Donnerstag, 19. Januar 2017

Marokko - Fahrt durch das wunderschöne Draa Tal und über den Hohen Atlas gen Marrakesch

Da wir bis Freitagabend in Marrakesch sein wollen, um dort auch noch mal unsere Reisefreunde Janina und Stefan zu treffen, geben wir heute Vollgas....denn es ist bereits Freitag.
Ich stehe um 6:00 auf, richte alles her, wecke meine Süßen und um 8:00 sind wir auf der Strasse gen Norden. So früh sind wir während der ganzen Tour bisher noch nicht unterwegs gewesen. Es lohnt sich. Das Licht im Draa Tal ist einmalig...und die Morgenstimmung wunderschön. Ich fange diese in einigen gelungenen Bildern ein. Es geht entlang des Flußes Draa, der hier Wasser führt, durch einige kleinere Ortschaften, die hauptsächlich aus Lehmgebäuden bestehen, Esel und ihre Treiber sind auf der Straße unterwegs, Kinder laufen oder radeln zur Schule und immer wieder passieren wir große Palmenhaine.






Wir lassen Agdz rechts liegen und schrauben uns den ersten Pass den Tizi-n-Tinififft auf ca. 1660m hinauf. Oben hat man eine atemberaubende Sicht zurück auf das Draa Tal, das im diffusen Licht erscheint.



Und dann sehen wir sie. Die ersten Schnee bedeckten höheren Gipfel des Hohen Atlas.
Weiter geht es auf der kurvigen Bergstraße. Rechts der Abgrund und links der Hang nach oben. Immer wieder recht spannende Überholmanöver von anderen Verkehrsteilnehmern. Dabei sind sich vor allem die LKW Fahrer ihrer Sache immer sehr sicher. Sie fahren haarsträubend schnell und überholen auch in der Kurve mit Null Sicht . Dann geht es den Berg wieder deutlich hinab gen Ouarzazate. Auch diese Stadt, die für ihre hier ansässige Filmindustrie bekannt ist, lassen wir rechts liegen und fahren nun auf die immer spektakulärere Bergkulisse des Hohen Atlas zu.









Bei Amerzgane haben wir dann die Belastungsgrenze unserer Kids erreicht. Wir haben bereits 200km geschafft und haben uns eine ausgedehnte Mittagspause verdient. Wir fahren durch ein Wasserführendes Flussbett und haben einen grandiosen Platz für unsere Pause. Anselm kocht, während Jim, Maya und ich die Gegend erkunden. Schon seid Ouarzazate sahen wir viele Stände am Straßenrand, die jede Menge diverse Mineralien zum Verkauf anboten. Gerne hätte ich mir das genauer angesehen. Aber entweder war es einfach nicht möglich zu halten mit dem Laster, oder die Verkäufer boten schon so harsch ihre Ware an, dass wir gar keine Lust hatten anzuhalten. Wir wollten ja nur mal schauen, was es da so gibt. Ich habe im Nachhinein dann gelesen, dass der Hohe Atlas und auch andere Regionen in Marokko sehr Mineralienhaltig und daher ein wahres Paradies für Mineralogen sind. Ich kenne mich leider viel zu wenig bis gar nicht aus. Aber alles was glitzert und schimmert zieht mich in der Natur magisch an. Also Blick auf den Boden. Und siehe da. Am Rande des Flussbettes kann man so allerhand schöne Steinchen finden. Leider habe ich keine Ahnung, WAS ich da gefunden habe. Aber ich habe Blut gelegt und fange an, mich da schlau zu machen.
Wir haben jedenfalls eine schöne Pause an dem Flussbett und Jimmy sammelt noch fleißig mit mir Feuerholz, das wir hinten an den Laster binden und welches uns in den folgenden Tagen in Marrakesch auf dem Campingplatz zu gute kommen wird.



Weiter geht die lange Fahrt. Noch haben wir ca. 150km bis Marrakesch vor uns. Die Kids machen die lange Fahrt erstaunlich gut mit.
Nun geht es immer weiter höher und der Schnee kommt immer näher. Aber am Schluss ist es viel weniger, als gedacht und als wir die Passhöhe von ca. 2200m auf dem Tizi-n-Tiscka erreichen, ist da nur ein kleiner Rest an der Strasse zu finden. Jim ist schwer enttäuscht. Aber wir steigen aus und machen eine kleine Schneeballschlacht mit dem Rest Schnee.








Von jetzt an  geht es über haarsträubende Kurven den Berg wieder hinunter. Teilweise geht es rechts erschreckend tief nach unten und die Felsen auf der anderen Seite sehen wenig Vertrauens erweckend aus. An einigen Stellen sieht man auch, das massive Steinschläge hinunter gekommen sind und die Strasse auch immer wieder verschüttet haben müssen.
Die Landschaft ist atemberaubend schön und uns tut es in der Seele weh, da einfach nur durch zu donnern. Zum Glück wissen wir, dass wir hier noch mal vorbei kommen, wenn wir in ca. zwei Wochen wieder gen Süden/Zagora fahren werden.



Kurz vor der Dämmerung erreichen wir nach 350 km und 8 Stunden Fahrt Marrakesch. Wir fahren noch gleich einen großen Supermarkt an, um diverse Vorräte aufzufüllen und fahren dann per Navi im Dunkeln auf den Campingplatz La Relais de Marrakesch, der ca. 15 km außerhalb der Stadt liegt. Dort treffen wir Janina und Stefan wieder und verbringen einen netten Abend mit ihnen.





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