Sonntag, 8. November 2009

Äthiopien gen Norden - Lake Langano

Der Langano See ist wegen seinem hohen Sodagehalt der einzige See in Äthiopien, in dem man baden kann, ohne Gefahr zu laufen sich mit Bilharziose anzustecken. Das Wasser ist rötlich braun gefärbt und fühlt sich auf der Haut angenehm seifig an.
Wir fuhren die Anlage des Bekele Mola Hotels an und da es noch unter der Woche war und der große Besucheransturm aus Addis Abeba erst am Wochenende einsetzten würde, hatten wir die schöne Anlage und den Strand inklusive See für uns allein. Welch Balsam für die Seele, nach den doch recht anstrengenden letzten Fahrtagen. Wir genossen das Baden im See sehr und hatten anschließend einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer.
Denn folgenden Tag verbrachten wir faul. Sonne tanken, baden, lesen, ein wenig Wäsche waschen, essen, wieder baden, in der Hängematte liegen, spazieren gehen und abends hatten wir dann wieder ein romantisches Lagerfeuer.
Dann standen wieder Unternehmungen auf dem Programm. Schließlich wollen wir ja auch was sehen. Wir fuhren mit dem Dicken nur wenige Kilometer bis zum nahen Abyata-Shala-Nationalpark, wo wir gegen recht wenig Eintrittsgebühr (50Birr = ca. 2,70 Euro pro Peson) samt Laster hineinfahren konnten. Leider gab es keine Karten oder dergleichen und da wir keine Lust hatten, einen Führer mit zunehmen, mussten wir ein wenig nach dem Aussichtspunkt, von wo man beide Salzseen in diesem Park aus sehen kann, suchen. Mit Hilfe unserer GPS-Geräts fanden wir diesen dann. Der Park ist bewohnt und hat nur wenig Wildtiere. Man kann vor allem Vögel (Strauße, Flamingos, Seeadler, Komorane usw. beobachten. Da wir viele Hunde in den Dörfern sahen, hatten wir keine Skrupel, Oskar mit aussteigen zu lassen. Der besondere Reiz an diesem Park ist die herrlich schöne Landschaft. Von dem erhöhten Aussichtspunkt hat man einen wirklich tollen Blick über die Seen Abyata und Shala.
Da einige einheimische Menschen an diesem Platz zugegen waren, wollte Anselm den Laster nicht alleine lassen und blieb bei diesem, während meine Mutter, Mario, ich und Oskar uns auf dem Weg hinunter zu dem Shala See machten. Ein schmaler Pfad führte uns den Abhang hinab. Einige große Akazien spendeten dabei immer wieder angenehmen Schatten in der Mittagshitze. Esel und Ziegen weideten auf den eher spärlichen Wiesen. Die Landschaft ist sehr karg und steinig und man hätte fast meinen können, irgendwo im südlichen Mittelmeerraum unterwegs sein zu können. Ein paar Kinder begleiteten uns und versuchten sich uns als Führer anzubieten. Leider fanden wir den Weg auch ohne ihre Hilfe. Am Seeufer konnten wir einige Flamingos und Frauen beim Wäsche waschen beobachten. Wir ruhten uns im Schatten einiger Akazien aus und machten uns wieder an den steilen Rückweg.
Für einen Nationalpark hat dieser Park extrem wenig Wildtiere. Aber wenn man einen schönen Spaziergang in spektakulärer Landschaft machen will, lohnt sich ein Besuch in jedem Fall.
Da sich die Hotelanlage am Lagano See Vormittags deutlich gefüllt hatte (Freitag) und auch die Preise am Wochenende doppelt so teuer sind, beschlossen wir, noch eine Nacht am See wild zu stehen. Hatten dafür am Vorabend schon ein Plätzchen gefunden. Dort angekommen, blieben wir natürlich nicht lange allein und verursachten einen ziemlichen Menschenauflauf. Anselm und ich waren dies ja bereits von Äthiopien gewohnt. Für meine Mutter und Mario war diese Art von Aufmerksamkeit dann doch etwas befremdend und da dann ein Haufen junger Burschen versuchten, uns für das Campen hier etwas zu berechnen, war es für uns alles recht nervenaufreibend. Die Leute ließen sich nicht abwimmeln. Damit muss man sich in Äthiopien abfinden, dass man eigentlich nie alleine ist und immer irgendwelche neugierigen oder um Geld fragende Leute um sich hat. Wir versuchten trotzdem diesen schönen Platz, mit Blick auf den See, der jetzt ein wenig unter uns lag, so gut wie es ging zu genießen. Wir kochten Tee überm Feuer und sahen den Vollmond aufgehen, der sein Licht im Wasser des Sees brach. Die letzten Menschen gingen erst, als wir schlafen gingen.
Und die ersten waren morgens schon da, als wir noch schliefen. Daher hielten wir uns auch nicht mehr lange am See auf. Mama und Mario nahmen noch mal schnell ein Bad im See und wir machten uns auf den Weg zurück zur Hauptstrasse. Dort angekommen erstanden wir noch bei Straßenhändlern einige schön bemalte Kalebassen (hohle, trockene Kürbisse, die hier noch immer zur Wasseraufbewahrung genutzt werden).
Dann ging es auf breiter einwandfrei geteerter Strasse gen Addis Abeba, wo wir am späten Nachmittag ankamen und dann noch einige Mühe hatten, die Unterkunft, die Timo aus Nairobi uns empfohlen hatte, zu finden. Mit einigem Suchen und Nachfragen schafften wir es dann doch noch, die sehr einfache und lokale Unterkunft „Amba“ im Stadtteil Kebena zu finden. Zum zelten stellte sich dieser Platz dann doch zu laut heraus und so nahmen meine Mutter und Mario im gegenüber liegenden Hotel ein sauberes und vernünftiges Hotelzimmer. Wir waren heute alle recht erschöpft und nach einem Feierabendbier gingen wir alle schnell schlafen.






































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