Mittwoch, 31. Oktober 2007

Sonnige Gruesse aus dem heissen Aegypten

Seit zwei Tagen befinde ich mich also nun das erste Mal in Aegypten...das zweite Mal auf afrikanischem Boden...wobei ich mit der momentanen Lage nicht ganz gluecklich bin, da ich mich mitten in einer Touristenmetropole befinde und das als nicht sehr angenhem empfinde...so gar nicht Johanna like...
Allerdings muss man dazu wissen, dass ich beruflich hier bin, da ich eine meiner Betreuungen, die im Rollstuhl sitzt, begleite und quasi dafuer bezahlt werde, dass ich die Sonne und 30 Grad geniessen darf...
Dann muss man aber auch wissen, dass ich, aufgrund des All-inklusiv Hotels ein gelbes Plastikarmband tragen muss, dass den Aegyptern ausserhalb der Hotelanlage schon von weitem signalisiert, hier kommt eine Touristin, die sich ein teures Hotel leisten kann (was sie ja gar nicht kann...das ist eben auch im Rahmen des Einsatzes bezahlt fuer mich)...also kaufkraeftig ist...einfach ekelhaft...meine Abneigung der OttoNormalTouristen gegenueber wird momentan immer groesser...der ganze Ort Hurghada ist voellig auf diese eingerichtet...ein Hotel neben dem anderen, gefolgt von jeder Menge Souvinierlaeden...von Aegypten ansich, sieht man, verlaesst man diesen Ort nicht, nicht wirklich viel. Die meisten Angestellten hier im Hotel und auch sonst viele Einheimische, sprechen ein wenig bis sehr gut Deutsch, Russisch und Englisch (aus diesen drei Laendern kommen ueberwiegend die Touristen)...Einheimische Frauen sieht man so gut wie keine...dafuer gibt es hier einfach zuviele Nichtglaeubige.
Naja, hiermit bestaetigt sich einfach noch mal, dass es im Grunde nur eine wahre Art und Weisse des Reisens gibt....los ziehen, ohne vorher buchen....die Laender selbst erkunden, sei es mit oder ohne Hilfe eines Fuehrers...aber wie kann man behaupten, man sei in Aegypten gewesen, wenn man sich dort nur in einer Hotelanlage aufhielt und sich vielleicht noch die ein oder andere Sehenswuerdigkeit ansah???
Andererseits kann man als Individuallreisender fast froh sein, dass sich die breite Masse in abgeschotteten Touristenmetropolen aufhaelt....sonst muessten wir uns die ganzen wirklich schoenen Plaetze dieser Welt ja mit ihnen teilen....dass waere ja schrecklich....es reicht schon, dass so viele ehemals schoene Plaetze durch Hotels, Bars, GermanBeerGardens und Souvinierlaeden zugrunde gerichtet wurden und werden.
Ich werde trotzdem noch weiterhin die Sonne geniessen...das einzig wirklich positive hier...
Ich liebe und vermisse dich Anselm und freue mich sehr, dich in zwoelf Tagen wieder zu sehen und das wir naechstes Jahr die Gelegenheit haben, auch Aegypten auf eigene Faust und idividuell wie es und gefaellt zu bereisen und kennen zu lernen.
Johanna

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Magirus in Aktion!!!

Anbei zwei kurze Videos von der letzten Ausfahrt mit dem Magirus nach Freiburg!!!
So ein LKW gefällt halt auch den Mädels :) :) Macht wohl der Sound vom 9,5l V6 Motor.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

LKW Fahren lernen

Also, der Anselm ist mir da einen ganzen Schritt voraus...der hat nämlich den neuen Führerschein und war somit gezwungen, auch für einen 7,5 Tonner einen LKW Schein zu machen...nun darf Anselm bis zu 40 Tonner fahren...somit ist unser großer Dicker, der am Abfahrtstag knappe 7,5 Tonnen haben wird (voll beladen und voll getankt mit 500Liter Diesel), ein Kinderspiel für ihn....
Ich habe noch den alten Führerschein und darf so den Maggie auch ohne LKW Fühererschein fahren...meine Fahrpraxis mit größeren fahrbaren Untersetzen, begrenzen sich allerdings auf größere Sprinter oder ähnliche Transporter...nun ist so ein Magirus Deutz kein pobliger Sprinter...du sitzt in ca. 2,5m Höhe, bist ca. 2,3m breit, siehst vorne den Boden nicht, da dort die lange Schnauze des Maggies ist, hast ein riesiges Lenkrad und keine Servolenkung, viele Hebel und Schalter, die du vorher noch nicht gesehen hast...ok...und dann über 5 Tonnen unter deinem Hintern.
Die ersten Fahrten mit dem Maggie waren somit mehr als spannend für mich...ich stand ganz schön unter Stress...mittlerweile geht es schon besser. Aber bis der Dicke für mich Routine wird, werde ich ihn wohl noch einige Kilometer mehr fahren müssen. Bis jetzt fahre ich das Teil nur, wenn Anselm neben mir sitzt und mir helfen kann, wenn ich nicht weiter komme. Der kennt den Dicken und sein Fahrverhalten auch schon viel besser wie ich.
Nach unserer Afrikatour werde ich wohl eine LKW Fahrspezialistin sein ;-)
Johanna

Dienstag, 23. Oktober 2007

Wie alles kam, wie es kommen musste oder der Weg zum Magirus und nach Afrika!!!!





Angesteckt hat sich der kleine Anselm mit dem Allrad-LKW-Virus eigentlich schon recht früh. Mit 15 kam er in die Mechanikerlehre. Einer seiner Arbeitskollegen hatte einen 404er Unimog mit Wohnaufbau. Hatte schon was faszinierendes, so eine Karre. Die Freiheit auf Rädern!!!! Kannste überall da hin fahren wo andere nicht mal mehr zu Fuß hin gehen.

Leider hatte das kleine Anselmchen mit 18 nicht das Geld und dummerweise, baujahrbedingt , auch gerade nicht mehr den passenden Führerschein. Verdammt!!!!

Naja, aus obengenannten Gründen sind die Symptome dann wieder etwas abgeklungen. Aber das Virus schlummerte tief in mir und wartete nur darauf wieder hervorzubrechen!!!!

Dann kam die Gothilf-Vöhringer-Schule und die obligatorische Studienreise. Die führte mich nach Tansania. Achso, da kam es auch zu ersten Kontakten mit meiner jetzigen Flamme Johanna...........

Ich war hin und weg von Afrika.... Also entschloss ich mich, mein Praktikum in Tansania zu machen. Da saß ich nun in meinem Dorf am Fuße des Kilimajaro und hatte viel Zeit meine Hirnfürze aus zu brüten.

In diesen Momenten schlug das Allrad-LKW-Virus mit voller Wucht wieder zu. Zuhause angekommen, begab ich mich im Internet auf die Suche nach Fahrzeugen die für mein Vorhaben, Afrika auf dem Landweg zu erkunden, geeignet sein könnten.

Irgendwann hab ich dann den Mag gesehen und einfach zugeschlagen............................
Anselm

Auch die Johanna war schon früh von dem Fernwehvirus befallen...
Ich kann mich erinnern, dass ich mit ca. zehn Jahren anfing Bilder von Stränden mit Palmen und türkisblauen Meer aus Reisekatalogen zu schneiden, um diese in mein Tagebuch zu kleben....leider sollte ich mich die nächsten Jahre mit einigen Italienreisen mit meiner Familie begnügen müsssen (die ich alle sehr genoss, war es doch damals das große Abenteuer für mich), bevor es dann mit zarten sechszehn das erste Mal ein Stückerl weiter weg gehen sollte.
Meine Oma lud mich damals ein, sie zu einem Familienbesuch nach Canada zu begleiten....
Ab da hatte ich Blut geleckt und der Ruf der weiten Welt erreichte mich...mit achzehn, nach der Schule, flog ich gleich noch mal, mit einer Freundin nach Canada, um dieses riesige, wunderschöne Land noch besser zu erkunden....
Anschließend gab es leider wieder eine längere Reiseflaute, da Johanna sich mit Ausbildung und diversen persönlichen Problemen herumschlug. Erst 2003, nach Abschluß meiner ersten Ausbildung, schaffte ich es wieder in einen Flieger und über den Atlantik...dieses mal deutlich südlicher, nämlich nach Chile....darauf hin folgten einige kleinere Reisen innerhalb Europas, bis ich dann, im Rahmen einer Studienreise, 2005 das erste Mal auf afrikanischem Boden stand...mir war dass damals noch nicht klar, aber dieser Kontinent sollte mich so schnell nicht wieder los lassen...







Ich schloss meine zweite Ausbilung ab und erst kurz nach der Schulzeit an der GVS, kamen Anselm und ich zusammen und ganz schnell war klar, dass uns vorallem unser gemeinsammes Fernweh zusammen schweißte...von seiner Idee, mit dem eigenen Fahrzeug ganze Kontinente zu bereisen, war ich schnell auch sehr begeistert und lies mich von dieser anstecken.
Am Anfang konnte ich mir das alles noch gar nicht so wirklich vorstellen. Aber nachdem wir jetzt immer mehr in den Vorbeitungen unseres Vorhabens drinn stecken, realisiere ich auch langsam das ganze Ausmass und freue mich immer mehr darauf, weil ich sehe, dass eine alte Sehnsucht (das Fernweh), ihre wirkliche Erfüllung finden wird...ich freue mich sehr auf die rote Erde, die Sonne, den Sand, die Wärme, die Menschen, die beeindruckende Natur, die verschiedenen Kulturen und Sprachen, die ganzen Farben und Düfte, darauf, keinen Zeitdruck mehr zu haben, und unsere Zeit so einteilen zu können, wie es uns gefällt, hin zu fahren, wohin wir wollen, stehen zu bleiben, wo wir wollen (und dürfen :-) )...solange, wie unsere Reisekasse mitmacht....
Johanna

Sprachen lernen

So eine Reise stellt einen vor die ein oder andere sprachliche Barierre...
Unser Englisch ist völlig ausreichend. Vorallem der Anselm ist da recht fit. So kommen wir schon recht weit. Nur wird fast an der ganzen Westküste vorwiegend Französisch (Amtssprache) gesprochen und ausgerechnet in den meisten Ländern dort, werden wir vor Ort die Visas beantragen müssen. Ein, wenigstens ansatzweiße, verständliches Französisch in Sprache und Schrift wird da sehr von Vorteil sein.
Nun haben Anselm und ich schon in unserer Schulzeit Kontakt mit der französischen Sprache gehabt, der aber damals auf wenig Gegenliebe stieß.
Also haben wir den Entschluss gefasst, etwas gegen diese Abneigung zu tun, um dieser Sprache ein wenig mächtig zu werden. Mit Hilfe eines VHS Kurses versuchen wir nun, unsere mageren Vorkenntnisse wieder aus den Untiefen unseres Unterbewußtseins zu filtern und neue zu Gewinnen. Langsam können wir kleine Erfolge verbuchen und im nächsten Frühsommer werden wir diese dann auf einem Testripp mit unserem großen Dicken nach Südfrankreich in der Praxis testen und üben.
Ich persönlich tue mir schon immer mit der französischen Sprache schwer... ich kann einfach nicht verstehen, wie man soviele Buchstaben in einem Wort unterbringen kann, die man nicht liest und ausspricht...ich rutsche dann immer in das Englische ab. Ich muss jedenfalls noch viel und oft die Aussprache üben.
Ein paar Brocken Swaheli sind zumindest bei Anselm von seinem letzten Tansania Aufenthalt noch übrig...bei mir ist da wieder völlig mau. Aber wir werden, sobald wir unterwegs sind, viel Zeit haben und eben auch um Sprachen zu lernen...und wenn es jeweils nur ein paar Wörter sind, diese können einem bereits schon Türen öffnen.
Johanna

Der Weg ist das Ziel!!!

Wir planen eine mindestens 1-järige Reise, rundum Afrika.
Losgehen soll es im September 2008.
Unsere Reiseroute wird uns zu erst durch die Länder Südosteuropas führen. Also Österreich, Slowenien, entlang an der kroatischen Adriaküste, durch Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Bulgarien und Griechenland. Nach dem wir den Bosborus hinter uns gelassen und damit den asiatischen Kontinent betreten (befahren) haben, wird uns unser Weg über die Türkei, Syrien und Jordanien nach Ägypten führen. Von dort aus werden wir auf dem Nil in den Sudan einreisen. Über Äthiopien, Kenia, Tansania, mit Abstechern nach Uganda und Ruanda, wird es durch Malawi und Mosambik bis ans Kap der guten Hoffnung gehen.

Von nun an befinden wir uns auch schon wieder auf dem Rückweg. Über Namibia, Angola, die Kongos, Gabun, Kamerun, Benin, Burkina Faso, Mali, Mauretanien und Marokko erreichen wir in Spanien wieder den europäischen Kontinent.

Sind mal gespannt, wie lange wir dann unterwegs sind.............................wir haben kein Zeitlimit.

Montag, 22. Oktober 2007

Reiseführer

Um einen Überblick über Visas, Route, Grenzübergänge, Verhältnisse vor Ort ect. zu bekommen, ist es sehr von Vorteil aktuelle und gute Reiseführer schon im Vorfeld der Reise zu Verfügung zu haben, um in diesen zu schmökern und so ziemlich alles wissenswertes über die zu bereisenden Länder zu erfahren...was man in diesen nicht finden sollte, findet man dann sicherlich im Internet.
Das besorgen und lesen dieser Reiseführer ist hauptsächlich meine Aufgabe.
Dabei schwöre ich mittlerweile auf die Führer von ReiseKnowHow, da diese in der Regel häufig aktualisiert und neu aufgelegt werden und für einen Individualreisenden voll gespickt sind mit wirklichen Insiderinformationen.
Im allgemeinen bin ich vor einer Reise und auch während dieser, immer gerne über das jeweilige Land gut informiert...ich lese gerne über die Kulturen, Sitten, eventuelle Regeln, Religionen, über Sehenswürdigkeiten, die Menschen, ihre Natur und ihre Geschichte. Außerdem sehe ich mir gerne die Karten der Länder und Regionen an und habe so den Vorteil, dass ich mich vor Ort schneller und effektiver orientieren und zurecht finden kann.
Auf unserer geplanten Reiseroute liegen Länder, von denen es gar nicht so einfach ist, gute Reiseliteratur zu finden. So wurde für den Sudan schon lange kein Reiseführer mehr geschrieben...Dafür kann man Kriegsberichte lesen...und auch so manches Westafrikanisches Land taucht nur mager oder gar nicht auf, wenn man mit deren Namen im Internet nach Reiseliteratur sucht.
Dafür gibt es für Länder wie Tansania, Kenia, Südafrika, Namibia ect. unendlich viel zu lesen...
Insgesamt wird unsere Reisebibliothek recht umfangreich werden und uns an langen Nachmittagen und Abenden mit reichlich Informationen für unseren Standort und die nächsten Etappen versorgen.
Johanna

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Ich will mal unseren "Kleinwagen" vorstellen.






Also, dann fang ich mal an... Im September 2006 fand ich nach LANGER Suche ein Fahrgestell, dass meinen Vorstellungen und den Anforderungen meiner Pläne entsprach. Es war ein Magirus-Deutz Merkur 150 D10, Baujahr 1963. Das Fahrgestell hat permanenten Allrad, eine Mitteldifferenzialsperre und Einzelbereifung in 12,5 R20. Einen 9,5l V6-Dieselmotor und 150 Sauger-PS.
Nach dem ich das Fahrgestell erstanden und abgeholt hatte, habe ich es erstmal bei meinem Vater im Garten gebunkert und ein paar Arbeiten, wie die Anfertigung eines vernünftigen Auspuffes usw, vorgenommen.
Bald fand sich auch ein ehemaliger Möbelkoffer, den jemand schon als Wohnkoffer umgebaut hatte. Den hab ich dann auf dem Merkur montiert. Dazu hab ich eine 3-Punktlagerung konstruiert. Auf dem Bild oben sieht man, wie wir den Koffer auf den Fahrgestell gehoben haben.
Mein anfänglicher Plan war, den Koffer draufzuklatschen und gut. Dann erstmal ausprobieren. Doch dann kam der Frühling, meine neue Flamme Johanna und in meinem Kopf immer mehr Ideen für Verbesserungen, so dass ich im März 2007 die ganze Kiste erstmal gerippt habe.

DAnn fand ich irgendwann, dass 3,8 Meter einfach unhandlich hoch sind und 3,2 Meter viel cooler. Also Koffer um 40cm niedriger gemacht und die Kofferlagerung nochmal überarbeitet.
Seitentüre fand ich dann irgendwann auch besser als die riesigen Hecktore, also Hecktore ab, Heck mit Fahrzeugplatten verschlossen und Seitentüre gebaut.

Irgendwann bin ich dann mal beim Innenausbau angekommen. Der ist gasfrei. Mal kurz die Eckdaten zum Innenausbau:

  • Isolierung mit 20mm Styrodur
  • Durchgang zum Fahrerhaus
  • Stromversorgung über Solarpanele 2x 150 WP und 2KW Spannungswandler mit 230V
  • Haushaltskühlschrank
  • Bett 200x140
  • LED-Beleuchtung
  • Dusche im Eingangsbereich als Dreckschleuse
  • Coleman Benzin-Kocher :)

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Das Gefährt von innen




















Hier sind die ersten Bilder vom Innenleben unseres Womos. Ganz fertig ist es noch nicht. Aber doch schon recht wohnlich. Die meisten Einrichtungen funktionieren auch schon, wie z. B. Strom. Nächstes Frühjahr wird die Einrichtung noch um ein Paar Hängeschränke und Regale erweitert.