Wir
kommen bei Shkoder über die Grenze nach Albanien rein.
Die
Grenzbeamten wollen hier noch nicht mal unsere Papiere sehen und
winken uns gleich durch. Da noch etwas misstrauisch vom afrikanischen
Kontinent, hoffen wir, dass uns dies bei der Ausreise nicht Ärger
bereitet, wenn wir keine Einreisestempel im Pass haben, weil ja so
niemand nachvollziehen kann, wie lange wir im Land sind.
Shkoder
liegt kurz unterhalb des gleichnamigen Sees und am Zusammenfluss der
Flüsse Buna und Drin. Wir suchen uns dort direkt am Wasser einen
Platz für die Mittagspause und weil es uns so gut gefällt, bleiben
wir gleich über Nacht und machen abends mit dem vielen Treibholz ein
großes Feuer.
Nachdem die süßen Kleinen selig schlafen, sitze ich
noch eine Weile alleine am schönen Feuer und erschrecke kurz, als
ich im Kies neben mir ein scharrendes Geräusch höre. Ich mache
meine Stirnlampe an und leuchte in die Richtung des Geräusches. Dort
sitzt ein riesiger Uhu und starrt mich an. Uuuups... keine 2Meter von
mir weg. Wow...beeindruckend. Das Tier kam völlig lautlos daher. Was
ich gehört hatte, war das Geräusch seiner Krallen, die im Kies
aufgesetzt haben. Minutenlang sieht der riesige Vogel regungslos zu
mir herüber und schwingt sich dann wieder lautlos in die Nacht
hinein. Solche Begegnungen sind selten und bleiben unvergesslich.
Albanien
gefällt uns schon hier sehr gut. So wild und unverfälscht.
Wir
haben bis jetzt für Albanien noch nicht wirklich Pläne gemacht und
müssen uns an dieser Stelle entscheiden, wie wir weiter machen. Nach
einigem Hin und Her entscheiden wir uns dieses Mal den Norden aus
zulassen und uns nur dem Süden zu widmen. Wir wollen den August bis
in den September hinein noch das heiße Wetter zum Baden im Meer
nutzen und wollen daher zügig an die Riviera von Albaniens.
Man
hat uns berichtet, dass es einen guten Stellplatz unterhalb von
Durres gibt und bis dahin fahren wir heute 130km über teils recht
schlechte Straßen.
Der
Platz ist dann allerdings nicht wirklich unser Geschmack, da zu
touristisch und die flachen Sandstrände der Adria waren noch nie
unser Fall. Also fahren wir tags darauf auch gleich 200km weiter gen
Süden. Wir fahren über den Llongara Pass und erreichen damit die
Riviera Albaniens.
Bei
Borsch fahren wir an einen Strand, der noch nicht völlig verbaut mit
Hotelanlagen und zugeknallt ist mit Schirmen, Liegen und Strandbars.
Da sieht es hier in Albanien nämlich leider auch schon fast so aus
wie in den anderen Ländern am Mittelmeer.
Wir
finden einen guten Platz direkt am Meer auf dem grob kiesigen Strand
und richten uns für mehrere Tage Pause ein.
Einige
andere Reisemobile und Wohnwägen stehen auch dort, aber es ist nicht
überlaufen.
Eine
Strandbar und ein Strand Restaurant sind in Sichtweite und das
Restaurant werden wir die Tage auch zweimal besuchen und einfaches
aber sehr leckeres Essen verzehren. Zudem gibt es an dem Restaurant
eine Außendusche, die wir die Tage dann auch mehrmals nutzen, um uns
nach dem Bad im Meer das Salz ab zu waschen.
Zu
Fuß oder per Rad lassen sich kleiner Läden im Ort leicht erreichen
und so kann man es hier gut versorgt und gerne ein paar Tage oder
länger aushalten.
Und
dann ab in das glasklare warme Wasser des Mittelmeeres. Herrlich.
Anselm
pumpt wieder die Schläuche auf und wir planschen ausgiebigst.
Jim
angelt (wer hätte es gedacht ?) und schnorchelt wie ein Wilder und
zieht außer der Badehose (und die auch nicht immer) nichts mehr an.
Maya
bleibt den lieben langen Tag nackt und genießt das sehr.
Die
Stimmung an diesem Strand ist klasse. Man kommt sofort ins Gespräch
mit anderen Reisenden und so haben wir eigentlich jeden Abend
Gesellschaft und unterhalten uns sehr gut mit Afrikaveteranen aus der
Schweiz (die uns Geschichten über Länder erzählen, die heute nicht
mehr oder nur schwer zu bereisen sind wie Algerien, Libyen, Zimbabwe
usw. super spannend und wir müssen uns nachts um 02:00 fast aus
einander prügeln, um noch genug Schlaf für den kommenden Tag zu
bekommen), dem allein reisenden Mathelehrer Klaus in seinem Landy,
den die Kids ins Herz schließen und Maya sogar Opa zu ihm sagt und
dann Christian und Kerstin in ihrem Landy, die wir schon mal ganz
kurz in Montenegro auf dem letzten Campingplatz getroffen hatten. Die
zwei wollten eigentlich nur noch mal schnell Hallo sagen, weil sie
weiter im Süden verabredet waren. Aber wir unterhalten uns sofort so
gut, dass sie über Nacht bleiben und wir einen herrlichen Abend am
Feuer haben mit albanischem Raki und Tränen in den Augen, vor lauter
Lachen.
Das
beste am Reisen sind die Menschen.
Diesen
Satz habe ich vor über einem Jahr auf einem anderen Reiseblog
gelesen und kann ihn nur bestätigen.
Selten
sind Begegnungen mit anderen Menschen so intensiv, entspannt,
einfach, unkompliziert, kurzweilig, beeindruckend, inspirierend,
erfrischend und gleichzeitig herzerwärmend wie auf Reisen.
Wir
treffen dabei in der Regel auf andere Reisende von überall her.
Natürlich
haben wir auch Kontakt zu Einheimischen in den jeweiligen Ländern.
Aber da fällt der Kontakt oft ein wenig anders aus, wie der zu
anderen Reisenden, was wohl sehr viel an der sprachlichen
Verständigung und oder den kulturellen Unterschieden liegen wird.
Unter
Reisenden ist Englisch und oder Französisch gang und gebe.
Und
völlig unkompliziert wird es, wenn die anderen Reisenden aus dem
deutschsprachigen Raum kommen. Natürlich gehört da auch das
Gemeinschaftsgefühl dazu, wenn man in der Ferne auf Landsmänner und
Frauen stößt.
Es
ist nicht schwierig ein Thema zu finden, über das man sich
austauschen kann. Denn die Vorlieben sind klar. REISEN und alles was
dazu gehört. Wer war wo und hat was gesehen und erlebt und kann
Informationen weiter geben??? Die besten Tipps, die schönsten
Plätze, das leckerste Restaurant, den beste Mechaniker, die schönste
Offroad Strecke findet man auf diese Weiße. Und manchmal entstehen
sogar Freundschaften, die über das Reisen hinaus reichen.
Nicht
selten fährt, reist man ein Stück miteinander, manchmal sogar
länger und erlebt so einiges zusammen. Hilft sich gegenseitig aus
dem Schlamassel (Stecken bleiben im Matsch – Danke Olli, Bergung
aus dem Sand – Gell, Achim ;-) ), lernt von einander und kann
abends am Lagerfeuer mit einer Flasche Bier oder zwei über das Leben
und seine Sinnfragen philosophieren.
Wir
verbringen 5 herrliche Tage am wunderschönen Strand von Borsch und
sind dann frisch und erholt für neue Abenteuer und bereit Albanien
nun genauer zu entdecken. Wir machen uns auf den Weg ins
Landesinnere, nach Gjirokaster.
Hörbuch
Tipps für Kinder:
Vor
Antritt der Reise habe ich uns bei Audible angemeldet.
Man
kann dort verschiedene Monatspakete buchen, die sich auch jederzeit
wieder kündigen lassen. Wir können so für 10Euro im Monat zwei
neue Kinderhörspiele oder eines für Erwachsene erstehen. Wollen wir
mehr, zahlen wir diese extra.
Wir
haben die Hörspiele auf allen Geräten drauf (Smartphones und
Taplet) und so können gleichzeitig mehrere Personen hören (mit
Kopfhörer ;-)).
Mittlerweile
nutzen wir dieses Medium richtig viel. Jim hört vor allem beim
Fahren sehr gern Hörspiele.
Z.B.
Jim Knopf (alle drei Teile), SAMS (alle Folgen), Der kleine
Wassermann (wunderschön, wir hören selber gerne mit), Der kleine
Prinz, Die kleine Hexe, Janosch Geschichten, Findus und Peterson, Das
kleine Gespenst uns so ziemlich alle Folgen von Der kleine Drache
Kokosnuss.
Das
sind alles Hörbücher, die auch wir ganz gerne mal mithören und die
für Jims Alter (5+) gerecht sind.
Zudem
würden sich auch für uns Erwachsene Hörbücher erstehen lassen.
Aber irgendwie lesen Anselm und ich lieber.
Ich
habe mir aber gerade doch ein Hörbuch angehört und zwar folgendes:
Das
gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn
– Gelassen durch die Trotzphasen
von
Danielle Graf und Katja Seide
Man
kann von sogenannten Erziehungsratgebern halten was man will, aber
das hier ist ein Buch, liebe Mamis und Papis unter euch, das sollte
man sich als Eltern wirklich anschauen.
Denn
es geht erst mal völlig wissenschaftlich nüchtern an die Sache
heran und erklärt das kindliche Gehirn und die verschiedenen
Entwicklungsstadien. Was wann wie vom Kind überhaupt verstanden
werden kann. Oh man, da hatte ich schon die ersten AHA –
Erlebnisse. Vieles basiert ganz einfach auf
Kommunikationsmissverständnisse zwischen Kind und Eltern.
Und
dann werden anhand von realen Beispielen Lösungsvorschläge gemacht.
Wir
lassen uns jedenfalls das Buch noch in Schriftform mitbringen, da ich
gelesenes besser behalte wie nur gehörtes und Anselm es auch lieber
liest als hört. Denn man muss sich für das Hörbuch wirklich Zeit
nehmen und konzentriert zu hören. Das geht abends im Bett nicht
wirklich, dazu sind wir meist zu müde. Ich habe es immer morgens,
bevor die Kinder wach waren, angehört.
Ich
hätte dieses Buch schon gerne viel früher gehabt. Aber auch jetzt
ist es noch sehr hilfreich und auch noch weit rein in die Schulzeit
der Kinder nützlich.
Zu
guter Letzt noch die von uns genutzten Karten und Führer zu
Albanien:
Als
Übersichtskarte nutzen wir die Karte Westliche Balkanregion 1:725
000 von Reiseknowhow. Als Übersicht völlig ausreichend und wir
stehen einfach auf diese sehr robusten und kaum zu zerstörenden
Karten des Verlags.
Die
Karte von Freytag&Bernd 1:150000 habe ich zweimal ausgepackt und
dann war sie gleich zerrissen. Da wir die genauere Navigation mit
MapsMe und OryxMaps machen, hat uns die Übersichtskarte gut
gereicht.
Hilfreich
und informativ hat uns die aktuelle Ausgabe des Reisehandbuches
Albanien vom Reiseknowhow Verlag begleitet.
Etwas
seltsam aufgebaut ist der aktuelle Band Albanien der Womo Reihe.
Trotzdem war er hilfreich und informativ. Haben wir gerne genutzt.
Ein
absolutes Must Have für die Offroad Fahrer unter euch ist der
brandneue Offroadführer Albanien der Pistenkuh Sabine und Burkhard
Koch.
Wir
waren schon begeistert über ihren Marokko Führer. Und genauso geht
es uns mit diesem hier. Das Geniale daran ist, dass man alle Routen
und GPS Koordinaten in digitaler Form dazu erhält und diese quasi
nur noch in das jeweilige Navigationsprogramm überspielen muss. Kein
lästiges Eintippen von langen Zahlenfolgen mehr.
Und
die Fahrzeugtypangaben passen perfekt. Wir haben es getestet.
Mehrfach.
Zudem
haben wir in digitaler Form noch den Führer des Hobo Teams genutzt,
den wir auch sehr gut fanden und uns sicher für das nächste Mal in
Buchform mitnehmen werden.
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