Freitag, 18. November 2016

Spanien – Sierra Nevada die Zweite

Von Guadix fuhren wir über La Peza Richtung Granada, um kurz vor der Stadt nach links auf die in die Berge führende Straße abzubiegen und wir uns diese ca. 30km auf über 2500m ü.M. hoch schraubten und oberhalb von dem wenig schönen Skiort Pradollano einen Stellplatz für die Nacht fanden.
Die Bergstraße, die hier hoch führt und teils spektakulär ausgesetzt ist und man immer wieder gigantische Ausblicke auf den tief darunter liegenden Stausee Pantano de Canales hat, galt einmal als Europas höchste befahrbare Straße, denn man konnte diese bis in die 90giger noch bis über den Pico Velenta (3394m) und auf der anderen Seite wieder runter Richtung Capileira befahren. Heute umfasst das Gebiet der Nationalpark Sierra Nevada und ist nur noch zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen.






Wir kommen am späten Nachmittag dort oben an und sind erstaunt und Jimmy zu tiefst enttäuscht, denn es hat hier auf 2500m Mitte November keinen Schnee...erst ca.500 Höhenmeter weiter oben hat es etwas Schnee und wir staunen nicht schlecht, als wir sehen, dass dort tatsächlich auf einem schmalen präparierten und sicher beschneitem Streifen Ski gefahren wird. Jim hätte so gerne eine Schneeballschlacht gemacht und wollte JETZT sofort bis zur doch etwas weit entfernten Schneegrenze laufen. Wir konnten ihn nur mit Mühe davon abhalten querfeldein los zu düsen. Wir machten eine kleine Runde bis zu einer Madonnenfigur etwas oberhalb unseres Stellplatzes und konnten ein paar tolle Bilder von der Berg - und Abendstimmung machen. 











Da der Gipfel des zweithöchsten Berges von Festlandspaniens, dem Pico Velenta, nur 800Höhenmeter weiter oben war und ich große Lust hatte, da morgen Früh hoch zu laufen, besprach ich das mit Anselm. Es ginge nur, wenn ich ganz früh, am besten noch im Dunkeln, los laufen würde. Ich war schon Feuer und Flamme, endlich mal wieder auf einen richtigen Berg zu kommen und dann noch auf einen recht hohen, da mussten wir feststellen, dass unsere Standheizung nicht für solche Höhen ausgelegt ist und sie hier nicht lief. MIST. Es war schon fast dunkel und wir entschieden, diese Nacht auch ohne Heizung hier oben zu bleiben. Nur mit meinem Gipfelsturm am nächsten Morgen, würde es so nichts werden, da ich Anselm und die Kids nicht ohne Heizung für einige Stunden alleine lassen kann. Wir zogen unsere lange warme Unterwäsche an, machten uns Wärmflaschen (jawohl, so was hat man auch auf einer Afrikatour dabei und wurde schon mehrfach genutzt), ließen die Fenster zu und packten uns unter die Decken. Und dann wurde es gar nicht so kalt wie vermutet.
Anselm merkte am nächsten Morgen die ungewohnte Höhe und hatte Kopfschmerzen, so dass wir uns nach dem Frühstück wieder zügig auf den Weg nach unten machten und bei Granada in La Zubia einen Campingplatz anfuhren, um uns wieder mit allem Nötigen zu versorgen.

Keine Kommentare: