Mittwoch, 5. November 2008

Jordanien – Rotes Meer und herrlichste Wüstenlandschaft im Wadi Rum

Verbrachten zwei ruhige Tage an dem Platz am roten Meer.
Natürlich gingen wir schnorcheln. Keine zwei Meter nach dem Strand konnte man die schönsten Korallen und Fische beobachten. Wunderschön.
In Aquaba konnten wir hervorragend all unsere Lebensmittelvorräte auffrischen und fanden sogar wieder Läden mit Bier und Wein ;-) Auch sonst konnte man alles erstehen, wonach das reisende Herz gelüstet. Nach einigem Suchen fanden wir eine Wäscherei, die uns das mühselige Waschen unsere Wäsche von Hand ersparte. Nach hartnäckigem Handeln meinerseits (werde darin immer besser ;-) ), bekamen wir auch einen bezahlbaren Preis dafür.
Mit aufgefüllten Wassertanks, genug Essens – und Biervorräten, frisch gewaschener Wäsche, frisch geduscht und gesäubert und vollen Tanks, machten wir uns auf den Weg ca. 80km Richtung Norden in die Wüste des Wadi Rum.
Rolf und Regina hatten am Vortag noch einen alleinreisenden Holländer ( Bart ) eingeladen, mit uns in das Wadi zu fahren. So waren wir zu fünft unterwegs.
Da man offiziell anscheinend nicht mit seinen eigenen Fahrzeugen in das Wadi fahren darf, beschlossen wir von hinten wild in dieses hinein zu fahren. An der ersten Möglichkeit ließ uns allerdings eine Polizeisperre nicht durch. Also probierten wir es an einer anderen. Dort gelang es uns, über unscheinbare Pisten, GPS und Google Earth Daten sei Dank, in das Gelände des Wadi zu kommen. Vorher ließen die Jungs wieder fleißig Luft aus den Reifen und so flogen wir über die Pisten. Allerdings hatte unser Dicker im Sand ganz schön Durst und hatte zeitweiße einen Verbrauch von über 35 l. Zeitweiße begleiteten uns zwei Fahrzeuge mit Einheimischen, die eine riesige Freude an dem VW Bus und unserem Dicken hatten. Dann nach ca. 30km Piste, waren wir endlich mitten im Gelände des Wadi Rum. Suchten uns einen unauffälligen Stellplatz hinter ein paar Felsen, um nicht gleich aufzufallen. Vorbeifahrende Fahrzeuge interessierten sich nicht für uns. Daraus schlossen wir, dass das mit dem Verbot der eigenen Fahrzeuge nicht ganz so streng sein konnte.
Den restlichen Tag waren wir faul und dösten vor uns hin. Abends wurde es in der Wüste dann empfindlich kalt. In dicken Jacken saßen wir trotzdem länger draußen und genossen den unglaublichen Sternenhimmel und die Ruhe.
Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf und machten uns, kurz nach sechs, zu Fuß auf den Weg zu einem nahe gelegenen Felsberg. Von dort hatten wir einen gigantischen Blick auf den Sonnenaufgang. Kochten uns Tee, genossen die herrlich frische Morgenstimmung und machten ein paar schöne Fotos.
Anschließend kraxelten wir den Berg noch ein wenig höher, um die Umgebung ein wenig zu erkunden.
Wieder zurück an unseren Fahrzeugen, frühstückten wir erst mal sehr ausgiebig.
Nach einer kleinen Ruhepause, machten wir uns wieder auf den Weg, um die weitere herrlich schöne Wüstenlandschaft zu erkunden. Quer durch den Sand ging es zu den nächsten Felsformationen, wobei das Laufen im Sand nicht ganz unanstrengend war. Kletterten ein wenig einen kleinen Canyon hoch und genossen dabei wieder herrlichste Ausblicke.
Abends machten wir uns auf zu dem Ort Rum, an dem auch der offizielle Eingang des Wadi ist. Bart musste noch heute wieder zurück nach Aquaba und wir wollten uns offizielle Eintrittstickets organisieren. Die Leute schauten nicht schlecht, als wir mit unseren Fahrzeugen von der Wüste aus in den Ort einfuhren. Aber keiner sprach uns wegen einem Verbot oder ähnlichem an. Man wollte uns gleich Jeeptouren verkaufen und wir deuteten nur auf unsere Fahrzeuge. Wir bräuchten keine Jeeps.
Beschlossen, die Nacht im Ort zu verbringen und am nächsten Tag erst mal eine kleine Kameltour zu machen, bevor wir wieder zurück in die Wüste fahren wollten. Jetzt ausgestattet mit Ticket und Karte des Wadi Rums.
Abends bekamen wir dann noch Besuch von der Touristenpolizei, die hier überall stationiert ist. Die Beamten waren sehr freundlich und wir luden sie erst mal auf einen Tee ein. Dann erklärten sie uns, dass wir einen offiziellen Führer für das Wadi engagieren müssten und nicht alleine fahren konnten. Als wir ihnen dann erzählten, dass wir schon mehrfach in der Wüste waren, unsere Fahrzeuge beide Allradantrieb hätten, wir über genug Wasservorräte, Sandbleche, GPS und gute Karten verfügen würden und Rolf sogar ein Bergführer sei, bekamen wir von ihnen die offizielle Erlaubnis, ohne Führer und mit unseren eigenen Fahrzeugen wieder in das Wadi zu fahren. Sie gaben uns noch, für den Notfall, eine Telefonnummer und wünschte uns eine gute Reise. Und wir freuten uns, so ohne Stress wieder in die wunderschöne Wüste fahren zu können.
Nach einer kleinen Kameltour am nächsten morgen, bei der wir uns nicht einigen konnten, ob es anstrengender ist auf einem Kamel zu reiten oder durch Sand zu laufen, machten wir uns wieder auf den Weg in die Wüste. Fuhren ca. 20km in diese hinein und fanden wieder einen sensationell schönen Stellplatz.
Den nächsten Tag verbrachten wir dann mal wieder mit körperlicher Ertüchtigung und bestiegen den Berg Jabal (ca. 1600m), der gegenüber unseres Stellplatzes lag.
Dabei kamen Rolfs Bergführerqualitäten zum Besten. Der Weg war wunderschön. Manchmal nicht ganz leicht zu finden und stellenweiße mit, zumindest für mich, nicht ganz einfachen Kletterstellen. Auf halber Strecke hatten wir erst einen tollen Blick auf die Felsbrücke Burdah und überquerten diese dann auch. Dann kam eine Stelle, die ich nur, mit dem von Rolf mitgeführten Seil überwinden konnte. Nach ca. 3 Stunden hatten wir vom Gipfel einen wieder sensationellen Blick auf das Umland. Von hier oben konnte man die Grenze zwischen roter und weißer Wüste (Farbe des Sandes) super erkennen. Ein bisserl Muffe hatte ich ja schon vor dem Abstieg. Aber Rolf war da ganz souverän und am Schluss machte mir das Abseilen sogar richtig Spaß.
Beim Abstieg sahen wir auch unsere erste Schlange hier. Vermutlich eine Vipernart, die wir mit gebührenden Abstand beobachten und ziehen ließen.
Wieder zurück an den Fahrzeugen, waren wir alle doch recht erledigt, aber glücklich über unsere schöne Tour.
Am nächsten Morgen wachte Anselm erst mal mit Kopfschmerzen auf und so verschoben wir unsere geplante Weiterfahrt auf den Nachmittag.
Als es ihm dann wieder besser ging, fuhren wir ca. 10km weiter und fanden am Eingang des Burrah Canyons wieder ...sorry... einen sensationellen Stellplatz zwischen grotesk geformten Felsbrocken.
Rolf und Regina zogen noch los, sich den Canyon ein wenig ansehen. Anselm und ich waren lieber faul und blieben an den Fahrzeugen.
Abends zog dann noch eine riesige Kamelherde direkt an uns vorbei. Wunderschöne Tiere, die es uns richtig angetan haben.
Und am Tag darauf wurde es langsam Zeit, dass wir uns wieder auf den Weg nach Aquaba machten. Hätten hier noch viele Tage länger verbringen können, aber wir wollen ja auch langsam weiter nach Ägypten. Sind bereits zwei Wochen in Jordanien. Eine länger, als ursprünglich geplant. Aber das Land gefällt uns eben sehr.
Vorher mussten wir noch einige Dinge in Aquaba erledigen. So ließ Anselm beim Dicken einen Ölwechsel vornehmen, wir wechselten Euros in ägyptische Pfund, die wir für die Einreise brauchen würden, gingen noch mal einkaufen und sahen am Fährhafen vorbei, um genaue Preise und Zeiten zu erfahren.
Morgen Nacht wollen wir die Fähre nach Nuveiba/Ägypten nehmen.
Dann heißt es auch, sich von unseren Schweizern Rolf und Regina zu verabschieden. Sind jetzt über drei Wochen mit ihnen zusammen gereist und hatten eine tolle Zeit zusammen. Wenn wir, in einigen Monaten, wieder daheim sind, wollen wir uns auf jeden Fall gegenseitig besuchen gehen.





























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