Senegal
– Popenguine
Wir
hatten eine erholsame Zeit in der Zebrabar und fahren nun wieder mit
frischer Reiselust gen Süden. Weiter hinein in den Senegal.
Meine
Mutter und Mario nehmen ein Taxi und wir fahren gleichzeitig los. Da
es gute 300km bis Popenguine sind und wir nicht wissen, wie die
Kinder die recht lange Fahrt heute mitmachen, sind wir nicht sicher,
ob wir heute schon dort ankommen. Wir fahren auch erst am späten
Vormittag los. Zudem ist es schon an der Zebrabar ungewöhnlich heiß.
Kaum fahren wir einige Kilometer ins Landesinnere, wird es richtig
heiß. Es geht ein heißer sandiger Wind und die Luft ist ganz trüb
vor Sand. Wir haben sicher wieder 45°.
Wir fahren die N2 gen Süden.
Die Straßen sind in sehr gutem Zustand und wir kommen flott voran.
Es
geht durch Savannenlandschaft und immer wieder tauchen die ersten
wirklich riesigen Baobabbäume auf, die einfach alles überragen und
ca.30km vor Thies kommen wir durch einen ganzen Wald von Baobabs.
Es
geht weiter durch einige kleinere und größere Ortschaften. Wir
sehen viele bunte Märkte auf denen immer mehr wieder viel frisches
Obst und Gemüse verkauft wird. Zudem auch wieder viel die bunten
Kleider und die typisch bunt bedruckten Stoffe, die die Frauen als
Kostüme und Gewänder so wunderbar kleiden hier.
Nach
knappen 6 Stunden wirklich heißer und dadurch anstrengender Fahrt
erreichen wir Popenguine und finden meine Mutter eher zufällig, da
sie keine lokale SIM Karte hat und es das Campement, an dem wir uns ursprünglich treffen wollten, nicht mehr gibt.
Christine und Mario haben bereits
ein anderes gefunden, das Campement de Touristique Ker Cupaan.
Einfach, halbwegs sauber und von einer Frauenkooperative geführt.
Wir parken dort den Lastwagen und gehen zu Fuß zu einem wirklich
schönen und guten Restaurant im Ort wunderbar gelegen über dem Meer
und lassen und das ausgezeichnete Essen und das kühle Bier dort
schmecken. Am Meer ist es auch gleich wieder deutlich angenehmer, was
die Temperaturen angeht. Immer geht ein angenehmer Wind, der für
Abkühlung sorgt.
Wir
sehen uns den schönen und entspannten Ort Popenguine, an einer Bucht
gelegen und von steilen Klippen gesäumt (die einzigen im Senegal)
zu Fuß genauer an.
An
den Ort schließt direkt das Reserve Naturelle de Popenguine an, wo
man unter anderem versucht Mangroven wieder anzupflanzen und diversen
Wasservögeln und kleineren Tieren Schutzraum bietet. Der Strand ist
schön aber recht steil, so dass die Brandung mitunter sehr wild und
brausend hinein kommt und an baden mit den Kindern daher nicht
wirklich zu denken ist. Sie planschen im Spülsaum und nutzen den
teils schwarzen Sand zum darin herum manschen. Auf dem Campement
stellen wir ihnen dann wieder die Plastiktragerl mit Wasser zum darin
planschen und sich abkühlen auf.
Wir
sehen hier auch seid langem wieder mehr weiße Touristen. Der Ort ist
zudem eine Art Wahlfahrtort, da dort vor einiger Zeit Fischer eine
Marienerscheinung hatten. Eine riesige Kirche steht mitten im Ort.
Direkt am Meer sind ganze Häuser - Hotelkomplexe, die wohl sicher
mal schön waren aber heute fast völlig zerstört sind. Zu nah am
Wasser gebaut und wie wir später erfahren, muss es hier in den
90iger Jahren einige zerstörende Sturmfluten gegeben haben, die auch
weiter im Süden gewütet haben.
Dann
machen wir einen Ausflug in das nicht weit entfernte Reserve de
Bandia.
Der
deutsche Forstwirt Christian Dehring ließ das 1500h große Gelände
1991 einzäunen. Über viele Jahre konnte sich die Natur in dem
Gelände geschützt entfalten. Ziel war die Wiederherstellung einer
ursprünglichen Busch - und Savannenlandschaft mit der früher für
den Senegal typischen Tierwelt. Eröffnet wurde der Park 1997.
Wir
lassen den Lastwagen und Oskar am Eingang des Parks stehen und zahlen
dann stolze 150Euro für 4 Erwachsene, 1 Kind (Maya zahlt fairerweise
noch nichts) und einen Geländewagen mit Guide.
Nun geht es los. Jim
ist schon ganz aufgeregt. Meine Mutter und ich haben Mühe, Maya in
dem offenen Wagen in Schach zu halten und dafür zu sorgen, dass sie
nicht aus diesem heraus fällt.
Wir sehen als erstes Affen und die
Hornschnäbel mit ihren langen roten Schnäbeln. Warzenschweine,
Strauße und jede Menge verschiedener Antilopen. Dann tauchen
Giraffen, Zebras und Büffel auf. Sogar zwei Nashörner gibt es,
denen man allerdings die Hörner gekappt hat. Angeblich um sie vor
Wilderern zu schützen. Eine Hyäne wird in einem Gehege gehalten,
genauso wie eine Python und große Schildkröten. Die Krokodile kann
man an einem See, an dem das Restaurant liegt, beobachten und wenn
man Glück hat wie wir, die tägliche Fütterung mit Eselfleisch
beobachten.
Das
Ganze wirkt auf uns eher wie ein riesiger besserer Zoo. Die Tiere
werden zugefüttert und sind dadurch auch leicht zu beobachten auf
dem riesigen Gelände.
Wir
sind SEHR verwöhnt von unseren zahlreichen fantastischen Safaris an
der Ostküste Afrikas und wussten natürlich vorher schon, dass die
Tierwelt in Westafrika da nicht mithalten kann.
Den Parkbesuch
machten wir daher wirklich hauptsächlich für Jim, der in unseren
Augen einfach ein paar afrikanische Tiere live IN AFRIKA sehen
sollte, wenn er mit uns nach Afrika reist. Und Jim hat sichtlich Spaß
und Interesse an dem Parkbesuch und den Tiersichtungen. Er stellt
interessierte Fragen und ist voll bei der Sache. Maya schläft
währenddessen fast ein. Ihr sind die Tiere überwiegend herzlich
egal. Am Restaurant sind nach der Krokodilfütterung vor allem die
Affen eine Attraktion, die nicht nur uns, sondern auch allen anderen
Gästen das Essen vom Tisch klauen. Jim hilft mit Feuereifer den
Kellnern, die mit Zwillen versuchen die Affen von den Tischen fern zu
halten. An essen kann er dabei kaum noch denken.
Wir
haben noch zwei weitere entspannte Tage mit Opa und Oma in Popenguine
und verbringen diese am Strand und mit weiteren Spaziergängen durch
den Ort.
Dann
müssen wir uns wieder verabschieden. Opa und Oma nehmen ein Taxi
zurück nach Dhakar und wir nutzen noch die Versorgungsmöglichkeiten
des Campements, um uns für die Weiterfahrt gen Süden zu rüsten.
DANKE
Oma und Opa für die zwei schönen Wochen mit euch im Senegal.
Buchempfehlung:
- „ Afrikanisches Fieber“ Ryszard Kapuscinski
- „ Afrika pur – 500 Tage Abenteuer“ Karl Heinz Dienstl
- „ Nach dem Horizont links“ und „ Nach dem Horizont rechts“ Christopher Many(Ihn durften wir 2009 in Khartoum im Sudan kennen lernen)
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