Von
Sidi Rahal lassen wir uns vom Navi führen und erreichen über
kleinere Straßen die Cascades d`Ouzoud. Bevor wir das holländisch
geführte Zebra Camp anfahren, gehen wir in einem der zahlreichen
Restaurants im Ort lecker essen und nutzen das frische Angebot des
Marktes, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Dann
geht es auf den schön angelegten Campingplatz, dessen sanitäre
Anlagen europäischen Standard gleich kommen. Hier treffen wir auch
mal wieder auf einige andere Reisende, überwiegend Deutsche. Direkt
neben uns eine sechsköpfige Familie aus Berlin. Unsere ältesten
Jungs sind etwa gleich alt und nachdem man sich ein wenig
beschnuppert hat, spielen die zwei schön miteinander. Jim ist ganz
glücklich über kindliche Gesellschaft. Anselm und ich genießen es
abends mal wieder den verbalen Austausch mit anderen Erwachsenen zu
haben und dann auch noch auf deutsch. Sehr schön.
Tags
darauf machen wir uns mit der Berliner Familie zu Fuß auf den Weg zu
den Wasserfällen. Die Strecke ist schlussendlich doch recht weit für
die Kinder. Aber da wir ja in der Gruppe unterwegs sind, können wir
sie gut motivieren. Maya darf in der Kraxe auf Papas Rücken sitzen
und so kommen wir recht flott voran.
Erst geht es an die nur
mangelhaft gesicherte Oberkante der Fälle. Von dort kann man ca.
110m nach unten sehen. Wir Mamas schwitzen ganz schön um die
Sicherheit der sechs herum springenden Kinder und sind froh, als wir
dann auf den Treppenweg, der gut gesichert ist und zu den Fällen
hinab führt, wechseln.
Das ganze ist eine ziemliche Touristen
Attraktion und an dem Weg nach unten befinden sich jede Menge
Souvinierläden und Restaurants. Was jedoch angenehm ist, dass man
recht in Ruhe gelassen wird und man meist mit einem freundlichen „No
Merci“ weiter gehen kann ohne belästigt zu werden. So kommen wir
unbehelligt unten an und haben einen tollen freien Blick auf die
Fälle, die sich über mehrere Etagen nach unten ergießen. Dann
meldet sich der Hunger und die Stimmung droht zu kippen. Also schnell
eines der Restaurant gewählt und mehrere Tische zusammen gerückt,
damit wir alle Platz an einer Tafel haben. Dabei sehen wir noch einen
der hier wild lebenden Makakenaffen. Mit der Aussicht auf eine Eis
bekommen wir die Kinder auch wieder problemlos nach oben. Nur die
Vorstellung, dass wir dort unten baden könnten, war leider nicht um
zusetzten. Das Ufer ist recht schlammig und auf dem Wasser fahren
Ruderboote, die Touristen nahe an die Fälle heran rudern. Zudem ist
es offiziell gar nicht erlaubt dort zu baden.
Ich
stehe am nächsten Morgen früh auf und mache mich mit Oskar und der
jungen Hündin des Platzes auf den Weg zu den Quellen des Flusses zu
laufen. Das ist ein schöner Spaziergang entlang des schönen oberen
Wasserlaufens und nach ca. 2 Stunden bin ich wieder zurück am Platz
und muss dann tatsächlich doch noch meine Lieben wecken....die alten
Langschläfer.
Wir packen zusammen und machen uns dann auf den Weg
nach Beni-Mellal, wo wir einen Carrefour Supermarkt zum einkaufen
nutzen wollen. Denn irgendwie ist es uns entfallen, dass Ende dieser
Woche der 4Wöchige Fastenmonat Ramadan anfängt und uns noch nicht
so ganz klar ist, wie dann die Versorgungslage mit Lebensmitteln und
dergleichen aussehen wird. Wir wollen uns nochmal mit einigen Dingen
eindecken, die es in den kleineren Läden nicht oder nur selten gibt.
Wie Hartkäse und Wurst. Der Alkoholshop hat zu unserem Bedauern
schon zu (immer schon eine Woche VOR dem Ramadan). Naja, so wird es
auch ein bisschen Ramadan für uns. Schadet gar nicht.
Von
Beni-Mellal geht es heute wieder den Berg hinauf über enge steile
Serpentinenstraßen zum Stausee Barrage Bin-el-Ouidane, wo wir uns,
noch unterhalb der Staumauer, auf dem Platz L´Eau de Vive wieder mit
der Berliner Familie treffen.
Man hat dort eine schöne Sicht
hinunter auf den Flusslauf und über eine steilen Pfad kommt man auch
hinunter zu diesem. Nur zum baden mit den Kindern eignet es sich hier
nicht. Viel zu tief ist das Wasser sofort. Wir fragen an, wie es mit
einer Bootstour aussieht. Sie wollen jedoch 50Euro für ca. 1-2
Stunden, was uns dann einfach zu viel ist für ein kleines Boot.
Die
Kinder spielen friedlich oben auf dem Platz und wir Erwachsenen
freuen uns über das Geschenk eines freundlichen marokkanischen Gast
des Platzes..drei Dosen kaltes Bier.
Am
nächsten Tag machen wir einen Ausflug hinauf zu dem Stausee. Dabei
kommen wir auch über die beeindruckende Staumauer. Diese jedoch darf
man auf keinen Fall fotografieren. Da sind die Marokkaner ganz
empfindlich. Ihre Wasserreserven sind strategisch sehr wichtig und
werden daher gut überwacht.
Wir fahren an das karge Ufer heran und
dachten, wir könnten vielleicht hier oben baden und oder eine
Bootstour machen mit den Kindern. Leider geht hier ein strenger Wind,
der den Aufenthalt eher unangenehm macht. Zudem ist auch hier das
Ufer sehr schlammig und wieder wollen die Bootsführer unverschämt
viel für eine Tour. Wir sind nicht bereit soviel zu zahlen und
nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, streichen wir die Segel
und fahren zurück zum Platz, wo die Kinder dann wieder friedlich
miteinander spielen.
Leider kommt Jim später wieder mit einem Stück
seiner Zahnfüllung. Ja scheiße....darf das denn wahr sein??? Wir
googeln und bekommen heraus, dass bei Milchzähnen einfach sehr sehr
sauber und sorgfältig gearbeitet werden muss, sonst halten die
Füllungen nicht und zudem sollte hochwertiges Material verwendet
werden. So, alles klar. Wir entscheiden nicht noch mal auf dem
afrikanischen Kontinent zum Zahnarzt zu gehen und suchen uns hierfür
Villach in Österreich heraus, das quasi kaum Umweg für uns
bedeutet. Wir finden eine Zahnklinik, die auch auf Kinder
spezialisiert ist und machen dort per Mail einen Termin aus. Nochmal
lassen wir keinen Pfuscher an Jim ran.
Wir
haben mit den Berlinern zusammen einen netten Abend am Lagerfeuer und
am nächsten Morgen trennen sich dann leider wieder unsere Wege. Lieben Dank für die schöne
und leider etwas kurze gemeinsame Zeit Daniel, Nadja, Ludo, Nora,
Clara und klein Erik. War schön mit euch. Mir und Anselm hat vor
allem der Austausch mit anderen reisenden Eltern gut gefallen. Das
gibt einem immer wieder Denkanstöße, die man sonst so nur schwer
bekommt.
Wir
machen uns auf den weiteren Weg entlang am nördlichen Ufer des
Stausees. Immer wieder hat man dabei tolle Ausblicke auf diesen.
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