Samstag, 22. November 2008

Aegypten - Assuan am Nil

Sind jetzt weit im Sueden von Agypten. Nahmen gestern den Konvoi von Luxor ca. 220km nach Assuan am Nil hinauf.(Der Blaue Nil hat seinen Ursprung in Uganda im Lake Victoria, der Weisse Nil in Aethiopien...in Karthoum im Sudan fliessen sie dann zusammen und fliesst zum Mittelmeer hin...also fahren wir gerade an diesem hoch) Liessen uns diesesmal von dem Polizeiauto hinter uns nicht hetzen, fuhren humane 70kmh und konnten so die wunderschoene Landschaft am Nil geniessen. Palmenhaine, gruene Wiesen, Reis- und Schilffelder saeumten die Strasse und immer wieder hatte man einen tollen Blick auf den wunderschoenen Nil, auf dem einige Segelboote, sogenannte Felunken, unterwegs waren. Nach einem ca. 1km breiten gruenen und fruchtbaren Landabschnitt direkt am Nil, fing auf beiden Seiten wieder die Wueste an. Die Siedlungen waren hier viel bunter, sauberer und urspruenglicher, die Luft klarer und nicht so staubig wie in Kairo und Hurghada.
In Assuan fanden wir dann gleich das von Thiemo empfohlene Hotel und konnten auf dessen Hof parken. Abends kam dann auch Thiemo vorbei und erzaehlte uns, wie es am naechsten Tag weiter gehen wuerde. Leider stand jetzt fest, dass keine Passagiere mehr auf der Autofaehre zugelassen sind, da vor einigen Monaten eine Franzoesin ueber Bord gegangen sei. Thiemo hatte wie ein Loewe gekaempft, dass wenigstens er mit auf das Boot kann, um auf die Autos aufzupassen. Aber es war nichts zu machen. So muessen wir unseren Dicken jetzt drei Tage allein lassen und darauf vertrauen, dass alles gut gehen wird. Thiemo meinte, er kenne die Leute von der Faehre schon seit vielen Jahren und das schon alles gut gehen wuerde. Trotzdem haben wir ein seltsames Gefuehl, unser Zuhause fremden Menschen zu ueberlassen. Aber was bleibt uns anderes uebrig, als zu Vertrauen und auf das beste zu hoffen???
Wir muessen so nun noch bis Montag in Assuan in einem Hotel bleiben und nehmen dann alle zusammen die Personenfaehre nach Wadi Halfa im Sudan. Die ist dann 20 Stunden unterwegs.
Durch den Sudan und Aethiopien werden wir mit Thiemo und seinen Leuten zusammen im Konvoi fahren. Des weiteren haben sich noch zwei Paeaerchen aus England und Oesterreich angeschlossen. Sind dann mit acht Fahrzeugen unterwegs und ne ziemlich grosse Gruppe.
Jetzt ruhen wir uns erst mal noch zwei Tage aus.
Lassen wieder vom Sudan aus von uns lesen.

Donnerstag, 20. November 2008

Ägypten – Kairo - Hurghada – Luxor

Von Giseh aus fuhren wir erst gute 100km am Nil entlang, wo die Landschaft sehr grün und fruchtbar war. Den richtigen Weg zu finden, war manchmal spannend. Dann ding es wieder links weg und 150km durch die Wüste und zurück zum Roten Meer. Für Touristen ist das Gebiet am Nil zwischen Kairo und Luxor weitgehend gesperrt. Vor allem aber für Individualtouristen. So sind wir gezwungen, ein ziemliches ZickZack durch Ägypten zu fahren. Am roten Meer hatten wir dann erst mal ein wenig Schwierigkeiten, einen Platz für die Nacht zu finden. Da das Gebiet dort stark vom ägyptischen Militär benutzt wird und wir keine Lust hatten, nachts vertrieben zu werden, versuchten wir es erst bei einem der wenigen Hotels dort. Aber da die da nur fürs Parken unverschämte 300Pfund wollten, fuhren wir wieder weiter und parkten hinter einer Sanddüne. Wurden nicht vertrieben und konnten dort ohne Probleme nächtigen.
Am nächsten Morgen ging es zügig 200km weiter gen Süden bis Hurghada. Dort konnten wir wieder unsere Lebensmittel – und Biervorräte auffüllen, was uns in Kairo einfach zu stressig war.
Ca. 50Km weiter fanden wir einen ruhigen Platz am Strand für die Nacht...dachten wir. Hatten vorher an dem Resort, das sich direkt neben uns befand, gefragt, ob es in Ordnung sei, dort für eine Nacht zu stehen. Und es war erst mal in Ordnung. Als wir schon fast am einschlafen waren...es war sehr heiß, Dev und Johnny schliefen vor dem Truck und wir hatten alle Fenster und Türen weit offen...kam plötzlich ein Auto und sechs, teils schwer bewaffnete, Touristenpolizisten stiegen aus. Wir bräuchten ein special Permit, um hier wild stehen zu dürfen, was wir natürlich nicht hatten und dann stellte man uns viele Fragen. Wie wir hier her gekommen seien, ob wir vorher in Israel gewesen sind, (Johnny und Dev waren vorher in Israel), wohin wir wollten usw. und man kontrollierte all unsere Papiere und hatte es mitten in der Nacht furchtbar wichtig...und dass, wo wir am nächsten Tag um 5:30 aufzustehen hatten, um den Konvoi von Safaga nach Luxor zu nehmen. Man, war ich angepisst. Nun gut. Nachdem man feststellte, das all unsere Papiere in Ordnung waren und wir keine Schmuggler oder Terroristen sind und man ewig hin und her telefonierte und diskutierte, bekamen wir das mündliche spezial Permit, um hier den Rest der Nacht stehen bleiben zu können...die Nacht war dann entsprechend kurz aber ohne weiteren Störungen.
Am Morgen fuhren wir dann ca. 20km weiter, um uns dann dem Konvoi nach Luxor anzuschließen. Hatten dabei einen gigantischen Auftritt, als wir auf den Sammelplatz auffuhren. Da standen ca. 50 Reisebusse, Kleinbusse und Autos mit Unmengen von Pauschaltouristen...die schauten nicht schlecht, als wir mit unserem Dicken ankamen und vier ziemlich bunte Menschen ausstiegen. Wurden mehrfach fotografiert. Aber am meisten amüsierten sich die Polizisten und waren ganz angetan vom Dicken. Wir mussten uns als letzte in der Reihe der Busse einreihen, da wir am langsamsten unterwegs sein sollten. Dann setzte sich der Konvoi in Bewegung. Ohne diesen hätte man uns an den vielen Checkpoints auf dieser Strecke nicht passieren lassen. Wobei wir das ganze nicht ganz verstehen konnten. Ist doch so ein Konvoi, der jeden Tag zur selben Zeit die selbe Strecke fährt, der perfekte Spot, für ein Attentat. Aber der Regierung geht es hier wohl eher um die Verhinderung von Entführungen. Wir fühlten uns vorher nie unsicher und hatten eher mit dem Konvoi Probleme, da dieser in einem wahnsinnigen Tempo durch die Ortschaften jagte und dafür jeglicher Verkehr lahm gelegt wurde. Leider mussten auch wir sehr schnell fahren. Hatten die ganze Zeit ein Polizei Auto im Rücken, das uns antrieb. Dabei überfuhren wir ein kleines Krokodil, das die Strasse überquerte. Konnten nicht mehr ausweichen. Das tat uns furchtbar leid...
Fanden dann sofort den angepeilten Campingplatz in Luxor und blieben noch in der Einfahrt stehen...von der schnellen Fahrt war der Tank schneller leer, als gedacht.
Dann pausierten wir erst mal und erledigten anschließend einige anfallende Dinge.
Hätten dringend eine mehrtätige Pause nötig. Müssen aber schon morgen im nächsten Konvoi weiter Richtung Süden den Nil hinauf nach Assuan. Dort geht am Samstag der Ponton in den Sudan. Werden drei Tage auf dem Nil unterwegs sein, bis wir Wadi Halfa erreichen. Kann also wieder eine Weile dauern, bis ihr die nächsten Einträge zu lesen bekommt. Haben keine Ahnung, wie die Internetzugangsmöglichkeiten im Sudan aussehen werden. Geplant ist, dass wir mit Thiemo und seinen Leuten zusammen durch den Sudan fahren. Sind also in kompetenter Begleitung und sehr gespannt auf den Sudan. Das nächste Abenteuer kann beginnen.
Dev und Johnny fahren noch bis Assuan mit und werden dann auch wieder eigene Wege gehen...es bleibt spannend und sehr interessant.

Ägypten – Weltstadt KAIRO – Botschaftsbesuche und Pyramiden von Gizeh

Morgens machten wir uns früh wieder auf den Weg. Wollten mittags in Kairo ankommen.
Nach ca. 50km erreichten wir den Suezkanal und durch einen Tunnel kamen wir auf die andere Seite des Kanals und betraten damit, geografisch gesehen, den afrikanischen Kontinent. Ein historischer Moment auf unserer Reise...nach über 7500km, 13 durchreisten Ländern und ca. 2 ½ Monaten on Tour, haben wir einen wichtigen Schritt gemeistert...wir sind in Afrika!!!!
Dem Moment konnten wir nicht ganz seine gebührende Aufmerksamkeit schenken. Wir wollten ja weiter fahren. Nach weiteren 80km gönnten wir uns jedoch eine ausgedehnte Frühstückspause, um uns noch mal ein wenig zu stärken, für das nächste Abendteuer...Verkehrchaos in Kairo.
Wir hatten uns das Ganze dann aber schlimmer vorgestellt, als es wirklich war. Dank der gut ausgeschilderten Ring Road, die großzügig um die Innenstadt Kairos herum führt und den GPS Daten für den Campingplatz, konnten wir dem schlimmsten Verkehrchaos entgehen. Fuhren über den Nil nach Giseh und hatten schon von der Strasse aus einen gigantischen Blick auf die Pyramiden. Am Schluss mussten wir dann doch noch ein wenig Suchen, um den Campingplatz zu finden. Hatten uns in den schmalen Gassen ein wenig verfahren. Die Jungs stiegen aus, um den Campingplatz zum Fuß zu suchen. Der konnte, laut GPS, nicht mehr weit weg sein. Und so war es auch. Wenig später kamen die Jungs mit einem Einheimischen, der auf einem Kamel ritt, zurück. Er ritt voraus und zeigte uns dann den Weg zum Campingplatz. Dort angekommen, waren wir dann doch froh, nicht mehr selber in Kairo fahren zu müssen. Nach einer Pause, die ich gleich zum Wäsche waschen nutzte, machten wir uns per Taxi auf, ein wenig in die Stadt zu fahren. Das stellte sich dann als ein wenig schwerer heraus, als wir dachten, da die Verständigung hier nicht ganz einfach ist. Kaum ein Taxifahrer spricht hier Englisch. Und unser Arabisch Kenntnisse beschränken sich noch immer auf Hallo und Danke. Naja, wir kamen dann leider nicht mehr bis nach Down Town Kairo und vertrieben uns die Zeit in Down Town Giseh. Gingen etwas essen, einkaufen und nutzten ein Internetcafe.
Am nächsten Tag stand Anselm und mir dann die Visa Beschaffung bevor. Dafür fuhren wir früh mit dem Taxi in die Innenstadt. Die Fahrt an sich war schon spannend. Hatten dann wieder eine kurze Auseinandersetzung mit dem Taxifahrer, der am Schluss statt 15EGP (ägyptische Pfund) 50EGP wollte. Was wohl auch ein Verständigungsproblem gewesen sein könnte. Aber da wir vorher am Campingplatz gefragt hatten, wie viel wir für eine Taxifahrt in die Innenstadt zu zahlen hatten, wussten wir, das Einheimische nicht mehr als 20Pfund bezahlen. Der Taxifahrer blieb stur und am Schluss bekam er 25Pfund von uns. Die Bezahlungsprobleme sollten wir hier in Kairo noch öfter zu spüren bekommen.
Egal, jetzt waren wir erst mal an der deutschen Botschaft angekommen. Das war jetzt erst mal am wichtigsten. Hier mussten wir ein sogenanntes Einladungsschreiben von unserer Botschaft bekommen. Das kostete uns 300Pfund und eine halbe Stunde Warten. Dann ging es zügig weiter zur sudanesischen Botschaft, die das völlige Kontrastprogramm zur deutschen Botschaft war. Die deutsche Botschaft hatte eine Sicherheitsvorkehrung, wie an einem Flughafen und der Empfangsbereich glich einem Hochsicherheitstrakt. Außerdem war alles ganz und sauber. Nutzten die sauberen Sitztoiletten und kamen uns vor wie in Deutschland.
Die sudanesische Botschaft dagegen war erst mal gar nicht so sehr als Botschaft zu erkennen. Vor ihr standen und warteten eine Menge Menschen und im Innern herrschte eher Chaos als Ordnung. Auch die Einrichtung war sehr einfach gehalten. Wir bekamen Formulare, die wir ausfüllen mussten, zahlten 100US Dollar pro Nase, gaben je zwei Passbilder und unsere Pässe ab und sollten dann am nächsten Tag wieder kommen, um die fertigen Visa abzuholen. Ich hatte gehofft, dass wir sie gleich wieder mitnehmen konnten. So wäre uns eine weitere Fahrt in die Innenstadt erspart geblieben. Wir gingen etwas essen und warteten dann fast zwei Stunden auf unsere Mitreisenden, die etwas länger für die Taxifahrt von Giseh nach Kairo Down Town brauchten, wie wir. Als sie dann endlich da waren, fuhren wir zusammen ein Stück weiter, um uns die Altstadt und deren Märkte ein wenig anzusehen, was wirklich sehr interessant war. Kamen an Stellen in Kairo, wo sich wohl sonst nicht allzu viele Touristen hin verirren. Nach ein paar Stunden hatten wir dann aber mehr als genug von dem ganzen Menschen – und Verkehrschaos, den ganzen Gerüchen, dem Gestank und dem vielen Input, das einem eine solche Stadt non Stopp verpasst. Nahmen ein Taxi gen Giseh. Der Taxifahrer hatte dann Probleme, den Heimweg zu finden. Da ich über ein, für mich immer wieder erstaunlichen Orientierungssinn verfüge, konnte ich dem Taxifahrer doch tatsächlich den Weg zurück zum Campingplatz erklären. Und das nach 1 ½ Tagen Kairo.
Am nächsten Tag mussten wir uns wieder auf die Mission „Finde ein Taxi, fahre einmal quer durch Kairo und finde die sudanesische Botschaft“ begeben. Dort bekamen wir sofort unsere Pässe mit den Visa für den Sudan zurück und fuhren umgehend zurück zum Campingplatz. Brauchten dafür nur überraschende 2 Stunden. So hatten wir dann noch genug Zeit, um uns heute die Pyramiden anzusehen, die fast in Sichtweite unseres Campingplatzes waren. Dorthin kamen wir, mit einer spaßigen Fahrt, in zwei TukTuks. Die Pyramiden und die sich davor befindende Sphinx, konnte man schon von weitem sehen...von nahem waren sie noch viel beeindruckender. Wir wimmelten alle Versuche, uns Kamel – oder Pferdetouren aufzuschwatzen ab, und genossen es sehr, über das riesige Gelände zu Fuß zu wandeln und diese fantastischen Bauten der Pyramiden auf einen wirken zu lassen. Leider kostete der Eintritt in das Innere der Pyramiden noch mal das Zweifache, was es uns gekostet hatte, auf das Gelände der Pyramiden zu kommen und so verzichteten wir darauf und liefen lieber bis zum Aussichtspunkt, von dem wir eine wirklich spektakuläre Aussicht auf die drei Hauptpyramiden und die dahinter liegende Stadt Kairo hatten. Wir fanden auf unserem Spaziergang durch das Gelände einige besondere Steine und Fossilien von Muscheln.
Zurück am Campingplatz machten wir uns daran, den Dicken wieder Abfahrt bereit zu machen. Mussten wir doch am nächsten Tag weiter kommen, da wir bis Assuan noch gute 850Kilometer zu fahren hatten, um dort am 22. November die Fähre nach Wadi Halfa / Sudan zu erwischen.
















Ägypten – Sinai- „Coloured Canyon“

Nach fünf Tagen Dahab, Tauchen, Relaxen, Sonnenbaden und Schnorcheln, wurde es dringend Zeit, dass wir wieder weiter kamen. Hatten ja jetzt ein festes Date am 22. November mit der Fähre nach Wadi Halfa/Sudan und vorher müssen wir noch einen Abstecher in eine der Weltgrößten Städte machen...In Kairo müssen wir uns die Visa für den Sudan organisieren.
Da Johnny und Dev ebenfalls bis Assuan (Südägypten) reisen möchten und sie hier ohne eigenes Fahrzeug unterwegs sind, waren sie sehr angetan, als wir ihnen anboten, doch mit uns zu fahren. So brachen wir von Dahab zu viert im Dicken auf.
Erst mal ging es wieder zurück Richtung Nuveiba. Leider ließ man uns heute an dem Checkpoint zur Strasse Richtung Coloured Canyon nicht mehr passieren. Es sei schon zu spät am Tag. Wir sollen am nächsten Tag wieder kommen. Alles Erklären und Verhandeln half nichts. So fuhren wir für die Nacht wieder den selben Beach an, wie schon ein paar Tage zuvor.
Am nächsten Morgen ließ man uns dann tatsächlich passieren.
Hier in Ägypten gibt es fast an jeder wichtigen Straßenkreuzung einen sogenannten Checkpoint, an denen, die vorbei kommenden Autos kontrolliert werden. Das kann vor allem für Individualtouristen, wie wir es sind, stressig werden, da wir nicht so ohne weiteres überall hinfahren können. Manche Gebiete werden wir nur mit Konvois befahren dürfen.
Aber die Straße, die in das Wadi Wadr führt, konnten wir jetzt völlig frei befahren.
Die Strasse war teilweiße sehr schlecht und man konnte deutlich erkennen, dass durch das Wadi zeitweiße viel Wasser fließen muss, da die Strasse stellenweiße stark weggespült war und viel Geröll und Sand auf der Strasse lag. Die Landschaft war hier wieder beeindruckend schön. Die steilen rötlichen Felswände des Sinaigebirges säumten die Strasse zu beiden Seiten. Hin und wieder sah man ein paar Palmen, Akazien und Eukalyptusbäume, die einen seltsamen Kontrast zu der sonst eher sehr trockenen Landschaft bildeten.
Wir waren nun auf der Suche nach der Piste, die von der Strasse weg zum Coloured Canyon führen soll. Leider konnten wir diese nicht finden und so nutzen wir unser GPS Gerät. Konnten unserem Reiseführer die Koordinaten von dem Eingang zum Canyon entnehmen und machten uns querfeldein auf die Suche. Erst war der Weg sehr sandig und so ließ Anselm wieder gut Luft aus den Reifen.
Dann wurde der Weg immer steiler, felsiger und ausgesetzter...oft stieg ich aus, da ich ein wenig schiessig war, mir die Fahrmanöver lieber von außen ansah und dabei Anselm von außen auch wenig unterstützen konnte, den besten Weg für die Reifen des Dicken zu finden. Wir waren jetzt schon ein paar Mal Offroad unterwegs und hatten Erfahrungen gesammelt. Aber der Weg war mit Abstand das schwierigste, was wir bis jetzt gefahren sind und konnten zum wiederholten Male feststellen, wie viel unser Dicker kann. Anselm und der Dicke meisterten den Weg zusammen sehr souverän. Leider waren wir dann schon ne ziemliche Weile unterwegs , es war staubig und heiss und wir bekamen langsam Zweifel, ob wir den Canyon heute noch finden würden. Da tauchte aus dem Nichts der erste Jeep auf, den wir auf dieser Strecke trafen. Ein Ägypter begrüßte uns im breitesten schweizer Deutsch und amüsierte sich köstlich über den Dicken. Er war sehr verwundert, als wir ihm erklärten, welchen Weg wir hier her gefahren waren. Das sei wohl der schwerste gewesen und er wolle und den Weg zum Canyon zeigen. Er fuhr vor uns her und nach einer weiteren halben Stunde schwierigem Gelände, erreichten wir endlich den Eingang des Canyon...nach ca. 30km Offroad und sechs Stunden Fahrt. A bisserl länger, als wir eingeplant hatten. Nach einer kurzen Verschnaufspause, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Canyon. Außer zwei Männern, die in dem Teehaus am Eingang arbeiten, war niemand mehr hier und so konnten wir völlig allein die herrliche Abendstimmung im Canyon bewundern und genießen. Der Canyon ist wunderschön in allen Rot – Braun und Rosatönen gefärbt. Man kann herrliche Felszeichnungen bewundern und wandelt durch einen schmalen Pfad, der von hohen und steilen Felswänden gesäumt ist. Stellenweiße war der Pfad so schmal, dass wir klettern mussten. Genossen die Zeit im Canyon, machten tolle Fotos und hatten unseren Spaß. Konnten eine schöne Runde zurück zum Dicken laufen. Kamen dort zum Sonnenuntergang an und sahen den Vollmond über dem Sinaigebirge aufgehen.
Gesellten uns dann zu den Jungs in die Teebude, die dort schon ein schönes Feuerchen entfacht hatten und uns Tee anboten. Auch hatten sie dort ein Sternengucker, mit dem wir die Krater auf dem Mond erkennen konnten. Hatten einen perfekten Platz für den Vollmond gefunden. Johnny zauberte wieder ein super leckeres Feuermenü und Anselm packte seine Gitarre aus. Ein perfekter Abend nach einem herrlichen Canyon Spaziergang und einem Adrenalingeladenen Offroaderlebniss.
Am nächsten Morgen machten wir uns bald auf den Rückweg, der sich als wesentlich einfacher und kürzer herausstellte und so waren wir nach einer halben Stunde offroad Fahrens wieder auf der Strasse, die durch das Wadi führte. Fuhren heute ca. 250km durch das Sinaigebirge und die Wüste, bis ca. 50km vor den Suezkanal.
Zwischendurch durften wir noch eine ungewollt nahe Bekanntschaft mit einer dieser super fiesen Speedbumbs machen, von denen es hier viel zu viele gibt. Das sind Betonerhebungen, die quer über die Strassen gehen und die Autofahrer dazu zwingen, abzubremsen und langsamer zu fahren. Was ja im Prinzip nichts schlechtes ist. Das gefährliche ist nur, das man diese Betonerhebungen hier oft erst viel zu spät erkennen kann, da sie nur selten markiert oder beschildert sind. Und genau das wurde uns heute zum Verhängnis. Wir fuhren ca. humane 70km/h auf der Schnellstrasse als plötzlich einer dieser unmarkierten Speedbumbs vor uns auftauchte und zwar ne ziemlich große. Anselm konnte nur noch kurz auf die Bremse steigen, dann flogen wir über die Betonerhebung. Der Dicke hob wirklich kurz ab und krachte zurück auf die Strasse. Uns blieb allen vor Schreck fast das Herz stehen.
Anselm hielt sofort an und wir mussten erst mal den Dicken kontrollieren, ob bei dieser Stunteinlage nichts kaputt gegangen war. Zum Glück konnten wir nichts außergewöhnliches erkennen. Dev hatte sich, die als einzigste hinten saß und die es bei der Brems- und Sprungeinlage ganz schön hin und her geworfen hatte, ein wenig weh getan. Verpasste ihren blauen Flecken und Schrammen Rescuecreme und verräumte wieder alle Dinge, die es vom Bett und Bücherregal geschmissen hatte.
Mit dem Schrecken davon gekommen und jetzt noch mehr Aufmerksamkeit auf die Strasse und ihre Gefahren gerichtet, konnten wir weiter fahren.
Suchten uns dann an der Strasse ein Plätzchen für die Nacht. Johnny wurde wieder seiner Aufgabe als Koch gerecht und dann schliefen wir zu viert im Dicken, was kein Problem war. Überhaupt klappt es erstaunlich gut, zu viert im Dicken zu reisen. Gut, Johnny und Dev sind zwei ganz liebe, interessante Menschen, mit denen es sich leicht reisen lässt. Aber für längere Zeit wäre es im Dicken zu viert dann wohl doch zu eng. Für einige Tage jedoch, ist es super o.k.




















Ägypten Nuveiba „North Beach“ – Dahab „Seven Heaven Hotel“

Als wir in Nuveiba ein Internetcafe besuchten und dabei durch eine Mail von Johnny erfuhren, dass er sich, wider seiner vorherigen Pläne, noch immer in Ägypten aufhielte und zwar nur ca. 70Kilometer von uns entfernt, war unsere Freude groß.
So fügen sich wieder die Zufälle. Hätten wir nicht wenige Tage vorher das erste Mal, seit sich unsere und die Wege von Johnny in Griechenland trennten, eine Mail an Johnny geschickt, hätte auch er sich wohl nicht bei uns gemeldet und wir nicht erfahren, dass er sich in Ägypten und nicht wie gedacht in Irland, oder auf dem Weg dorthin, befindet.
Wir änderten unsere Pläne und machten uns am nächsten morgen sogleich auf den Weg, in´s ca. 70Kilometer entfernte Dahab, das sich ebenfalls direkt am Roten Meer befindet.
Dort angekommen, parkten wir den Dicken erst mal und machten uns zu Fuß auf den Weg in den Ort. Wir wussten nicht, wo genau sich Johnny in Dahab aufhielt und machten uns erst mal ziemlich planlos auf die Suche. Nach einer Weile wurden wir von einem jungen Mann angesprochen, der uns in sein Restaurant einladen wollte. Wir meinten, dass wir jetzt keine Zeit zum Essen hätten und auf der Suche nach einem Freund wären. Wie unser Freund denn aussehe und wo er wohne??? Wir wissen eben nicht, wo er wohne und beschrieben ihm Johnny. Da dieser ein sehr markantes Aussehen hat, war es nicht unwahrscheinlich, dass wir ihn durch eine Beschreibung seiner Person finden konnten. Und tatsächlich. Der junge Mann war der Ansicht, Johnny schon gesehen zu haben und wir sollten doch mal im Hotel „SevenHeaven“ nachfragen, das nur wenige Häuser entfernt war und uns auch schon von Thiemo empfohlen worden ist.
Das war ja einfacher als erwartet. Im Hotel fragten wir nach Johnny. Auf unsere Beschreibung hin, wussten sie sofort, wenn wir meinten und brachten uns umgehend zu seinem Zimmer. Klopften an und ein völlig überraschter und jubelnder Johnny stand vor uns. Die Überraschung und Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß. Mussten uns zuerst einmal die Ereignisse und Reiseetappen der letzten Wochen erläutern und uns gegenseitig erzählen, wie es zu unserem, mittlerweile vierten, Treffen kam.
Johnny stellte uns auch Devora, die aus Südafrika stammt, vor. Sie hatten sich in Israel kennen gelernt und reisen nun eine Weile zusammen, da sie ähnliche Reiseziele haben und Devora (Abkürzung Dev) so männliche Begleitung für die Reise durch Ägypten hat.
Wir konnten unseren Dicken hinter dem Hotel abstellen und für drei Euro am Tag die Sanitären Anlagen mit benutzen. Hatten wieder ein guten Platz gefunden.
Wenig später kam auch Thiemo mit seinen fünf Landrovern, die von seinen Gästen gefahren werden, am Hotel „Seven Heaven“ an. In dem Hotel wohnen bevorzugt jüngere Leute, die hier tauchen gehen oder Tauchkurse belegen. Auch Johnny und Dev tauchen hier. Hier taucht eigentlich jeder. Und am zweiten Tag meldeten wir uns ganz spontan auch für einen Tauchkurs an. Denn wir befinden uns hier an einem der Weltschönsten Tauchspots und werden auf unserer Reise an noch einigen weiteren wunderschönen Tauchspots vorbei kommen.
Leider musste ich schnell feststellen, dass mir das Tauchen nicht liegt. Fühlte mich unter Wasser und mit dem Sauerstoffgerät nicht wohl und als ich dann auch noch zwei wichtige Übungen nicht durchführen konnte, da ich dabei immer Wasser in die Nase bekam und mit dem Automaten nicht mehr richtig atmen konnte, beschloss ich, beim Schnorcheln zu bleiben und das Tauchen Anselm zu überlassen. Der hatte keine Probleme dabei. Im Gegenteil, es machte ihm richtig Spaß und so hatte er seinen ersten Tauchschein schon zwei Tage später absolviert und machte gleich, zusammen mit Johnny und einigen anderen Leuten vom Hotel, seinen ersten Fundive. Ich verbrachte dieZeit mit Sonnenbaden und Schnorcheln.