Von
den heißen Quellen ging es jetzt weiter gen Nord-Ost.... Nächstes
Ziel Tafraoute.
Dabei
führt uns unser Weg nun hinein in die Landschaft des Anti Atlas.
Karge
Fels – und Steppenlandschaft, trockene Queds (teils recht breite
trockene Flußbette) hin und wieder Palmenheine und im Hintergrund
die immer höher werdende Berge des Anti Atlas. Vereinzelt sehen wir
Nomadenzelte und dessen Bewohner mit riesigen Ziegenherden in der
trockenen Landschaft. Weite Teile der Strecke sind nur wenig bis gar
nicht besiedelt.
In
Ifrane de Anti Atlas machen wir Halt, füllen in den kleinen
Strassenläden unsere Essensvorrätte auf, gehen wieder lecker essen
in einem kleinen lokalen Restaurant, tanken und machen den Tankwart dann doch etwas nervös, als wir ca. 700Liter Wasser bei ihm
zapfen...aber da er vorher ca. 450Liter Diesel in unsere zwei
Lastwägen tanken durfte, sehen wir das als ein faires Geschäft.
Wir
sind hier schon ein ganzes Stück höher als am Meer (ca. auf 1000m)
und scheiße....es ist sowas von kalt für uns. Aber nicht nur für
uns. Auch die lokale Bevölkerung hier ist dick angezogen. Wir sehen
hier mal wieder vorwiegend Männer auf der Strasse und alle tragen
sie über ihren Klamotten die Fersenlangen und dicken Dschellabas und teilweiße noch Schals, Turbane und Mützen
darüber. Es sind immer noch Temperaturen, die bei uns im Herbst als
milde gelten. Aber wir hatten es warm am Meer und für die Menschen
hier ist es tiefster Winter....also arschkalt.
Und
wir fahren heute nochmal ca. 300 Höhenmeter weiter rauf...gefühlt
hätten wir auf Schnee treffen müßen. Aber nur gefühlt.
Es
dämmert schon, als wir in der Nähe einer Burgruine Eva und Hendrik,
wie verabredet, wieder treffen. Die Stellplatzsuche stellt sich heute
dann wieder als etwas schwierig heraus, da das Gelände ein gerades
Stehen für drei Fahrzeuge entweder nicht zuläßt, oder die Flächen
bewirtschaftet oder besiedelt sind. Da es spät und dunkel wird,
parken wir in einem kleinen Dorf vor der Post und zwischen Strasse
und Moschee auf einem freien Platz und bilden mit unseren drei
Fahrzeugen eine kleine Wagenburg. Natürlich bleibt das nicht
unbemerkt und schnell haben wir einige neugierige Bewohner und vor
allem Kinder um uns herum. Da es hier oben auf fast 1400m abends
aber einfach so kalt ist, sind wir bald alle in unseren Fahrzeugen
und kommen auch nicht mehr groß heraus. Den Einnheimischen ist es
auch zu kalt, denn bald ist niemand mehr da. Wir bemerken wohl, wie
ein zweimal ein Polizeiauto um uns herum fährt. Aber da niemand
anklopft und nachhackt, unterlassen wir dies auch unserer seits und
gehen schlafen. Die Nacht verläuft ruhig und am nächsten Morgen
halten wir uns auch nicht unnötig lange auf, sondern fahren nach dem
Frühstück gleich weiter gen Tafraoute.
Dabei
geht es durch immer bergigeres Gelände. Die schmale Strasse
schlängelt sich die Berge hoch und runter und um enge Kurven herum.
Wir fühlen uns immer wieder an die Simien Mountains in Äthipioen
erinnert und finden die Landschaft wunderschön.
Immer
wieder geht es durch Palmenhaine. Dann werden die Granitfelsen immer
roter und runder und wir erreichen Tafraoute. Dort machen wir heute
nur einen kurzen Versorgungshalt und kaufen in den kleinen
Strassenläden Obst, Gemüse, Brot, Fleisch und sogar Jogurth und
Butter finden wir.
Nun
geht es noch ein kleines Stück weiter zu den Blauen Felsen. Dort
führen gute Pisten hin und man kann auf dem weiten Gelände gut und
frei stehen.
Der
belgische Künstler Jean Verane hat hier 1984 eine ganze Reihe der
glatten und abgerundeten Felsen in den Farben Blau, Lila, Rosa und
Schwarz angesprüht. Und obwohl die Farben inzwischen verblasst sind,
wirkt sein Werk vor der Kulisse der Landschaft immer noch seltsam und
beeindruckend.
Wir
suchen uns ein schönes Platzerl und richten uns ein. Kurz darauf
haben wir einen wunderschönen Wettereffekt...es regnet kurz und die
dicken schwarzen Wolken hinter uns bilden einen krassen Kontrast zu
den roten und angemalten Felsen. Die Sonne kommt wieder raus dann
entsteht ein perfekter Regenbogen über uns.....WOW.....zauberhaft
und wunderschön.
Wir
ziehen los um das Gelände ein wenig zu erkunden und Feuerholz zu
sammeln, was sich heute als schwierig erweißt, das kein loses Holz
herum liegt und die abgestorbenen Bäume und Büsche aus richtigem
Hartholz bestehen und wir da mit unseren kleinen Sägen und Äxten
keinen wirklichen Auftrag haben. Wir können trotzdem genug zusammen
glauben für den Abend und erleben hier dann einen gigantischen
Sternenhimmel.
Am
nächsten Tag verabschieden sich Stefan und Janina vorerst, da sie
weiter müßen zu ihrer Weihnachtsverabredung gen Osten in die Wüste.
Wir bleiben, da wir dringend einige Tage Fahrpause brauchen und uns
die Gegend näher ansehen wollen.
Am
Nachmittag kommt Mark aus Deutschland vorbei, der nicht weit weg von
uns mit seinem Laster steht und die Westroute vor 3 Jahren bereits
fuhr. Von ihm erhalten wir einige tolle Tipps für die weitere
Strecke gen Süden und vor allem zu Mauretanien.
Endlich
lassen wir auch mal wieder unsere Drohne fliegen, wie ihr an den
Bildern sehen könnt. Und wir backen im Dutchoven Brot, da wir doch
noch eine Menge Holz finden können und mal wieder was anderes als
Weißbrot brauchen.
Dann wird es mal wieder Zeit für einen Campingplatz zwecks lästigem aber nötigen Wäsche waschen und an einer heißen Dusche sind wir auch nicht abgeneigt, da die Temperaturen doch recht frisch sind (an einem Tag waren es nur noch 12°....bäääääähhhh). Wir fahren also mit Eva und Hendrik nach Tafraoute und stellen unsere Reisemobile auf dem Granite Rose Campsite ab. Von dort können wir zu Fuß in 15min. im Ort sein, was wir mehrmals nutzen.
Tafraoute
ist ein relativ kleiner und ruhiger Ort. Wir haben uns sagen lassen,
dass der Ort im Januar und Februar gerade zu überfahren wird von
Weißware (Wohnmobile) und dann mehrere hundert von diesen die
wenigen Campingplätze und freien Stellflächen am und im Ort
überschwemmen. Jetzt sind wir fast alleine und das macht den Ort
noch schöner und unverfälschter.
Wir
gehen spazieren durch die Strassen und sehen uns auf dem kleinen Souk
um, wo die hier typischen bunten Lederschuhe (Männer gelb Frauen
rot) verkauft werden. Die sehen so hübsch aus, dass ich Maya gleich
ein paar raus suche und sie diese anprobiert. Maya gefallen diese so
gut, dass sie ein kleines Tänzchen macht und die Verkäufer damit
zum lachen bringt. Sehr angenehm ist, dass man herum laufen kann,
ohne belästigt zu werden doch etwas zu kaufen. Man kann ganz in Ruhe
schauen und auch ohne zu kaufen weiter gehen. Wir kaufen ein
Feuerstövchen (um auch auf Campingplätzen oder anderen Plätzen, wo
man kein offenes Feuer auf dem Boden machen darf, Feuer machen zu
können) und zwei tolle Kerzenlaternen aus recyceltem Blech und Glas
und könnten von diesem Laden noch mehr mit nehmen, wenn es unsere
Platzverhältnisse zu lassen würden. So beschränken wir uns auf
Dinge, die wir für unseren Reisealltag unterwegs brauchen oder
meinen zu brauchen.
Und dann ist da ja Weihnachten. Wir sind hier so weit weg davon und für unsere Mitreisenden ist dies auch eher ein Termin, der nicht sehr wichtig genommen wird. Wir halten den Ball flach und genießen es sogar, einfach mal keinen TamTam darum machen zu müßen.
Und dann ist da ja Weihnachten. Wir sind hier so weit weg davon und für unsere Mitreisenden ist dies auch eher ein Termin, der nicht sehr wichtig genommen wird. Wir halten den Ball flach und genießen es sogar, einfach mal keinen TamTam darum machen zu müßen.
Wir
ordern uns für den Abend zwei Tajien vom Platzwart, der eben seine
diese in den höchsten Tönen gelobt hat und waren froh, heute nicht
kochen zu müßen.
Nachmittags
bin ich dann mit Eva noch mal in den Ort ein Hamam aufsuchen. Das
stand schon lange auf meiner Wunschliste und kam leider noch nie
zustande. Das örtliche Hamam wird angepriesen und so gönne ich mir
zusammen mit Eva eine kleine und spannende Auszeit. Wir wissen ja
nicht, was uns da erwartet.
Ein
Hamam ist ein Badehaus und jedes etwas größere Dorf oder Städchen
ind Marokko verfügt mindestens über eines davon. Oftmals ist es die
einzigste Warmwasserquelle für das ganze Dorf.
Unser
Hamam ist recht neu und relativ modern. In einer Umkleide ziehen wir
uns bis auf die Unterhose aus, bekommen Badelatschen und geben unsere
Sachen an einem Tresen ab. Nur ein Handtuch nehmen wir mit in den
Baderaum, der ganz warm, dampfig und gekachelt ist. Außen an den
Wänden sitzen lauter Frauen und sind dabei sich aus Wassereimern zu
Waschen. Dabei schruppen sie sich in mehreren Gängen so gründlich
die Haut ab, dass sich keine Hautschuppen mehr lösen. Es herrscht
eine heitere Stimmung und wir sind die einzigsten Touristen. Wir
haben das volle Packet gebucht und werden geschruppt. Wow, zimperlich
darf man da nicht sein und ein Probelm mit körperlicher Nähe sollte
man auch nicht haben. Wir hatten vorher extra geduscht, weil wir ja
nicht wußten was auf uns zu kommt. Das hätten wir uns sparen
können, denn jetzt wurde unsere Haut mit einem Lappen geschruppt,
bis sich Spagethielange Hautschuppen lösten. Die Frauen lachten sehr
darüber und wir fragten, wie oft sie sich so säubern würden.
Einmal die Woche. Na dann ist da kaum bis keine Haut mehr, die sich
da noch groß lösen kann. Wir wurden also geschruppt, eingeseift,
gespült, massiert und mit Arganöl eingerieben. Dabei lagen, saßen
oder standen wir auf dem Boden und die Frauen neben oder über uns.
Wir waren beide froh, dieses Experiment nicht alleine gemacht zu
haben. Zu zweit war es entspannter. Es war auf jeden Fall spannend
für uns, die ganzen Frauen mal so Hüllenlos zu sehen, die wir sonst
auf der Strasse nur mehr oder weniger verhüllt zu Gesicht bekamen.
Blitzesauber
kamen wir genau pünktlich zu unserem Abendessen wieder am
Campingplatz an und mit einem Feuerchen ließen wir den Abend
ausklingen.
Da
Maya heute Fieber hatte und im Laster blieb und Jim zufrieden war und
nicht danach fragte, verschoben wir unsere kleine Bescherung auf den
nächsten Morgen.
Maya und auch Jim sind am nächsten morgen immer noch recht unfit. So machen wir heute noch mal ganz gemütlich, lassen sie die Weihnachtsgeschenke auspacken, kümmern uns um einiges am und im Laster und fahren gegen Spätnachmittag noch mal an die Blauen Felsen, um dort eine weitere Nacht zu verbringen, bevor es weiter gehen soll.
Von Eva und Hendrik haben wir uns heute wieder verabschiedet. Sie fahren gen Küste. So sind wir nach fast drei Wochen wieder allein unterwegs.
Maya und auch Jim sind am nächsten morgen immer noch recht unfit. So machen wir heute noch mal ganz gemütlich, lassen sie die Weihnachtsgeschenke auspacken, kümmern uns um einiges am und im Laster und fahren gegen Spätnachmittag noch mal an die Blauen Felsen, um dort eine weitere Nacht zu verbringen, bevor es weiter gehen soll.
Von Eva und Hendrik haben wir uns heute wieder verabschiedet. Sie fahren gen Küste. So sind wir nach fast drei Wochen wieder allein unterwegs.