Freitag, 12. Mai 2017

Senegal – Popenguine

Wir hatten eine erholsame Zeit in der Zebrabar und fahren nun wieder mit frischer Reiselust gen Süden. Weiter hinein in den Senegal.
Meine Mutter und Mario nehmen ein Taxi und wir fahren gleichzeitig los. Da es gute 300km bis Popenguine sind und wir nicht wissen, wie die Kinder die recht lange Fahrt heute mitmachen, sind wir nicht sicher, ob wir heute schon dort ankommen. Wir fahren auch erst am späten Vormittag los. Zudem ist es schon an der Zebrabar ungewöhnlich heiß. 
Kaum fahren wir einige Kilometer ins Landesinnere, wird es richtig heiß. Es geht ein heißer sandiger Wind und die Luft ist ganz trüb vor Sand. Wir haben sicher wieder 45°. 
Wir fahren die N2 gen Süden. Die Straßen sind in sehr gutem Zustand und wir kommen flott voran.
Es geht durch Savannenlandschaft und immer wieder tauchen die ersten wirklich riesigen Baobabbäume auf, die einfach alles überragen und ca.30km vor Thies kommen wir durch einen ganzen Wald von Baobabs. 
Es geht weiter durch einige kleinere und größere Ortschaften. Wir sehen viele bunte Märkte auf denen immer mehr wieder viel frisches Obst und Gemüse verkauft wird. Zudem auch wieder viel die bunten Kleider und die typisch bunt bedruckten Stoffe, die die Frauen als Kostüme und Gewänder so wunderbar kleiden hier.













Nach knappen 6 Stunden wirklich heißer und dadurch anstrengender Fahrt erreichen wir Popenguine und finden meine Mutter eher zufällig, da sie keine lokale SIM Karte hat und es das Campement, an dem wir uns ursprünglich treffen wollten, nicht mehr gibt. 
Christine und Mario haben bereits ein anderes gefunden, das Campement de Touristique Ker Cupaan. Einfach, halbwegs sauber und von einer Frauenkooperative geführt. 



Wir parken dort den Lastwagen und gehen zu Fuß zu einem wirklich schönen und guten Restaurant im Ort wunderbar gelegen über dem Meer und lassen und das ausgezeichnete Essen und das kühle Bier dort schmecken. Am Meer ist es auch gleich wieder deutlich angenehmer, was die Temperaturen angeht. Immer geht ein angenehmer Wind, der für Abkühlung sorgt.
Wir sehen uns den schönen und entspannten Ort Popenguine, an einer Bucht gelegen und von steilen Klippen gesäumt (die einzigen im Senegal) zu Fuß genauer an.
An den Ort schließt direkt das Reserve Naturelle de Popenguine an, wo man unter anderem versucht Mangroven wieder anzupflanzen und diversen Wasservögeln und kleineren Tieren Schutzraum bietet. Der Strand ist schön aber recht steil, so dass die Brandung mitunter sehr wild und brausend hinein kommt und an baden mit den Kindern daher nicht wirklich zu denken ist. Sie planschen im Spülsaum und nutzen den teils schwarzen Sand zum darin herum manschen. Auf dem Campement stellen wir ihnen dann wieder die Plastiktragerl mit Wasser zum darin planschen und sich abkühlen auf.










Wir sehen hier auch seid langem wieder mehr weiße Touristen. Der Ort ist zudem eine Art Wahlfahrtort, da dort vor einiger Zeit Fischer eine Marienerscheinung hatten. Eine riesige Kirche steht mitten im Ort. Direkt am Meer sind ganze Häuser - Hotelkomplexe, die wohl sicher mal schön waren aber heute fast völlig zerstört sind. Zu nah am Wasser gebaut und wie wir später erfahren, muss es hier in den 90iger Jahren einige zerstörende Sturmfluten gegeben haben, die auch weiter im Süden gewütet haben.









Dann machen wir einen Ausflug in das nicht weit entfernte Reserve de Bandia.
Der deutsche Forstwirt Christian Dehring ließ das 1500h große Gelände 1991 einzäunen. Über viele Jahre konnte sich die Natur in dem Gelände geschützt entfalten. Ziel war die Wiederherstellung einer ursprünglichen Busch - und Savannenlandschaft mit der früher für den Senegal typischen Tierwelt. Eröffnet wurde der Park 1997.
Wir lassen den Lastwagen und Oskar am Eingang des Parks stehen und zahlen dann stolze 150Euro für 4 Erwachsene, 1 Kind (Maya zahlt fairerweise noch nichts) und einen Geländewagen mit Guide. 
Nun geht es los. Jim ist schon ganz aufgeregt. Meine Mutter und ich haben Mühe, Maya in dem offenen Wagen in Schach zu halten und dafür zu sorgen, dass sie nicht aus diesem heraus fällt. 
Wir sehen als erstes Affen und die Hornschnäbel mit ihren langen roten Schnäbeln. Warzenschweine, Strauße und jede Menge verschiedener Antilopen. Dann tauchen Giraffen, Zebras und Büffel auf. Sogar zwei Nashörner gibt es, denen man allerdings die Hörner gekappt hat. Angeblich um sie vor Wilderern zu schützen. Eine Hyäne wird in einem Gehege gehalten, genauso wie eine Python und große Schildkröten. Die Krokodile kann man an einem See, an dem das Restaurant liegt, beobachten und wenn man Glück hat wie wir, die tägliche Fütterung mit Eselfleisch beobachten.

Das Ganze wirkt auf uns eher wie ein riesiger besserer Zoo. Die Tiere werden zugefüttert und sind dadurch auch leicht zu beobachten auf dem riesigen Gelände.

Wir sind SEHR verwöhnt von unseren zahlreichen fantastischen Safaris an der Ostküste Afrikas und wussten natürlich vorher schon, dass die Tierwelt in Westafrika da nicht mithalten kann. 
Den Parkbesuch machten wir daher wirklich hauptsächlich für Jim, der in unseren Augen einfach ein paar afrikanische Tiere live IN AFRIKA sehen sollte, wenn er mit uns nach Afrika reist. Und Jim hat sichtlich Spaß und Interesse an dem Parkbesuch und den Tiersichtungen. Er stellt interessierte Fragen und ist voll bei der Sache. Maya schläft währenddessen fast ein. Ihr sind die Tiere überwiegend herzlich egal. Am Restaurant sind nach der Krokodilfütterung vor allem die Affen eine Attraktion, die nicht nur uns, sondern auch allen anderen Gästen das Essen vom Tisch klauen. Jim hilft mit Feuereifer den Kellnern, die mit Zwillen versuchen die Affen von den Tischen fern zu halten. An essen kann er dabei kaum noch denken.
















Wir haben noch zwei weitere entspannte Tage mit Opa und Oma in Popenguine und verbringen diese am Strand und mit weiteren Spaziergängen durch den Ort.
Dann müssen wir uns wieder verabschieden. Opa und Oma nehmen ein Taxi zurück nach Dhakar und wir nutzen noch die Versorgungsmöglichkeiten des Campements, um uns für die Weiterfahrt gen Süden zu rüsten.













DANKE Oma und Opa für die zwei schönen Wochen mit euch im Senegal.


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  • „ Afrikanisches Fieber“ Ryszard Kapuscinski
  • „ Afrika pur – 500 Tage Abenteuer“ Karl Heinz Dienstl
  • „ Nach dem Horizont links“ und „ Nach dem Horizont rechts“ Christopher Many
    (Ihn durften wir 2009 in Khartoum im Sudan kennen lernen)


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