Wir
sind völlig abgebrannt, was frische Lebensmittel angeht und fahren
daher erst einmal nach Permet zurück, um einzukaufen und super
lecker lokal in einem kleinen Restaurant zu essen. Die Portionen sind
üppig und die Preise unschlagbar günstig. So macht essen gehen
Spaß.
Es
braute sich schon die letzten Tage ein Unwetter zusammen und heute
kommt es endlich zum regnen. Die völlig trockene Natur hier braucht
das Nass von oben super dringend.
Schnell ist der Regen aber auch
wieder vorbei und die schwarzen Wolken bieten mit der Sonne über den
wilden Bergen des Vjosa Tals beeindruckende Szenen. Wir fahren das
Tal weiter gen Südost oberhalb des Flusslaufs und müssen mehrmals
halten zum Fotos machen.
Hier könnte man es auch länger aushalten
und das Flussbett bietet tolle wilde Stellplätze. Wir merken uns das
für einen nächsten Albanienbesuch. Unser heutiges Ziel liegt jedoch
noch ein Stück nördlicher. Es geht kurz vor der griechischen Grenze
gen Norden und über super schlechte kurvenreiche Bergstraßen hinauf
zur Farma Sofira.
Ein
schöner Campingplatz in mitten weiter dichter Bergwälder. Wir hören
abends Wölfe heulen.
Ein
Fischteich bedient das dazugehörige Restaurant und Jim darf die
unseren Fische dann sogar selbst aus dem Teich angeln. Hier oben ist
es nur leider empfindlich kühler als weiter unten am Meer. Der Regen
tut sein übriges und es herrscht schon eher Herbststimmung. Ich
lasse wieder eine Runde Wäsche waschen und wir legen einen Pausentag
ein. Jim sieht beim Fisch ausnehmen zu, Maya betätigt sich
künstlerisch und ich mache Hausputz im Laster.
Über
weiterhin super schlechte Schlaglochstraßen geht es weiter durch
wunderschöne Pinienwälder gen Norden bis nach Korce. Dort stocken
wir nochmals unsere Lebensmittel auf und lassen unseren defekten
Reifen professionell reparieren. So gerüstet fahren wir einige
Kilometer zurück und haben einen schönen wilden Stellplatz oberhalb
eines kleinen Stausees.
Von hier starten wir tags darauf unseren
nächsten Anlauf einer Offroad Route von der Pistenkuh. Dieses Mal
haben wir aber die Fahrzeugklassenangaben beachtet. Zuerst geht es
noch ein ganzes Stück über Teer und oder gute Pisten. Vorbei an
einer kleinen Kapelle, in denen schöne Ikonenbilder zu sehen sind.
Wir
kommen an dem Mega Projekt einen Pipeline vorbei. Hier soll Öl aus
dem Osten nach Westeuropa fliesen. Dafür werden ganze Teerstraßen
gebaut, breite Schneisen in Wiesen, Berge und Täler geschlagen und
dann dicke schwarze Rohre verlegt. Wir müssen die Straße verlassen,
da diese komplett versperrt ist durch einen Tieflader, der eben
Rohrteile liefert. Man will uns nicht passieren lassen und erst als
klar ist, dass wir nicht vor haben, an der Pipeline entlang zu
fahren, sondern nur an dem Tieflader vorbei wollen, lässt man uns
durch.
Jetzt
wird es Gelände - und Fahrtechnisch auch endlich interessant. Es
geht über ausgewaschene Pisten mal steil mal stufig und durch einige
Wasserführende Furten und wir sauen unseren Laster standesgemäß
ein. Die Landschaft ist sehr reizvoll und wir sind ganz verzückt von
der Route.
Wir
kommen an eine Art Pass und dann geht es über steile und sehr
ausgewaschene Pisten den Berg hinab. Hier wird auch klar, warum die
Route mit Schwierigkeitsgrad 5 angegeben ist. Anselm muss sich
konzentrieren und wir haben einige Male fiese Schräglagen. Bei Nässe
sollte man diese Route meiden, denn dann könnten diese Stellen
wirklich gefährlich werden.
Die Gegend ist nur wenig besiedelt und
dann erinnert sie uns sehr an den Hohen Atlas in Marokko. Irgendwie
wieder wie eine Reise mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit. Wir
sehen Menschen die Wiesen mit Sensen mähen, Ziegen schlachten,
Wäsche von Hand waschen und Holz hacken. Die Häuser sind einfach
und viele sehen eher verlassen und verfallen aus. Am Schluss wird die
Route noch richtig steil und die Auswaschungen nehmen Meter tiefe
Ausmaße an. Hier sollte man als Anfänger nicht unbedingt als erstes
durch. Das könnte Fahrstress bedeuten.
Wir
haben Spaß und genießen diese wunderschöne und landschaftlich wirklich
reizvolle Runde. Nach ca. 5 Stunden Fahrspaß erreichen wir wieder die
Teerstraße und geben Gas, da wir noch heute bis an den Ohrid See auf
einen Campingplatz wollen. Kurz vor der Dunkelheit erreichen wir den
See und fahren das Camp Peshken direkt am Wasser an. Wir sind müde
vom langen Tag und gehen alle schnell schlafen.
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