Montag, 12. Juni 2017

Marokko gen Norden – Cascades d´Ouzoud – Barrage Bin-el-Ouidane

Von Sidi Rahal lassen wir uns vom Navi führen und erreichen über kleinere Straßen die Cascades d`Ouzoud. Bevor wir das holländisch geführte Zebra Camp anfahren, gehen wir in einem der zahlreichen Restaurants im Ort lecker essen und nutzen das frische Angebot des Marktes, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Dann geht es auf den schön angelegten Campingplatz, dessen sanitäre Anlagen europäischen Standard gleich kommen. Hier treffen wir auch mal wieder auf einige andere Reisende, überwiegend Deutsche. Direkt neben uns eine sechsköpfige Familie aus Berlin. Unsere ältesten Jungs sind etwa gleich alt und nachdem man sich ein wenig beschnuppert hat, spielen die zwei schön miteinander. Jim ist ganz glücklich über kindliche Gesellschaft. Anselm und ich genießen es abends mal wieder den verbalen Austausch mit anderen Erwachsenen zu haben und dann auch noch auf deutsch. Sehr schön.
Tags darauf machen wir uns mit der Berliner Familie zu Fuß auf den Weg zu den Wasserfällen. Die Strecke ist schlussendlich doch recht weit für die Kinder. Aber da wir ja in der Gruppe unterwegs sind, können wir sie gut motivieren. Maya darf in der Kraxe auf Papas Rücken sitzen und so kommen wir recht flott voran. 



Erst geht es an die nur mangelhaft gesicherte Oberkante der Fälle. Von dort kann man ca. 110m nach unten sehen. Wir Mamas schwitzen ganz schön um die Sicherheit der sechs herum springenden Kinder und sind froh, als wir dann auf den Treppenweg, der gut gesichert ist und zu den Fällen hinab führt, wechseln.





Das ganze ist eine ziemliche Touristen Attraktion und an dem Weg nach unten befinden sich jede Menge Souvinierläden und Restaurants. Was jedoch angenehm ist, dass man recht in Ruhe gelassen wird und man meist mit einem freundlichen „No Merci“ weiter gehen kann ohne belästigt zu werden. So kommen wir unbehelligt unten an und haben einen tollen freien Blick auf die Fälle, die sich über mehrere Etagen nach unten ergießen. Dann meldet sich der Hunger und die Stimmung droht zu kippen. Also schnell eines der Restaurant gewählt und mehrere Tische zusammen gerückt, damit wir alle Platz an einer Tafel haben. Dabei sehen wir noch einen der hier wild lebenden Makakenaffen. Mit der Aussicht auf eine Eis bekommen wir die Kinder auch wieder problemlos nach oben. Nur die Vorstellung, dass wir dort unten baden könnten, war leider nicht um zusetzten. Das Ufer ist recht schlammig und auf dem Wasser fahren Ruderboote, die Touristen nahe an die Fälle heran rudern. Zudem ist es offiziell gar nicht erlaubt dort zu baden.






Ich stehe am nächsten Morgen früh auf und mache mich mit Oskar und der jungen Hündin des Platzes auf den Weg zu den Quellen des Flusses zu laufen. Das ist ein schöner Spaziergang entlang des schönen oberen Wasserlaufens und nach ca. 2 Stunden bin ich wieder zurück am Platz und muss dann tatsächlich doch noch meine Lieben wecken....die alten Langschläfer. 




Wir packen zusammen und machen uns dann auf den Weg nach Beni-Mellal, wo wir einen Carrefour Supermarkt zum einkaufen nutzen wollen. Denn irgendwie ist es uns entfallen, dass Ende dieser Woche der 4Wöchige Fastenmonat Ramadan anfängt und uns noch nicht so ganz klar ist, wie dann die Versorgungslage mit Lebensmitteln und dergleichen aussehen wird. Wir wollen uns nochmal mit einigen Dingen eindecken, die es in den kleineren Läden nicht oder nur selten gibt. Wie Hartkäse und Wurst. Der Alkoholshop hat zu unserem Bedauern schon zu (immer schon eine Woche VOR dem Ramadan). Naja, so wird es auch ein bisschen Ramadan für uns. Schadet gar nicht.



Von Beni-Mellal geht es heute wieder den Berg hinauf über enge steile Serpentinenstraßen zum Stausee Barrage Bin-el-Ouidane, wo wir uns, noch unterhalb der Staumauer, auf dem Platz L´Eau de Vive wieder mit der Berliner Familie treffen. 
Man hat dort eine schöne Sicht hinunter auf den Flusslauf und über eine steilen Pfad kommt man auch hinunter zu diesem. Nur zum baden mit den Kindern eignet es sich hier nicht. Viel zu tief ist das Wasser sofort. Wir fragen an, wie es mit einer Bootstour aussieht. Sie wollen jedoch 50Euro für ca. 1-2 Stunden, was uns dann einfach zu viel ist für ein kleines Boot.
Die Kinder spielen friedlich oben auf dem Platz und wir Erwachsenen freuen uns über das Geschenk eines freundlichen marokkanischen Gast des Platzes..drei Dosen kaltes Bier.

Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug hinauf zu dem Stausee. Dabei kommen wir auch über die beeindruckende Staumauer. Diese jedoch darf man auf keinen Fall fotografieren. Da sind die Marokkaner ganz empfindlich. Ihre Wasserreserven sind strategisch sehr wichtig und werden daher gut überwacht.
Wir fahren an das karge Ufer heran und dachten, wir könnten vielleicht hier oben baden und oder eine Bootstour machen mit den Kindern. Leider geht hier ein strenger Wind, der den Aufenthalt eher unangenehm macht. Zudem ist auch hier das Ufer sehr schlammig und wieder wollen die Bootsführer unverschämt viel für eine Tour. Wir sind nicht bereit soviel zu zahlen und nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, streichen wir die Segel und fahren zurück zum Platz, wo die Kinder dann wieder friedlich miteinander spielen. 




Leider kommt Jim später wieder mit einem Stück seiner Zahnfüllung. Ja scheiße....darf das denn wahr sein??? Wir googeln und bekommen heraus, dass bei Milchzähnen einfach sehr sehr sauber und sorgfältig gearbeitet werden muss, sonst halten die Füllungen nicht und zudem sollte hochwertiges Material verwendet werden. So, alles klar. Wir entscheiden nicht noch mal auf dem afrikanischen Kontinent zum Zahnarzt zu gehen und suchen uns hierfür Villach in Österreich heraus, das quasi kaum Umweg für uns bedeutet. Wir finden eine Zahnklinik, die auch auf Kinder spezialisiert ist und machen dort per Mail einen Termin aus. Nochmal lassen wir keinen Pfuscher an Jim ran.
Wir haben mit den Berlinern zusammen einen netten Abend am Lagerfeuer und am nächsten Morgen trennen sich dann leider wieder unsere Wege. Lieben Dank für die schöne und leider etwas kurze gemeinsame Zeit Daniel, Nadja, Ludo, Nora, Clara und klein Erik. War schön mit euch. Mir und Anselm hat vor allem der Austausch mit anderen reisenden Eltern gut gefallen. Das gibt einem immer wieder Denkanstöße, die man sonst so nur schwer bekommt.

Wir machen uns auf den weiteren Weg entlang am nördlichen Ufer des Stausees. Immer wieder hat man dabei tolle Ausblicke auf diesen.







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