Mittwoch, 6. September 2017

Slowenien – Soca Tal und Nadiza


We feel sLOVEnia....


Jetzt kommt ein kleines aber feines Land, das wir in den letzten Jahren bereits einige Male bereist haben und wir super gerne jedes Mal wieder kommen. Wir haben uns ein bisserl verliebt in Slowenien.
Ganz besonders hat es uns das wunderschöne Soca Tal angetan.

Mit einem Minischlenker durch italienische Gefilde, erreichen wir über den Predil Pass SLOWENIEN und sind damit sogleich im wichtigsten und einem der größten Nationalparks des Landes (und in einem der ältesten Europas), dem Triglavpark Park, der den gleichnamigen höchsten Berg Sloweniens mit 2864m einschließt.
Mit spektakulärem Blick auf die Gipfel der julischen Alpen, fahren wir über eine schmale kurvenreiche Straße den Berg hinab und erreichen so schnell das Soca Tal und unser erstes Ziel, den Ort Bovec.


Dort fahren wir, am Zusammenfluss der Soca und Koritinica, das Paddlercamp Toni an. Dieses liegt zwischen zwei weiteren Paddlercamps.
Es ist recht voll und trotzdem herrscht eine ruhige und entspannte Stimmung. Wir finden noch ein geeignetes Platzerl für unsere zwei Mobile und ein Zelt für Oma Ursula und richten uns ein.


Wir brauchen dringend Bewegung und so zeigen wir den Omas und dem Opa noch ein wenig von der wunderschönen Umgebung.
Vom Camp aus erreicht man über eine Hängebrücke die andere Flussseite und kommt somit auf einen schönen schmalen Fußweg, der oberhalb der Flussläufe und direkt am Zusammenfluss vorbei führt. Immer wieder hat man dabei herrliche Ausblicke auf das wunderschöne absolut durchsichtige türkisblau schimmernde Wasser der Koritinica und der Soca. Die Luft ist voll vom süßen zarten Duft hunderter blühender Alpenveilchen.
Wir nehmen ein wenig Holz mit aus dem Wald und nutzen die Gelegenheit, auf dem Campingplatz, in den dafür zahlreich vorgesehenen Feuerstellen, ein schönes Lagerfeuer zu machen.




Tags darauf laufen wir den Flussweg ein wenig weiter gen Norden (mit Kids ca. 3/4 Stunde zu laufen) und erreichen dadurch einen Platz, den wir schon von vorherigen Besuchen kennen. Ein paradiesisches Plätzchen, zwischen hellen Felsen und dem sau kalten absolut durchsichtigen und türkisblauen Wasser der Soca. Der kleine weiße Sandstrand erinnert mich an Strände, die wir in Ostafrika am indischen Ozean besuchen durften.
Tiefe Wassergumpen ermöglichen Sprünge von Felsen oder sogar von der Hängebrücke, die auf die andere Flussseite führt.
Hier hält man es eine ganze Weile gut aus.
Der Opa und der Jim vergnügen sich eine ganze Weile im Steinweitwurf. Es wird geplanscht, gesandelt und gebuddelt. 















Welch ein Glück zu sehen, dass die Slowenen sehr früh erkannt haben, welch wunderschöne Naturschätze die ihren sind und diese vorbildlich durch ausgewiesene und betreute Nationalparks und oder Naturparks zu schützen wissen.

Nur schwer trennen wir uns nach einigen Stunden von diesem zauberhaften Platz.
Wir haben jedoch noch die Forellen in der Kühlbox und wollen die heute dringend noch grillen. Also wieder fleißig Feuerholz gesammelt und ein schönes Feuer gemacht.
Alle helfen mit und so gibt es ein leckeres Forellen Feuer Menü, mit dem besten und leckersten Union Radler und einem etwas verspäteten Mama Geburtstags Nusszopfkuchen aus dem Dutchoven.








Oma Ursula verabschiedet sich am folgenden Tag wieder (schön, dass du da warst) und wir machen noch einen weiteren Ausflug über den Flußwanderweg zu schönen Badeplätzen.
Anselm montiert ganz problemlos die neuen Stoßdämpfer und so ist auch der Laster wieder fit.







Und dann wird es Zeit für den weiteren Termin beim Kinderzahnarzt mit Jim in Villach. Villach ist nur ca. 70km entfernt. Trotzdem ist die ganze Aktion Jim viel zu viel und am Schluss lässt er sich von der Zahnärztin nicht mehr behandeln. Wenn man es genau nimmt, hätten wir uns das auch denken können. Nun gut. Die Ärztin meint, wir sollen weiterhin gründlich Mundpflege mit Zahnseide und Mundwasser betätigen und uns dann daheim nochmal an einen guten Kinderzahnarzt wenden, der auch eventuell mit Lachgas arbeitet und lassen das Thema für´s erste gut sein.

Während Anselm mit Jim unterwegs war, habe ich mit Opa,Oma und Maya eine schöne Wanderung vom Camp aus gemacht. Wir sind eine schöne Runde auf der anderen Seite der Soca und dann wieder hinüber nach Bovec gelaufen. Die Orientierung ist hier nicht schwierig, da alle Wanderwege gut ausgeschildert sind.
Kurz bevor wir Bovec erreichen, kommen wir in ein richtiges Unwetter mit Blitz, Hagel und schwerem Regen.Wir können uns gerade so noch unter die große Markise eines Restaurant retten. Wir gehen im Ort lecker essen und laufen dann über schöne Wiesenwege zurück zum Camp.



Bei Bovec gibt es eine Seilbahn hinauf auf den Hausberg Kanin.
Bei unserem letzten Besuch 2014, war diese leider außer Betrieb und wurde wohl zwischenzeitlich gründlich überholt und nun wieder in Betrieb genommen.
Die Bahn führt von ca. 400m auf ca. 2200m hinauf, was wirklich beachtlich ist.
So wird man in vierer Kabinen schwups in hochalpines Gelände katapultiert.
Das Ganze für 17Euro hoch und runter (wenn man, wie wir, die Karten auf dem Campingplatz kauft, sogar nur 14Euro). Unschlagbar günstig.
Oben gibt es mehrere Möglichkeiten kleinere und größere Runden zu wandern. Allerdings sind alle Strecken eben sofort im hochalpinen und teils recht steilen und gerölligen Gelände, so dass wir heute, mit kleinen Kindern, nicht allzu weit kommen. Egal, denn allein der gigantische Weitblick von oben, der bis hinunter zur Adria und übers Mittelmeer reicht und hinüber zu weiteren hohen Berggipfeln, lohnt die Fahrt herauf. Das Wetter ist heute zudem unbeständig und dicke schwarze bedrohlich wirkende Wolken ziehen auf und von gestern wissen wir, das hier heftige Gewitter aufziehen können. Das wollen wir hier oben nicht erleben und machen uns schon nach ca.1 Stunde wieder auf den Weg nach unten.












Nun wechseln wir noch den Campingplatz und fahren auf das kleine aber feine Rut Camp bei Kobarid, das eine gute Alternative zu den zahlreichen, jetzt zur Hauptsaison meist überlaufenen und vollen, Camps direkt an der Soca ist.

Vorher machen wir noch einen schönen Spaziergang zu dem schönen Kozjak Wasserfall, der sich in eine Art Höhle ergießt und man diesen über schöne schmale Pfade, Stege und Brücken erreicht. Wir kannten den Platz schon von vorherigen Besuchen und finden ihn jedes Mal wieder schön.

Man startet dafür direkt nach der Napoleon Brücke, die an einer spektakulären Engstelle bei Kobarid über die Soca führt und läuft am Flusslauf der Soca ein Stück entlang gen Norden, bis der Weg rechts weiter führt zum Wasserfall.









Opa Mario und Oma Christine waren so lieb und haben unser gutes Raft mitgebracht, das wir heute für eine schöne Paddeltour auf der Soca nutzen. Dafür suchen wir uns ein weniger wilden Abschnitt heraus. Dieser startet unterhalb von der Napoleon Brücke bei Kobarid und geht etwa bis Tolmin. Vorher gibt es immer wieder Punkte, an denen man auch aussteigen kann.
Unsere Kids sind ausgestattet mit Schwimmwesten, kurzen dünnen Neoprenanzügen, Wasserschuhen und als Helme setzten wir ihnen ihre Fahrradhelme auf.
So ausgerüstet, sollte nichts passieren.
Zudem ist Anselm ein mindestens halbwegs guter Paddler/Steuermann, der während der ganzen Tour weiß, was er tut und das Boot unter Kontrolle hat. Nur einmal müssen wir aus dem Boot raus wegen zu niedrigem Wasserstand und meine Mutter und ich schaffen es anschließend nicht schnell genug zurück ins Boot und müssen dann ein ganzen Stück durch das wirklich sehr kalte Wasser über hohe Steine waten. Das sorgt für etwas angespannte Stimmung. Den Rest der Tour geht alles gut und Jim hat richtig Spaß an unserem Paddelausflug. Maya schläft schnell ein und verpennt den Großteil der Strecke einfach.
Das letzte Stück hat es noch mal etwas in sich mit einigen Verblockungen und ich bin froh, nicht steuern zu müssen und zu wissen, dass Anselm da souverän hindurch steuern kann. Nicht einmal ecken wir mit einem Felsen oder Baum an.
Als purer Anfänger wäre diese Strecke aber schon eine Herausforderung und mit Kindern, die nicht schwimmen, können lieber nicht zu befahren.





Dann verabschieden sich Oma Christine und Opa Mario wieder und machen sich mit ihrem Bedford auf den Heimweg. Schön das ihr da ward ihr Lieben.

Wir wollen es heute wagen, nach gut zwei Wochen ausschließlich auf Campingplätzen, unsere Reisekasse etwas zu schonen und in Slowenien wild stehen.
Dafür suchen wir uns einen schönen Platz an dem Flusslauf der Nadiza heraus und parken den Laster ganz hinten auf einem großen Holzplatz, der gerade verlassen aussieht. Wir nutzen das wunderbare warme Wasser der Nadzia und planschen zwei Tage in dieser. 


Am ersten Morgen bemerken wir ganz früh ein Polizeiauto und einen Polizisten, der einmal um das Fahrzeug läuft, uns aber sonst in Ruhe lässt. Abends denken wir uns, lieber parken wir heute Nacht wo anders, damit es keinen Ärger gibt und fahren einen Waldweg hinein. Morgens um 7:00 steht der selbe Polizist von gestern vorm Laster und heute klopft er an. Wild stehen in der Natur sei in Slowenien verboten. Auf Parkplätzen würden sie das für eine Nacht noch durchgehen lassen, nicht aber in der Natur. Er bleibt ganz freundlich aber bestimmt. Wir müssen 20Euro Mahngebühr bezahlen und bekommen den Hinweis, dass es bei einem weiteren Verstoß mit 160Euro richtig teuer werde.
Nun gut. Ein Versuch war es wert.
Aber für 22Euro fahren wir dann doch lieber auf den nächsten Campingplatz, nämlich das Camp Nadiza direkt am gleichnamigen Fluss, auf welchem wir morgen sowieso mit alten Bekannten verabredet sind.

Das Camp ist schön, aber echt voll und so ziehen wir auf dem Camp noch einmal um und haben dann einen halbwegs guten Platz nahe des Flusslaufes. Für uns ist es ungewohnt, so eingepfercht zwischen so vielen anderen Campern und Zelten zu stehen und wir machen hier auch wieder mit der europäischen Mentalität Bekanntschaft.
Unsere Nachbarn sind wenig begeistert von Hund und Katze. Der Hund ist an der Leine, aber die Katze anzuleinen, das brachte ich noch nicht so wirklich übers Herz und bisher war sie auch nie ein Problem. Ganz im Gegenteil. Wir können raus hören, dass sich unsere slowenischen Nachbarn wegen der Sauberkeit unserer Tiere Gedanken machen und sie sich wegen ihrer zwei kleinen Kinder sorgen. Ich gebe zu bedenken, dass auch wir zwei kleine Kinder dabei hätten und unsere Tiere NATÜRLICH geimpft und auch soweit behandelt seien, dass sie Ungeziefer frei sind. Als dann die etwa 4 jährige Tochter der Nachbarn, mehrfach unsere Maya belästigt und diese auf das deutliche NEIN von Maya nicht reagiert, beißt Maya sie kurzerhand in die Schulter. Nun sind wir völlig unten durch und die nachbarliche Stimmung ist, sagen wir mal, dezent gereizt und meine Entschuldigungsversuche fruchten nicht wirklich.
Zum Glück tauchen dann unsere Bekannten auf und wir haben mit Moni, Chris, ihren Kindern und weiteren Freunden von ihnen, einen wundervollen Nachmittags an der Nadiza.
Wir bauen eine Art Wasser Rutsche im Wasserlauf und düsen diese mit aufgepumpten Lastwagenschläuchen hinunter. Ein riesiger Spaß. Abends gibt es lecker Forelle vom Feuer und jeder steuert einen Salat dazu. Am Lagerfeuer ist es gemütlich und der Abend dauert angenehm länger.






Moni und Chris düsen mit ihren Leuten zügig weiter gen Bosnien, Albanien und Griechenland.

Weil Jim sich dann noch mit einem Jungen anfreundet, bleiben wir noch eine Nacht länger, damit er nochmal ein wenig mit ihm am Wasser spielen kann.

Dann halten wir die Enge des vollen Platzes nicht mehr aus, versorgen uns mit allem, verabschieden uns von einigen netten Bekanntschaften und machen auch uns auf den weiteren Weg.
Dieser führt uns durch das wunderschöne wilde Socatal über Trenta hinauf zum Vrisc Pass und vorbei an den schroffen und bezaubernd schönen Gipfeln der Julischen Alpen hinunter nach Kranjska Gora, wo wir lieber einen offiziellen Stellplatz für unsere letzte Nacht in Slowenien anfahren.












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