Freitag, 9. Juni 2017

Marokko gen Norden – Qued Draa – Sidi Ifni – Agadir


Am nächsten Morgen stoßen Dieter und Ute mit ihrem Mercedes Laster zu uns an den Strand. Mit ihnen hatten wir schon mal vor einigen Wochen über das Internet Kontakt, als es darum ging, passende Mitfahrer für Mauretanien zu finden. Jetzt trafen wir uns zufällig noch live. Wir beschließen mit ihnen bis an das Qued Draa zu fahren und den geplanten Campingplatzaufenthalt noch mal 1-2 Tage zu schieben.
Das Qued Draa war über die Teerstraße nach ca. 250km erreicht.
Das es dort schön ist, wussten wir von unserem letzten Aufenthalt schon. Doch dieses Mal passte auch das Wetter dazu. Es war warm, nicht zu heiß und es ging kaum Wind. Ideal. Wir verbringen hier zwei nette Abende mit Dieter und Ute, an denen Reisegeschichten und Erfahrungen ausgetauscht werden und haben einen entspannten Tag mit den Kids am Laster und am Strand unten. Wir planschen jetzt sogar das erste Mal in Marokko angenehm im hier nicht all zu wilden Atlantik.









Dann düsen wir nach Guelmim, wo wir erst den Marjane Supermarkt ansteuern und dann im Camp Oasis Tighmert einen Versorgungstag einlegen. Wir sind die einzigsten Gäste und so kann ich die zwei Waschmaschinen durch laufen lassen. Die letzte gab es unten in Gambia. Der Wind ist hier wieder so trocken und warm, dass die Wäsche trocken ist, kaum hängt sie an der Leine.

Von Guelmim geht es in das nicht weit entfernte Sidi Ifni, wo wir in einem lokalen Restaurant super leckeren gegrillten Fisch und Shrimps essen. Sogar die Kids sind ganz wild darauf. Leider hat der Angelladen, in dem wir schon das letzte Mal einkaufen waren, heute zu. Wollten noch mal ein wenig Material besorgen. Dafür kaufen wir Honig, Mandeln, Rosinen, Walnüsse und Feigen auf dem Markt um die Ecke.
An den nicht weit entfernten Felsentoren von Legzira, haben wir wieder einen tollen wilden Stellplatz oberhalb von diesen mit super Sicht und sehen uns dieses Mal das zweite beeindruckende Tor genauer an. Das mittlere und das spektakulärste, ist erst vor wenigen Monaten eingestürzt.









Und dann rufen lästige Dinge, die erledigt werden müssen und zwingen uns mal wieder, in die nicht gerade schöne Stadt Agadir zu fahren.
Dort angekommen, finden wir nach einigem Suchen eine wirklich moderne Tierarztpraxis, wo wir Katze Miam impfen und chippen lassen.
Ja. Wir haben uns mittlerweile dafür entschieden, sie auf ganz legalem Wege mit nachhause zu nehmen. Zu sehr ist sie mir und den Kindern jetzt an das Herz gewachsen. Das gab noch einige hitzigere Diskussionen mit Anselm.
Aber am Schluss rang er sich durch und bestand dann aber darauf, sie nicht zu schmuggeln, sondern alles ganz offiziell zu machen.
Er habe keine Lust, wegen der Katze Ärger zu bekommen und mir sollte es nur recht sein, weil ich darauf auch keine Lust habe.
Also, heißt das jetzt, die Katze zweimal impfen zu lassen gegen Tollwut, Titiertest machen lassen (Bluttest zur Feststellung der Wirksamkeit des Impfstoffes), chippen und Papiere ausstellen lassen....Keine ganz billige Angelegenheit. Am Ende sollte uns das etwa so um die 350Euro kosten. Anselm meinte dann nur brummelnd, ich könne es ja als Geburtstagsgeschenk sehen. DANKE SCHATZ...
Das komplizierteste war und ist, Tierärzte so auf unserer Route ausfindig zu machen, dass wir möglichst keine allzu großen Umwege fahren müssen. Internet sei dank, konnte ich da nach einiger Recherche fündig werden.
Und dann war die nächste Zahnarztrunde mit Jim an der Reihe.
OH MAN....es war nicht einfach einen Zahnarzt zu finden, der Kinder behandelt.
Die Kinderspezialistin, auf die uns alle verwiesen, war gerade in Frankreich.
Nach längerem nervigen Suchen, fanden wir einen Zahnarzt mit moderner Praxis, der Jim dann an zwei Tagen hintereinander behandelte. Jim machte gut mit und so war das Thema hoffentlich endlich längerfristig erledigt.
Wir fuhren noch einen gut sortierten Supermarkt an, um unsere Vorräte aufzustocken.
Wie fast immer, mache ich das alleine, während Anselm mit den Kids im Laster bleibt. So läuft es am Stress freisten für alle.
Ich stehe gerade an der Kasse, als Anselm hinein gespurtet kommt und wissen will, ob ich mein Handy bei mir hätte. ÄHHH nein...das hängt in der Führerkabine beim Aufladen. SCHEISSE...es wäre weg, meinte Anselm.
Ein super dreister Dieb hat es sich aus der Führerkabine geholt.
Und das, obwohl Maya in dieser im Kindersitz schlief, Oskar außen am Lastwagen angebunden war und angeschlagen hatte und Anselm mit Jim hinten in der Kabine und der Platz voll Security Leuten war.
Anselm hatte noch versucht, den Dieb zu erwischen. Aber da er barfuß war und der Dieb sich über eine viel befahrene Straße rettete, entwischte er Anselm.
SUPER...das Handy hatten wir erst wenige Monate.
Wir nutzten es für ALLES, aber vor allem zur Navigation und zur Unterhaltung der Kids während dem Fahren.
Handy weg, Navi weg, alle Fotos auf dem Handy weg, alle gespeicherten Waypoints weg und alle Kontakte weg....ARSCHLOCH...und mein WhatsApp Account auch erst mal weg, da ich diesen über die marokkanische Nummer angemeldet hatte.
Nachdem wir unseren ersten Ärger verdaut hatten, kauften wir uns am nächsten Tag ein halbwegs bezahlbares neues (leider war ein so gutes, wie man uns geklaut hatte, finanziell jetzt so nicht noch mal drin) und waren dann stundenlang über Tage damit beschäftigt, alle notwendigen Apps wieder herunter zu laden und zu installieren.

So, jetzt hatten wir aber die Schnauze ordentlich voll von AGADIR...

Keine Kommentare: