Dienstag, 25. August 2009

Tansania Küste Dar es Salaam, Bagamoyo, Pangani, Tanga

Wir fanden den Weg durch die Stadt gut und setzten mit der Kigamboni Fähre zu den wunderschönen Südstränden von Dar es Salaam über.
Im Sunrise Beach Resort fanden wir einen traumhaft schönen Platz für die nächsten Tage direkt am Strand. Weicher weißer, in der Sonne reflektierender Sand, grüne gebogene Palmen, perfekt klares blautürkises Wasser, die Sonne, die vom blauen Himmel knallt und die bunten Dahauboote, die im warmen Wasser dümpeln. Außer im Meer baden und am Strand spazieren gehen, taten wir heute nicht mehr allzu viel.
Tags darauf ließen den Dicken stehen und fuhren per Daladala und wieder mit der Fähre in die Innenstadt um ein paar Dinge zu besorgen und Ursula ein wenig von der Stadt zu zeigen. Es war sehr heiß in der Innenstadt und so waren wir froh, als wir wieder am Campsite ankamen, wo ein angenehmer Windhauch vom Meer her zog.
Ein weiterer fauler Tag am Strand folgte. Abends genossen wir zum Dinner noch einmal leckeren Hummer.
Anselm und Ursula fuhren am nächsten Tag per traditionellem Dhauboot zur nahen Sinda Island. Ich wäre gerne mit gekommen, kämpfte aber zum wiederholten Male mit einer Erkältung. Ich sage nur, zu stark klimatisiertes Internetcafe. So hielt ich es für besser, einen Tag zu ruhen, um schnell wieder fit zu werden.
Dann machten wir uns wieder auf den weiteren Weg. Heute ging es nur etwa 80km weiter nördlich von Dar es Salaam nach Bagamoyo. Im Bagamoyo Beach Resort fanden wir wieder einen sehr angenehmen Stellplatz und erkundeten noch am selben Nachmittag den Strand, wo wir wieder super frische Garnelen erstanden und ein leckeres Abendessen zubereiten konnten.
Bagamoyo ist sehr geschichtsträchtig (im 19.Jhr. war dies der bedeutendste Handels – und Verschiffungsort an der Festlandküste Tansanias und zwischen 1888-1891 die erste Hauptstadt Deutsch-Ostafrikas) und so machten wir uns tags darauf daran, den Ort ein wenig genauer zu erkunden. Wir liefen am Strand ein Stück südwärts und die Kulisse erinnerte uns an einen Piratenfilm. Die traditionellen Dhauboote mit ihren bunten Segeln dümpelten im Wasser, Menschen in bunten Gewändern und Tüchern tummelten sich am Strand, hohe einzeln stehende Palmen, dicke schwarze Wolken, die sich am Himmel zusammen brauten, alte Mauern und halb zerfallene Gebäude taten ihr übriges...einfach herrlich zum ansehen und dazwischen herum wandeln. Wir besichtigten einige alte Gebäude und schlenderten durch die Gassen Bagamoyos, das auf Swahili soviel heißt wie “ Leg dein Herz nieder“. Hier wurden die Sklaven nach Sansibar, Arabien und in die ganze Welt verschifft. Ihrer Menschenwürde beraubt und schon halb zu Tode geschunden und erschöpft, da sie meist viele hundert Kilometer aus dem Landesinneren zur Küste zu Fuß hinter sich hatten, konnten sie nur ihr Herz in Afrika zurück lassen.
Nachdem klar wurde, dass die immer größeren Dampfschiffe nicht in die flache Sandbucht des Hafens einfahren konnten, wurde die Hauptstadt nach Dar es Salaam verlegt und Bagamoyo gerat in Vergessenheit. Leider zerfallen die meisten historischen und kolonialen Gebäude heute. Wir genossen unseren Spaziergang durch die Kulisse eines Piratenfilms in vollen Zügen und machten uns abends wieder start klar für den folgenden Tag, der uns über teils schlechte Pisten und wieder mit einer Fähre über die Flussmündung des Pangani Rivers, nach Pangani und dann noch mal ca. 15km weiter südlich in das wunderschön gelegene Beach Crab Resort führte.
Hier parkten wir mit dem Laster unter Palmen wieder direkt am Strand und waren während der Flut nachmittags und früh morgens nur wenige Meter vom Wasser entfernt.
Anselm kümmerte sich ein wenig um den Laster und ich machte mit Oskar und Ursula ausgedehnte Spaziergänge am Strand, wo ich wieder tolle Muscheln und Samen finden konnte. Außerdem buchten wir noch einen Schnorchel – und Tauchtrip zur nahen Sandinsel, die nur während der Ebbe über dem Wasser liegt und während der Flut völlig überflutet wird. Anselm ging natürlich tauchen, während Ursula und ich die Sonne und die schöne Sandinseln genossen. Ich war zum Schnorcheln noch immer zu verschnupft und so begnügte ich mich mit Muscheln sammeln und Fotos machen. Schon nach kurzer Zeit konnte man zusehen, wie die Inseln durch die zurück kommende Flut immer kleiner wurde. Die Tauchgruppe hatte sich mit dem Holzboot gerade erst wieder zum zweiten Tauchgang aufgemacht, als wir mehrmals hinter einander unsere Sachen zusammen packen mussten, da das Wasser nun immer schneller und höher kam. Zuletzt standen alle Leute mit all den Dingen (Schnorchelausrüstung, Badezeug, Sonnenschirme, Klamotten, Picknick usw.) in den Händen und das Wasser umspülte schon unsere Füße, als uns unser Boot endlich wieder abholte. Ein seltsames Gefühl, auf einer untergehenden Inseln zu stehen und zu wissen, dass das Festland ca. 11km weit weg ist. Wir amüsierten uns trotzdem und machten unsere Witze über unsere skurrile Situation. Die Bootsfahrer hatten die Tauscher zurück gelassen, um uns von der überschwemmten Inseln zu „retten“. Nun holten wir die Taucher ab, die gerade auftauchten, als wir bei ihnen ankamen. Ein herrlich spannender Tag ging zuende.
Das Beach Crab Resort können wir jedem sehr empfehlen, der in Tansania ein paar Tage oder länger an einem wunderschönen und einsamen Strand Urlaub machen möchte. Der Service ist super und die Preise super fair. Wer sein eigenes Zelt mitbringt, kann schon für 2,50 Euro campen. Feste Zelte gibt es ab 15 Euro und Bungalows stehen auch zur Verfügung. Das deutsche Besitzer Pärchen ist sehr engagiert und zu dem Resort gehört eine Tauchschule dazu. Wer Strandleben mit allem drum und dran möchte und auf die Partyszene von Sansibar verzichten kann, ist hier besser aufgehoben, als auf der Insel. Wer jedoch trotzdem noch auf die Insel möchte, kann direkt vom Resort aus per Dhauboot nach Sansibar übersetzten. Wir hatten auf unserer ganzen Tour selten einen solch schönen Platz inkl. Solch gutem Service. Leider standen uns nur zwei volle Tage zur Verfügung. Wir wollten Ursula noch mehr von dem wunderschönen Tansania zeigen und fuhren weiter gen Tanga, wo wir eine Nacht verbrachten und uns dann gen Landesinnere aufmachten.