Samstag, 7. Oktober 2017

Albanien – Vjosa Tal, Farma Sofira und Korce Rundkurs

Wir sind völlig abgebrannt, was frische Lebensmittel angeht und fahren daher erst einmal nach Permet zurück, um einzukaufen und super lecker lokal in einem kleinen Restaurant zu essen. Die Portionen sind üppig und die Preise unschlagbar günstig. So macht essen gehen Spaß.


Es braute sich schon die letzten Tage ein Unwetter zusammen und heute kommt es endlich zum regnen. Die völlig trockene Natur hier braucht das Nass von oben super dringend.


Schnell ist der Regen aber auch wieder vorbei und die schwarzen Wolken bieten mit der Sonne über den wilden Bergen des Vjosa Tals beeindruckende Szenen. Wir fahren das Tal weiter gen Südost oberhalb des Flusslaufs und müssen mehrmals halten zum Fotos machen. 




Hier könnte man es auch länger aushalten und das Flussbett bietet tolle wilde Stellplätze. Wir merken uns das für einen nächsten Albanienbesuch. Unser heutiges Ziel liegt jedoch noch ein Stück nördlicher. Es geht kurz vor der griechischen Grenze gen Norden und über super schlechte kurvenreiche Bergstraßen hinauf zur Farma Sofira.


Ein schöner Campingplatz in mitten weiter dichter Bergwälder. Wir hören abends Wölfe heulen.

Ein Fischteich bedient das dazugehörige Restaurant und Jim darf die unseren Fische dann sogar selbst aus dem Teich angeln. Hier oben ist es nur leider empfindlich kühler als weiter unten am Meer. Der Regen tut sein übriges und es herrscht schon eher Herbststimmung. Ich lasse wieder eine Runde Wäsche waschen und wir legen einen Pausentag ein. Jim sieht beim Fisch ausnehmen zu, Maya betätigt sich künstlerisch und ich mache Hausputz im Laster.





Über weiterhin super schlechte Schlaglochstraßen geht es weiter durch wunderschöne Pinienwälder gen Norden bis nach Korce. Dort stocken wir nochmals unsere Lebensmittel auf und lassen unseren defekten Reifen professionell reparieren. So gerüstet fahren wir einige Kilometer zurück und haben einen schönen wilden Stellplatz oberhalb eines kleinen Stausees. 



Von hier starten wir tags darauf unseren nächsten Anlauf einer Offroad Route von der Pistenkuh. Dieses Mal haben wir aber die Fahrzeugklassenangaben beachtet. Zuerst geht es noch ein ganzes Stück über Teer und oder gute Pisten. Vorbei an einer kleinen Kapelle, in denen schöne Ikonenbilder zu sehen sind.



Wir kommen an dem Mega Projekt einen Pipeline vorbei. Hier soll Öl aus dem Osten nach Westeuropa fliesen. Dafür werden ganze Teerstraßen gebaut, breite Schneisen in Wiesen, Berge und Täler geschlagen und dann dicke schwarze Rohre verlegt. Wir müssen die Straße verlassen, da diese komplett versperrt ist durch einen Tieflader, der eben Rohrteile liefert. Man will uns nicht passieren lassen und erst als klar ist, dass wir nicht vor haben, an der Pipeline entlang zu fahren, sondern nur an dem Tieflader vorbei wollen, lässt man uns durch.



Jetzt wird es Gelände - und Fahrtechnisch auch endlich interessant. Es geht über ausgewaschene Pisten mal steil mal stufig und durch einige Wasserführende Furten und wir sauen unseren Laster standesgemäß ein. Die Landschaft ist sehr reizvoll und wir sind ganz verzückt von der Route.







Wir kommen an eine Art Pass und dann geht es über steile und sehr ausgewaschene Pisten den Berg hinab. Hier wird auch klar, warum die Route mit Schwierigkeitsgrad 5 angegeben ist. Anselm muss sich konzentrieren und wir haben einige Male fiese Schräglagen. Bei Nässe sollte man diese Route meiden, denn dann könnten diese Stellen wirklich gefährlich werden. 



Die Gegend ist nur wenig besiedelt und dann erinnert sie uns sehr an den Hohen Atlas in Marokko. Irgendwie wieder wie eine Reise mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit. Wir sehen Menschen die Wiesen mit Sensen mähen, Ziegen schlachten, Wäsche von Hand waschen und Holz hacken. Die Häuser sind einfach und viele sehen eher verlassen und verfallen aus. Am Schluss wird die Route noch richtig steil und die Auswaschungen nehmen Meter tiefe Ausmaße an. Hier sollte man als Anfänger nicht unbedingt als erstes durch. Das könnte Fahrstress bedeuten.











Wir haben Spaß und genießen diese wunderschöne und landschaftlich wirklich reizvolle Runde. Nach ca. 5 Stunden Fahrspaß erreichen wir wieder die Teerstraße und geben Gas, da wir noch heute bis an den Ohrid See auf einen Campingplatz wollen. Kurz vor der Dunkelheit erreichen wir den See und fahren das Camp Peshken direkt am Wasser an. Wir sind müde vom langen Tag und gehen alle schnell schlafen.

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