Sonntag, 11. Dezember 2016

Marokko – Asilah und Moulay-Bousselham

Wir sind wieder in AFRIKA....
Die Erde ist wieder rot, auf und an den Straßen pulsiert wieder das Leben, wir kaufen unser Gemüse, Obst und Brot wieder an kleinen Straßenständen und Märkten, alles ist wieder schmutziger und vermüllter als daheim, in der Luft liegt oft ein schwerer Duft nach allerlei Gewürzen, Fisch und verglimmenden Müll, nur weil da ein Visacardschild an der Tankstelle ist, heißt dass noch lange nicht, dass man auch mit dieser zahlen kann und nur weil da ein Geldautomat herum hängt, muss der kein Geld ausspucken.
Die Hautfarbe der Menschen ist wieder dunkler und ihre Kleidung wieder farbenfroher, der Muezzin ruft wieder, die Straßen haben mehr Löcher und GEHT NICHT, gibt es hier auch nicht mehr...denn ALLES wird ganz einfach improvisiert und was nicht passt wird passend gemacht....
AFRIKA hat uns wieder...

Nachdem wir so unkompliziert und schnell nach Marokko einreisen konnten, war vom Tag noch einiges übrig und wir konnten recht entspannt zu dem Marjanne Einkaufszentrum auf der anderen Seite von Tanger fahren, wo wir einen MC für´s späte Mittagessen und dann das reiche Angebot des Supermarktes nutzten, um noch die ein oder anderen Vorräte aufzustocken.
Tanger macht einen recht sauberen und modernen Eindruck auf uns. Noch wenig afrikanisch. Vielleicht waren wir aber auch nur in den besseren Ecken unterwegs.
Wir fahren zügig über recht gute Straßen ins ca. 50km entfernte Küstenstädtchen Asilah, wo wir an der Stadtmauer einen einfachen aber bewachten Stellplatz für unsere erste Nacht in Marokko finden.



Am nächsten morgen können wir dann ganz entspannt die schöne und sehr ruhige Medina von Asilah (die hauptsächlich zum Wohnen der Menschen dient und weniger als Bazar/Markt wie sonst eher üblich). In der Stadt haben sich diverse Künstler an den Hauswänden und Türen verewigt und man wandelt wie durch eine große Openair Galerie.
Ein sehr hübsches Städtchen und geradezu ideal für den ersten Stadtbesuch in Marokko.


















Wir fahren weiter Richtung Süden und wollen uns gleich heute noch um unsere leeren Gasflaschen kümmern, von denen wir ausgehen, dass wir sie hier gefüllt bekommen und fahren ein Gaswerk an, das unser Stellplatzführer angibt.
Leider bekommen wir dort die Information, dass es anscheinend auch in Marokko mittlerweile offiziell nicht mehr erlaubt ist, die europäischen Flaschen wieder zu befüllen. Na sauber.
Wir beschließen bis Moulay-Bousselham, das an einer wunderschönen Lagune liegt,auf einen Campsite zu fahren und dann dort zu erfragen, was wir nun tun können.
Der Campingplatz liegt dann wunderbar direkt an der Lagune und man kann uns auch gleich weiter helfen, was unser Gasproblem angeht. Wir kaufen eine 13K Flasche Gas und füllen diese mit Hilfe eines Umfüllschlauches, den uns ein netter französischer Camper ausleiht, in unsere zwei kleineren 5K Flaschen um. Das dauert zwar eine Zeitlang, aber dafür sind diese jetzt wieder gut voll und das ganze für 4Euro. Wir werden sehen, dass wir uns auch noch so einen Umfüllschlauch zusammen basteln, damit wir das Befüllen das nächste Mal ohne Hilfe hinbekommen können.







Am nächsten Tag kümmern wir uns erst einmal um allerhand Dinge im und an dem Laster und bekommen einige nützliche Informationen zu Marokko von anderen Campern auf diesem Platz.
So laufen wir noch spätnachmittags in den Ort hoch, genießen die schöne Aussicht auf die Lagune, den Strand und das Meer und kaufen uns einen Internetstick für unseren Laptop, mit dem wir dann in ganz Marokko mobiles Internet haben können.






Nun wollen wir aber noch ein bisserl was sehen und machen am nächsten Tag einen Bootstrip in die Lagune. Anselm ist zwar nicht so sehr angetan davon, weil ihm noch die Überfahrt mit dem Katamaran in den Knochen sitzt, aber da der Wellengang in der Lagune so gering ist, lässt er sich überreden und kommt mit.
Wir werden von einem marokkanischen Fischer und seinem 5jährigen Sohn zwei Stunden durch die Lagune geschibbert. Wir kaufen Stabwürmer bei einem Mann, der in dem Watmatsch nach diesen gräbt, damit Jimmy mal wieder sein Angelglück versuchen kann. Dafür geht der Fischer mit uns an einer kleinen Inseln aus Muscheln vor Anker. Auch der Sohn des Fischers probiert sein Anglerglück. Leider sind die Jungs einfach zu ungeduldig und lassen die Angeln einfach nicht lange genug im Wasser für einen Biss. Aber sie haben ihren Spaß und das ist das wichtigste. Und zurück am kleinen Hafen kaufen wir uns einfach ein paar Fische und bereiten diese in der Pfanne zu.















Als wir wieder zurück fahren, sehen wir schon von Weitem, dass wir auf dem Campsite tollen Zuwachs bekommen haben. Da steht nämlich ein großer roter Magirus 170D 11 mit Göppinger Kennzeichen mit einer jungen vierköpfigen Familie (Stefan und Janina und ihre beiden Söhne) und zwei Hunden.
Wir verstehen uns sofort super und tauschen uns über unsere Reiseerfahrungen aus.
Und als wir schon recht gemütlich zusammen sitzen, kommt noch ein weißes Wohnmobil mit Eva und Henrik und ihrem kleinen Sohn aus Deutschland an. Die drei gesellen sich zu unserer Truppe und wir verbringen einen netten Abend zusammen, an dem wir beschließen, einfach mal ein Stück gen Süden zusammen zu fahren. Unsere beiden großen Jungs verstehen sich ganz gut und spielen zusammen und wir Erwachsenen sind nicht undankbar für ein wenig Gesellschaft mit Gleichgesinnten. Und da wir durch unsere Lastwägen und Kinder ein ähnliches Reisetempo und Tageskilometerlimit haben, kann das eine nette gemeinsame Reisezeit werden.
Wir wollen erst mal nur ein gutes Stück nach Süden kommen, weil es leider noch immer eher unbeständig und uns einfach zu kühl ist.

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