Völlig
arglos fahren wir die Grenze von Gambia an.
Wir
sind schon fast durch, da wollen sie doch noch rein schauen in den
Laster, was bisher noch niemand wollte an den Grenzen. Ob wir Medizin
dabei hätten??? Natürlich. Eine ganze Kiste voll. Dabei sehen sie
eines unserer Pfeffersprays und sehen sich dann die Medibox genauer
an. Ich meine dann erklärend zu der Menge der Medis, dass wir eben
viel für die Kinder dabei hätten. Da lassen sie es gut sein mit den
Medikamenten.
Aber das Pfefferspray sei ein Problem. Anselm solle
noch mal mit kommen. Als die Grenzbeamten schon gleich meinten, dass
man dies ja inoffiziell lösen könne, nahm Anselm dass als Aufhänger
und schlug sie mit ihren eigenen Waffen. Denn als Deutscher wolle er
so etwas nur gaaaaaanz offiziell lösen. Aber wenn sie ihn wegen
einem Pfefferspray dran haben wollen, würde er sie mit nehmen wegen
Korruptionsversuch. Kleinlaut gaben die Beamten sich dann mit einer
Summe zufrieden, die gerade für 2 kleine Bier pro Nase reichen würde
(2 Euro = 4 Bier). Damit hatten sie ihr Gesicht gewahrt und auch wir
konnten damit leben.
Wir
ließen ihnen ein Pfefferspray da, dass sicher 9Jahre auf dem Buckel
hatte und wahrscheinlich sowieso nichts mehr anrichten würde.
Okay,
Gambia geht sich ja schon mal gut an. Und nachdem die nächsten 3
Polizeikontrollen alle nach Geschenken fragen, sind wir mit unserem
Vorhaben, dieses Land nur schnell zu durchfahren, immer sicherer.
Bei
Sayang fahren wir auf gut Glück an einen Strand hin und sind dann
völlig von den Socken. Hier also verstecken sich die ersehnten
Traumstrände...
Palmen,
weißer Sand und bei Ebbe ist der Strand riesig und das Wasser schön
angenehm warm, flach und auch nicht allzu wild. OHHHHH wunderschön.
Und wir können die Menschen problemlos verstehen, weil es wird
Englisch gesprochen.
Wider
gegen unser Vorhaben, bleiben wir hier die nächsten 4 Tage. Der
Platz ist einfach zu schön und nicht weit weg von einem Fischerdorf,
an dem wieder viele der hier typischen Pirogen am und im Wasser
liegen.
Wir
bleiben nicht lange allein und ein paar Jungs aus dem Ort gesellen
sich am nächsten Tag zu uns. Die Jungs sind sympathisch und
hilfreich, da wir das ein oder andere wissen wollen. Sie begleiten
uns in den nahen Fischerort und zeigen uns alles.
Wir
trinken den typischen gewürzten Kaffee Touba dort, essen super leckere
Teigtaschen mit Fischfüllung die im siedenden Öl frittiert werden,
knabbern frische Erdnüsse und lassen uns die verschiedenen
Fischsorten und Schneckenarten zeigen und erklären. Hier gibt es
riesige Schnecken die in entsprechend großen Muscheln hausen. Ich
bekomme einige wirklich große Exemplare geschenkt oder finde sie
selbst und verstaue sie sorgfältig im Laster um sie heile nach hause
zu bringen.
Die
Jungs besorgen Bier und wir laden sie zum essen und Bier trinken ein.
Wir haben einen Bilderbuchsonnenuntergang und einen netten längeren
Abend am Strand mit Lagerfeuer.
Am
nächsten Tag machen Anselm und Jim mit den Jungs einen Angelausflug
mit einer gemieteten Piroge. Das macht vor allem Jim sehr glücklich,
denn sie fangen einige große Butterfische und es ist ein
eindrückliches Erlebnis für ihn. Anselm leidet 3 Stunden in der
schaukelnden Piroge unter Seekrankheit. Ich wäre auch mit. Aber das
wollte er sich einfach nicht nehmen lassen so als
Vater-Sohn-Unternehmung. Das nächste Mal übernehme ich wieder die
Bootsausflüge. Ich habe einfach mehr davon wie er.
Wir
besorgen genug Gemüse und die Jungs machen sich daran ein super
leckeres Barbeque mit dem Fisch vorzubereiten.
Wieder
verspeisen wir jede Menge super leckere frische Kokosnüsse, finden die tollsten Muscheln, bauen herrliche Sandbugren und genießen diesen
wunderbaren Strand und seine freundlichen Bewohner sehr.
Wir
würden gerne noch viel länger bleiben. Aber da wir uns mittlerweile
mit Assan und Julia in der Zebrabar im Nordsenegal verabredet haben
und vor haben, mit ihnen gemeinsam durch Mauretanien und die
Westsahara zu fahren, treibt es uns langsam aber sicher weiter.
Ich
kaufe in dem nahen Ort noch mal einige wunderbar bunte Stoffe ein und
wir verabschieden uns von den super netten Jungs am Strand.
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