Von dem schönen Flüßlein Ain, auf der Höhe Lons le Saunier, ging es dann weiter gen Süden, da es auch hier langsam herbstlich und kühler wurde.
Wir fuhren dabei sogar einige Kilometer über die teuren Autobahnen Frankreichs, um einfach schneller ein paar Kilometer hinter uns zu bringen. Mit zwei wilden Stellplätzen und der zweite davon auf über 1000 Meter in den Bergen unterhalb von Grenoble (wunderschön, aber nachts leider schon bitter böse kalt und am nächsten Tag Nebel und Regen), erreichten wir endlich das südlichere Frankreich und somit die wunderschöne Ardeche...
Wir fuhren den erst besten Campingplatz bei Balazuc an und der stellte sich als Glücksgriff heraus. Camping la Falaise. Der liegt direkt an der Ardeche und hat sogar einen schönen großen Sandstrand und da hier im September schon absolute Nebensaision ist, haben wir den Strand und auch den Campingplatz fast für uns allein.
Anselm machte sich am nächsten Tag gleich daran unseren Anlasser zu checken, der leider schon einige Zeit immer wieder am zicken ist und wir oft mehrere Anläufe brauchen, bis der Laster anspringt. Das gefällt uns nicht und wir wollen das beheben, bevor wir afrikanischen Boden erreichen. Anselm baute den Anlasser aus und sah nach dem Magnetschalter. Dieser ging viel zu schwer. Er schmierte diesen ab und baute ihn wieder ein. Aber wie Anselm schon fast vermutete, ohne viel Erfolg. Ein neuer muss her. Wir sprachen mit dem Campingplatzbesitzer, der uns am nächsten Morgen helfen wollte eben einen neuen telefonisch bei einem Boschhändler zu bestellen. Dies stellte sich dann aber als kompliziert heraus. So entschieden wir uns, den Magnetschalter per Internet zu bestellen und den schönen Platz in der Zwischenzeit für eine ausgedehnte Pause zu nutzen, die wir dringend nötig hatten.
Wir schliefen morgens lange, frühstückten ausgedehnt und nutzen dann den schönen Sandstrand für gemütliche Stunden. Außerdem trafen wir nette Leute auf dem Platz und Anselm und ich hatten einige schöne Abende mit guten Gesprächen und auch für Jim war endlich mal wieder eine Spielkameradin da. Das diese aus Holland kam und sie sich nicht wirklich verständigen konnten, störte die beiden in keiner Weise. Stundenlang haben sie am Strand im Sand gespielt und Steine ins Wasser geworfen und wir mussten mal einige Stunden Jimmy nicht beschäftigen. Sehr wohltuend für uns alle. Ich wusch ausgiebig Wäsche und reinigte den Laster von den ersten Wochen on Tour.
Zu Fuß konnten wir in einer halben Stunde den nahen Ort Balazuc erreichen, der unter Unseco Weltkulturerbe steht und mit all seinen alten Steinhäusern, Kirchen, Brücken und engen Gassen direkt oberhalb der Ardeche wunderschön zum Ansehen und Erkunden ist.
Wir warteten eine Woche auf den Magnetschalter und hatten so wirklich Zeit uns zu erholen von der Vorbereitungszeit und der etwas stressigen Woche im Krankenhaus in Lons le Saunier. Nach ein paar Tagen hatten wir endlich das Gefühl, dass jetzt unsere Reise beginnt und wir anfangen, dass alles zu genießen.
Wir machten heute noch einen schönen Ausflug in das Ardeche Tal zu dem berühmten Pont d´Arg (eine riesige natürliche Felsbrücke über der Ardeche) mit dem netten holländischen Paar und ihrer Tochter Lotta mit der Jim schon die letzten Tage spielend verbracht hat.
Morgen will Anselm den Magnetschalter einbauen und dann soll es langsam weiter gehen gen Süden.