Samstag, 23. Mai 2009

Botswana – Elefant Sands

Von Kasane aus ging es ca. 170km gen Süden, durch Elefantenland…außer ein paar Strausen konnten wir allerdings keine Tiere sehen. Erst kurz vor unserem Ziel, dem bekannten Campsite „Elefant Sands“, konnten wir einen Elefanten und dann auch noch eine Giraffe am Straßenrand beobachten. Florian, den wir mit seiner Schwalbe eine Weile abgehängt hatten, hatte da mehr Glück und konnte ganze Elefantenfamilien beobachten.
Der Campsite macht seinem Namen alle Ehre….Sand…noch mehr Sand und Elefanten…die kommen abends bis an ein Wasserloch, das direkt unterhalb des Camps liegt…Elefantenspuren führen sogar quer durchs Camp…
Vom Besitzer wurden wir sogleich gewarnt, den Hund ab Dämmerung nicht mehr frei laufen zu lassen, wegen den Geparden, die es hier gebe. Er hätte schon zwei Hunde an sie verloren. An diesen Rat hielten wir uns, was Oskar weniger witzig fand. Seinen ersten Elefanten bellte er lautstark an und wir sperrten ihn dann in den Laster, denn er hatte es tatsächlich geschafft, den Elefanten mit seinem Gebell wieder vom Wasserloch zu vertrieben. Wir genossen ein echt afrikanisches Dinner und ließen am nächsten Tag, in der Sonne am Pool liegend, die Seele baumeln.
Gegen Nachmittag hatten wir noch eine kleine Walking Safari gebucht, die uns der Besitzer dann noch nicht mal in Rechnung stellte, weil an diesem Tag wegen Leitungsbruch für einige Stunden die Wasserversorgung brach lag…das hatten wir allerdings noch nicht einmal bemerkt ; - )
Oskar blieb am Laster im Camp, denn wir wollten ja auch Tiere sehen.
Zwei junge Führer kamen mit uns und meinten, dass wir mit Sicherheit auch Elefanten sehen können. Toll, darauf freuten wir uns. Die beiden konnten uns einiges zu den verschiedenen Pflanzen, Vögeln, Kleingetier und den vielen Tierspuren erzählen. Wir konnten sogar Gepardenspuren sehen. Es war hoch interessant und ging immer tiefer in den Busch. Plötzlich sah Anselm einen Elefanten im Gebüsch…im selben Moment registrierte uns der Elefant und fing sofort böse an zu trompeten und lief los in unsere Richtung. Die beiden Guids schrien nur „Back, back“ und sprangen in die andere Richtung in den Busch…Anselm und Florian sofort hinter her…ich brauchte einige Sekunden, um den Ernst der Lage zu verstehen...gesehen hatte ich den Elefanten nicht. Ich konnte nur sein wütendes Trompeten und das Knacken der Äste hören. Dann rannte auch ich los, den Jungs hinter her. Ich hatte eine Scheißangst, wusste ich doch, dass ein Elefant im jeden Fall schneller rennt, als ein Mensch und wir keine Chance hatten, ihm zu entkommen. Ich konnte die Jungs nicht mehr sehen und rannte kopflos weiter. Beim Rennen verlor ich meine Sonnenbrille….egal, ich rannte nur weiter. Irgendwann konnte ich Florian wieder sehen und Anselm, der ganz in Sorge um mich war, weil er auch mich nicht mehr sehen konnte. Dann konnten wir auch wieder unsere ach so tollen Guids finden, die uns einfach hatten stehen lassen und als erstes in den Büschen verschwunden waren. Den Elefant konnte man hin und wieder noch trompeten hören, aber er schien nicht mehr in unsere Richtung zu laufen. Wir konnten ein wenig verschnaufen und uns vom ersten Schrecken erholen. Ich zitterte am ganzen Körper, so heftig war ich erschrocken. Ich hatte damit gerechnet, Elefanten zu sehen. Nicht aber damit, vor ihnen flüchten zu müssen.
Wir wollten wissen, ob das nun wirklich eine gefährliche Situation war und ob Wegrennen die richtige Reaktion war. Sie meinten ja, da wir den Elefanten überrascht hätten und dies wohl eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen gewesen sei. Aber er hätte uns nur gewarnt und verjagt, sonst hätte es böse enden können. Später las ich, dass allein in Botswana jährlich ca. 5 Guids durch Elefanten zu Tode kommen. Wow, mein Respekt vor Elefanten war rapide gestiegen und eine solche Situation möchte ich nicht noch einmal haben.
Zügig machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Camp. Jetzt achteten die Guids besonders auf alle Büsche um uns. Auch sie wollten keinen Elefanten mehr überraschen.
Ich fühlte mich erst wieder sicher, als wir das Camp und somit den Dicken erreichten. Dieser Schreck saß mir noch ein paar Tage tief in den Knochen…Leider konnten wir hier keine Elefanten fotografieren….einen sahen wir in der Nacht, vor dem nächsten sind wir geflüchtet…dann sahen wir nur noch die ganzen Spuren und ihre Hinterlassenschaften.

















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