Sonntag, 22. Oktober 2017

Griechenland – Meteora

Langsam aber sicher drängt uns unser grober Zeitplan gen Norden weiter zu fahren.
Nur ungern trennen wir uns von der noch immer schön warmen Küste Griechenlands und dem Mittelmeer. Wir wissen, dass es weiter oben und zudem in den Bergen, schon deutlich frischer sein wird. Da wir keinen Stress bekommen wollen und uns auf jeden Fall auch mit ein wenig Zeit die Felsen und Klöster von Meteora ansehen wollen, drücken wir heute aufs Gas und düsen über 200km gen Norden, wo wir in Kastraki das Camp Vrachos anfahren, das in Sichtweite der spektakulären Felsenwelt von Meteora liegt. Der Platz ist recht groß, sogar mit Pool (den wir am ersten Nachmittag noch nutzen...dann ist es auch hier zu frisch zum baden) und sonst allem, was man benötigt. Wir richten uns ein, denn hier haben wir wieder ein paar Tage Zeit.


Jim radelt wie ein Weltmeister über den Platz und da sein Rad ,durch die vielen Monate hinten auf dem Gepäckträger, mittlerweile in recht desolaten Zustand ist, setzt es ihn mehrfach und er zerschlägt sich übel seine Knie. Er ist ziemlich frustriert und will am liebsten ein neues Rad. Wir können im Nachbarort einen Fahrradladen finden und richten die Bremsen und Griffe an seinem Rad. Dann klappt es wieder deutlich besser.


Da wir keinerlei Infomaterial zu Meteora dabei haben, laufe ich in den Nachbarort zu einer Touristeninformation. Die ist dann aber wenig hilfreich, weil man mir hier nur eine teure geführte Tour andrehen will. Auf so was haben wir nun mal so gar keine Lust. Schon fünfmal nicht mit den Kindern. Mit denen wollen wir immer schön flexibel bleiben und jederzeit neu entscheiden können, wie wir, was wann wo machen.
Wir haben aber auch keine Lust, die Gegend NUR mit dem Laster zu erkunden und würden diesen gerne auf dem Platz stehen lassen als Basis. Die öffentlichen Verkehrsmittel scheiden in unserem Fall auch aus, da die nicht so ideal fahren und wir mit den Kids dann noch zu viel laufen müssten. Nun ist guter Rat teuer.

Ein Camp Nachbar bringt uns auf eine tolle Idee. Der hat sich einen Roller für 22Euro den Tag geliehen und sich mit seiner Frau damit die Umgebung angesehen. Leider bin ich bisher nur einmal selber Roller gefahren, in Thailand. Und ich muss sagen, besonders wohl fühlte ich mich schon dort nicht dabei. Hinten als Mitfahrerin bei Anselm, kein Thema. Das macht Spaß. Anselm hat da gut reden. Der hat ja auch den Motorradführerschein. Und mit Kind hinten drauf, traue ich mir das schon gar nicht zu. Bei Thailand Aufenthalt 2 hatten wir damals, zu dritt auf dem Roller, mit Jim einen Sturz. Es verlief zum Glück für alle glimpflich ab, Jim hatte einen Helm auf und da der Roller defekt war, konnte auch niemand von uns etwas dafür. Aber das sitzt mir wohl noch in den Knochen.
Nun gut. Dann entscheiden wir, uns die Gegend erst mal getrennt anzusehen. Anselm düst mit Jim einen Tag lang durch das Areal der Felsen Klöster und sieht sich auch eines von denen von innen an. Jimmy ist super begeistert vom Roller fahren und bekommt gar nicht genug davon. Anselm packt sogar mal beide Kids auf den Roller und fährt so morgens Brötchen holen. Dabei quietscht auch Maya vor Vergnügen. Das geht hier so in Griechenland. Nur passieren darf eben nichts. Unsere Kids haben wenigstens noch ihre Fahrradhelme auf. Die meisten griechischen Kids gar keinen.


Ich bin einfach lieber zu Fuß unterwegs. Wenn möglich, auch mal alleine. Und das geht hier mal wieder. Früh morgens, wenn die süßen Kleinen und mein Liebster noch tief schlummern, mache ich mich mit Hund Oskar auf den Weg zu den Felsen. Hier kommt mir wieder MapsMe zur Hilfe, denn alle kleine Stege und Wege sind dort verzeichnet und ich kann mich gut orientieren. Da ich ohne Plan, wohin es gehen soll, los laufe, lande ich per Glück mitten in den Felsen oberhalb der Ortschaft Kastraki und erlebe dort den Sonnenaufgang über den Felsen. 












Ich laufe weiter und komme zu einem kleinen Felsenschrein und Felsenkapellchen weit oben auf den Felsen. Dort sehe ich einige schöne Ikonen in verschiedener Form und noch ein kleines ein Stück weiter oben steht ein Eisengerüst mit Glocken.Der Blick reicht weit und tief. Wunderschön.






Ich bin ja wirklich nicht religiös und will es in herkömmlicher Weise auch überhaupt nicht sein. Aber irgendwie verleiten einen solche Plätze trotzdem zu tiefer Ehrfurcht. Was ist denn das für ein Wort??? EHRE??? FURCHT....kommt das von fürchten ??? Nein....das passt nicht. Ich denke, nicht umsonst haben sich die Mönche in früheren Zeiten solch grandios schöne Naturplätze ausgesucht für ihre Klöster und Glaubensstätten. Aber heilig in dem Sinn waren sie schon, bevor die Mönche kamen. HEILIG...kommt das von heilen??? Passen würde dies an einem solchen Platz. Denn die Natur vermag in vielerlei Hinsicht zu heilen. Indem man, bei Bedarf, Teile aus hier heraus nimmt und diese in verschiedener Weiße zu sich nimmt oder anwendet, oder indem man sich einfach in hier aufhält und versucht, sie war zu nehmen in all ihren Facetten. Dann kann sie auch heilen und beruhigen. Oder einfach beflügeln. So geht es mir heute. Unfassbar, wie schön die Welt sein kann, an solchen fantastischen Plätzen und ich bin einfach nur dankbar, hier sein zu dürfen.


DANKE UNIVERSUM, dass WIR reisen dürfen und damit an solch spezielle Plätze kommen.
Trotzdem, bleibe ich auch dankbar für die kleine Pausen OHNE meiner Familie.

SOOOO, dass musste jetzt mal wieder raus.
Es ist nicht NUR lustig 24 Stunden, 7 Tage die Woche und über 12 Monate als Familie mehr oder weniger non stopp zusammen zu sein.
Ich muss zugeben, es klappt besser, als ich mir manchmal vorher vorstellte. Aber die persönlichen Freiräume von Papa und Mama und an manchen Stellen auch die der Kinder, sind daheim anders und durch die dortigen Betreuungsmöglichkeiten (Omas, Opas, Tanten, Onkels, Freunde, Kindergarten ect.) einfach größer...so paradox das klingen mag. Wir erleben es nach vielen Monaten on Tour so.
Zudem kommt, dass wir mittlerweile auch kühlere Tage erleben, die Tage an sich kürzer werden und es abends schnell frisch wird. Alle drücken schneller und immer mehr IN den Laster hinein und dort wird es dann schnell zu eng. Auch wenn wir jede Menge Platz um uns herum haben, der Raum IN unserem Heim auf Rädern ist nur sehr begrenzt und macht den Alltag mit den Kindern dadurch manchmal recht anstrengend. Wir fangen an, unsere 90qm Wohnung daheim, mit fetter Terrasse, Garage und Werkstatt, an manchen Tagen zu vermissen und werden diese sicher, in wenigen Wochen, wieder sehr zu schätzen wissen.

Daher sind solche kleinen Auszeiten, wie ich sie heute morgen erleben durfte, so wichtig. Für Anselm sind wiederum andere Dinge wichtig. Er schläft lieber länger aus mit den Kindern (die gerade wieder unglaubliche Langschlafmützen sind und es gut und gerne bis 9:00 und länger im Bett aushalten) oder dass er sich mittags mal für ein kurzes Päuschen ablegen kann. Ich muss zwischendrin ganz raus aus dem Geschehen.
Dann kann ich meine Gedanken schweifen lassen, sortieren, neu ordnen, durchatmen, genießen...bewusst genießen und wahrnehmen und anschließend wieder vollgetankt mit Energie den Familien – und Reisealltag gelassen schaukeln.

Ich Glückspilz, komme am nächsten Morgen dann sogar nochmal los und mache noch eine schöne Runde mit Oskar hoch zu den Felsen und komme dabei an spannenden verlassenen Höhlenwohnungen und Eremitagen von alten Klöstern oben in den Steilwänden vorbei. Neben an im Kloster, sehe ich Mönche auf dem Balkon in der Sonne sitzen in ihren schwarzen Kutten und mit ihren langen Bärten. Aus Respekt, wage ich es nicht, sie zu fotografieren.
Ich versteige mich dann etwas im Fels und muss umkehren, weil da kein Weg mehr ist und es zu steil nach unten geht. Trotzdem wieder eine schöne Runde in herrlicher Natur.












Wir lernen auf dem Platz Celine aus der Schweiz kennen. Sie ist junge 25 Jahre alt und bereits seid März diesen Jahres mit ihrem Landy und Hündin allein unterwegs und war unter anderem auch in Marokko. Wir laden sie zum essen ein und erzählen uns bis spät in die Nacht von unseren Reiseerfahrungen. Anselm und ich sind ganz beeindruckt von Celine. Anselm, weil sie als Frau einen Landy fährt und sich zudem auch noch auskennt mit diesem und ich, weil sie alleine unterwegs ist. Sie macht einen wirklich taffen Eindruck, ist aber auch froh um Gesellschaft und so laden wir sie ein, uns doch am nächsten Tag zu begleiten. Wir wollen mit dem Laster zu den Klöstern hoch fahren. Ich habe ja die großen noch nicht von Nahem gesehen und würde mir gerne wenigstens eines von innen anschauen. Dann wollen wir noch eine Nacht irgendwo auf dem Gelände wild stehen. Sie ist begeistert von dem Vorschlag und so starten wir tags darauf zusammen durch.

Ich habe wirklich nicht viele Infos zu den Klöstern an sich. Es sind wohl insgesamt 24 Stück, davon sind noch sechs bewohnt und diese sind auch zu besichtigen. Die restlichen 18 Stück sind entweder zu schwer zu erreichen oder Einsturz gefährdet.
Nur eines davon beherbergt Nonnen, ansonsten leben ausschließlich Mönche in den Klöstern.
Die ersten nachgewiesenen Einsiedeleien gibt es in Metéora seit dem 11. Jahrhundert. Das Ganze ist also schon recht alt. Im Laufe der Zeit bildeten sich daraus die einzelnen Verbände und Klöster.
Zudem diente das Areal schon als Kulisse für diverse Filme, wie „James Bond 007 in tödlicher Mission“ , oder „Die Abenteuer des jungen Indianer Jones“.
Dass das Ganze unter dem Schutz der UNESCO steht, versteht sich ja irgendwie schon von selbst.

Im Grunde ist es die Natur, die uns hier fasziniert.
Aber die Klöster sind natürlich beeindruckend und so lasse ich es mir nicht nehmen, eines von Nahem anzusehen. Wir wählen das aus, dass für den James Bond Film als Kulisse diente.
Anselm will nicht noch mal mit hinein und auch Jim bleibt lieber im Laster und wartet auf uns. Celine lässt ihren Hund bei Anselm und so ziehen wir Mädels alleine los. Maya marschiert tapfer die vielen Stege und Stufen zum Kloster hinauf. Celine trägt Maya dabei immer wieder, da ich es leider nicht mehr schaffe, mit meinen Hüften und Knien, Maya über längere Strecken zu tragen.






Endlich oben angekommen, sieht man im Inneren gar nicht so viel. Mönche sehen wir z.B. gar keine. Aber gut. Die werden besseres zu tun haben, als Fotomodell für Touristen zu spielen. Das allerheiligste, die Kirche, mit ihren faszinierenden Wandmalereien, den hohen Holzstühlen an der Wand und den goldenen Messrequisiten, darf man nicht fotografieren und das wird auch überwacht.
Vom Felsen außen hat man einen wirklich schönen Blick nach unten in das Tal gen Kalambaka und natürlich hinüber zu den Felsformationen und anderen Klöstern. Man zahlt an allen Klöstern 1,50 Euro Eintritt und Frauen müssen Röcke tragen oder bekommen welche am Eingang geliehen für den Besuch des Klosters, so wie heute Celine. Männer sollten keine kurzen Hosen tragen. Ansonsten sind die Klöster an sich schon recht her gerichtet für den Tourismus.














Wir drehen mit den Fahrzeugen über die breite Straße noch eine große Runde durch das Gelände, halten einige Male um schöne Bilder zu machen und haben dann genug vom Touristentrubel. Wir suchen uns ein, wenig abseits aber noch in Sichtweite zu den Felsen, ein Platzerl für die Nacht.












Ich nutze die Chance und laufe am nächsten Morgen nochmal eine schöne Runde zu Fuß und sehe mir das Monks Prison an. Eine riesige hohe Höhle mit uralten Eremitagen. Dabei habe ich wieder tolle Ausblicke auf die anderen Klöster und die Felsformationen und komme durch wunderschöne Eichenwälder.












Auf den ganzen Wegen und Stegen, die ich in den letzten Tagen gegangen bin (immer jeweils ca. 2-3 Stunden), sind mir kaum bis keine anderen Menschen begegnet. Die lassen sich lieber mit den großen Reisebussen direkt vor die Klöster chauffieren, um sich dann mit hunderten anderen durch die engen Räume zu schieben. Da bin ich doch lieber hier draußen alleine unterwegs und gucke mir die kleinen feinen Dinge von Meteora an.
Anselm und Celine gabeln mich wenig später an der Straße wieder auf.

Wir machen nur ca. 10km weiter, an der sogenannten Theopetra Höhle, den nächsten Halt. An dieser Höhle befindet sich das älteste von Menschen errichtete Bauwerk der Welt. Es handelt sich hierbei um eine Steinmauer, die zwei Drittel des Eingangs der Höhle verschließt. Sie wurde vor 23.000 Jahren errichtet.
Wir kommen an und das Gelände ist heute geschlossen. Toll. Wir drücken uns am Zaun vorbei und können oben durch ein Gitter einen Blick in die Höhle und die Mauerreste werfen. Auf den ersten Blick nichts besonderes. Nur wenn man weiß, wie alt die Mauerreste sind, dann wird es zu etwas besonderem.

Nun düsen wir weiter gen Nordwest und erreichen über die Autobahn zügig die Bucht von Thessaloniki. Dort suchen wir uns einen Platz am Strand und verbringen unseren letzten Abend mit Celine, die von hier aus morgen direkt nach Thessaloniki rein fahren wird und wir einiges an Strecke vor uns haben Richtung Sophia in Bulgarien.
War schön mit dir Celine. Danke.
Nachts haben wir einen richtigen Sturm und es kühlt merklich ab. Wir checken das Wetter für Sophia und leider lässt das nichts gutes ahnen. Es wird kalt. Bäääähhhh.
Irgendwie hatten wir die Hoffnung, dass es noch länger warm bleiben würde. Nun gut. So ist es eben. Muss ja auch nicht so bleiben.
Wir verabschieden uns von Celine und machen uns auf den Weg gen Norden.




Griechenland hat es dieses Mal gut gemeint mit uns und wir haben Lust auf mehr bekommen. So wird Griechenland in den nächsten Jahren sicher einmal mehr zu unseren Reisezielen zählen.

Wir kommen sicher wieder.




Donnerstag, 19. Oktober 2017

Griechenland – Insel Lefkada

Von Ksamil sind wir zügig an der Grenze zu Griechenland. Auf der Strecke hat man immer wieder wunderschöne Blicke in die Bucht von Butrint. 


Eigentlich wäre auch dort noch eine Unseco Weltkulturerbe Stätte zu besichtigen. Aber unser Bedarf, dies bezüglich, ist gerade gedeckt und man muss sich ja auch noch was für ein nächstes Mal aufheben. Wir retten auf der Strecke, zum wiederholten Male in Albanien, eine wunderschöne schon etwas größere Schildkröte von der Straße und setzten sie auf die andere Seite in das Gebüsch.

Mit Griechenland reisen wir wieder in ein EU Land ein und sind gespannt, ob sich dieses Mal jemand für unsere Tiere interessieren wird. Nichts dergleichen.
Wenig motiviert, winken uns die Griechen heran und machen noch einen griechischen Autofahrer rund, der sich frech an uns vorbei zu drängeln versucht. Er wird forsch ganz nach hinten in die Reihe verwiesen und wir durchgewunken. Meine Bedenken, wir könnten vielleicht eher auf Ablehnung stoßen, weil wir hier als Deutsche eventuell gerade nicht so gerne gesehen sind, verflogen bereits an der Grenze und werden auch die nächsten 2 Wochen an keiner Stelle bestätigt.

Unser letzter Griechenland Aufenthalt 2008 verlief ja nicht ganz so glücklich.
Und wir hatten damals leider kaum etwas vom Land gesehen.



Umso mehr freuen wir uns jetzt endlich Gelegenheit zu haben, ein wenig mehr von Griechenland zu entdecken und haben uns für die ersten Tage die Insel Lefkada heraus gesucht.
Ein echter Glücksgriff, wie sich bald heraus stellen soll.

Wir haben die Insel eigentlich nur heraus gesucht, weil sie nicht zu weit südlich, aber eben doch ein Stück weiter unten liegt als z.B. die Strände von Igoumenitsa und zudem per Brücke mit dem Festland erreichbar ist. Laut meiner Info, die einzigste Insel Griechenlands, die per Brücke zu befahren ist.
Die 140km von der Grenze bis zur Insel sind über gute Straßen (teils gebührenpflichtige Autobahnen) schnell gefahren.

Wir fahren über die schwimmende Brücke, die bei Bedarf weg geschwenkt werden kann, auf die Insel und direkt an den nördlichen Giras Beach, an dem wir einen schönen Platz für die Nacht am fein kiesigen Strand finden.



Am nächsten Morgen unterhalten wir uns noch ein wenig mit einem jungen Pärchen, das auch aus dem Allgäu kommt und mit ihrem Bus unterwegs ist. Sie können uns dann sogar ein Teebaumöl für Mayas Hautpilz überlassen. Welch ein Glück. Das Öl schlägt sofort an und die Pilzstellen bei Maya gehen dadurch sichtlich schnell zurück. Bei Jim waren sie nicht wirklich schlimm. Danke dafür ihr zwei...

Wir versorgen uns in einem LIDL Supermarkt im Ort Lefkada, der super sortiert ist. Wir essen seid Monaten wieder einmal Laugenbrezeln und können sogar diverse Biolebensmittel erstehen. In einer Apotheke bekomme ich nochmal Augentropfen und bin erstaunt, über das sehr gute Sortiment dort. Ich kann viele deutsche Artikel erkennen.
Der allgemeine Unterschied zu Albanien ist groß. Uns sind sofort die großen neuen Mülltonnen ins Auge gestochen und die Tatsache, dass deutlich weniger Müll in der Landschaft liegt. Alles sieht deutlich neuer und besser verarbeitet und auch gepflegter aus. Die Häuser, die Straßen. Das Angebot ist wieder größer.
Ich denke, es würde uns anders gehen, wenn wir per Flieger von Deutschland gekommen wären. Aber so, nach vielen Wochen Albanien und vorher Montenegro und Bosnien, haben wir das deutliche Gefühl, in ein besser gestelltes EU Land gekommen zu sein.

Jetzt wollen wir an einen der südlichen Strände der Inseln und schrauben uns dafür vom Ort Lefkada den Berg hinauf. Wir wählen zuerst die äußere Seite der Insel zum hinunter fahren. Vom Berg oben hat man einen wundervollen Blick zurück auf den flachen Strand von Mills und Giras, an dem wir letzte Nacht standen. Die Farben des Mittelmeeres erreichen ein breites Blau und Türkis Spektrum. Wunderschön.



In einem Kiosk erstehe ich noch eine Karte und einen kleinen in deutsch gefassten Führer der Insel, den ich nur bereits weiter gegeben habe, an andere Reisende. Erwartet also nicht zu viele Daten und Fakten zur Insel.

Über kurvenreiche und teils recht enge Straßen erreichen wir Porto Katsiki.


Erst sind wir ein wenig enttäuscht, weil ein riesiger Parkplatz erahnen lässt, dass es sich nicht um einen einsamen Strand handeln wird. Der Blick in die Bucht und auf den Strand erklärt dann auch warum...hier soll es sich um einen der schönsten Strände Griechenlands, wenn nicht sogar Europas handeln. Definitiv spielt er in der oberen Liga.


Das Wasser schimmert in allen Türkistönen und die hellen hohen Sandsteinfelsen, die eine halbmondförmige Bucht darstellen, bilden einen schönen Kontrast dazu. Sieht man über die Sonnenschirme und Liegestühle hinweg, ist das hier ein kleines Paradies. Da Nebensaison herrscht und es schon später Nachmittag ist, halten sich die Massen im Rahmen und wir lassen es und natürlich nicht nehmen, auch hinunter zu steigen und uns das Ganze von Nahem anzusehen. Anselm lässt hier die Drohne fliegen, was zu tollen Aufnahmen führt. Das Meer ist heute zu wild zum baden für die Kinder und so steigt Jim lieber auf den Sandfelsen herum.





Wir bleiben auf dem Parkplatz über Nacht stehen (zahlen dafür 10Euro) und können eine nahe Toilette und Außendusche nutzen.
Wir haben Gesellschaft von Franzosen und Slowenen und verbringen einen netten Abend mit diesen.


Über eine schöne Pistenroute mit tollem Blick zurück auf Porto Katsiki, die umliegenden Strände und bis hin zum Cap Lefkadas, erreichen wir die Vasiliki Bucht, die geschützt liegt und daher auf ruhigeres Wasser schließen lässt.








Dort fahren wir das Vasiliki Beach Camp an. Ein einfacher Platz, der alle Versorgungsmöglichkeiten bietet. Leider liegt er nicht, wie der Name vermuten lässt, direkt am Beach und auch der nahe Strand sorgt nicht für allgemeine Verzückung.
Also versorgen wir uns, gehen im nahen Supermarkt einkaufen und fahren am nächsten Morgen wieder über den Bergrücken ein Stück nördlich und zurück an die Außenseite der Insel.




Dort finden wir an dem wilden Gialou Beach einen tollen Platz für die nächsten Tage.

Einige andere Reisemobile haben sich hier bereits eingefunden. Während der Saison dürfte es eng werden. Jetzt findet man noch gut ein Plätzchen.




Leider ist auch hier das Meer weiterhin zu wild zum Planschen mit den Kindern.
Wir bauen Sandburgen, buddeln die Kinder ein, legen Steinschnecken, machen Strandspaziergänge, lassen Jimmys Drachen steigen, sammeln Holz, machen Feuer und genießen die Schönheit der Natur an diesem Platz.







Dann wollen wir aber noch mal baden und fahren dafür in die kleine Bucht von Ateli, wieder auf der geschützten Innenseite der Insel. Dort ist das Wasser ganz flach,ruhig und glasklar. Die Kinder genießen es hier zu planschen.




Leider ist zu wenig Platz zum über Nacht stehen und so fahren wir gegen späten Nachmittag an der inneren Seite der Insel zurück gen Norden zu unserem ersten Strand, den Giras Beach und verbringen dort unsere letzte Nacht auf dieser wunderschönen Insel.


Wir sind völlig angetan von Lefkada und sind uns sicher, dass wir auch hier nicht das letzte Mal waren, denn lange haben wir nicht alles gesehen und ein solch schönes Fleckerl Erde besucht man sowieso gerne zweimal oder öfter.