Mittwoch, 29. Oktober 2008

Jordanien – Unesco Weltkulturerbe Petra

Von 400m unter der Meeresoberfläche am Toten Meer, ging es über steile und kurvige Strassen, auf ca. 1000m über das Meer. Dabei hatten wir wieder grandiose Ausblicke. Oben angekommen ging es weiter bis Wadi Musa, wo die alte Nabatäerstadt Petra liegt.
Fanden wieder einen schönen Stellplatz for free.
Hatten uns unterwegs noch ein wenig Ziegenfleisch gekauft. Hatten alle die Nase voll von Gemüse und wollten mal wieder ein wenig Fleisch zwischen die Zähne bekommen. Anselm und Rolf bereiteten dieses lecker zu.
Am nächsten Tag hatten wir eigentlich, vor einen faulen zu machen. Regina hatte sich erkältet und lag noch flach. So wollten wir den Petrabesuch auf den morgigen verschieben.
Jedoch blieben wir an unserem Stellplatz nicht lange allein, da man diesen vom Dorf aus sehen konnte. Kinder hatten wieder die Räder entdeckt....der übliche Tausch zwischen Fahrrad fahren und Esel reiten fand wieder fröhlichen Absatz.
Dann tauschte noch ein junger Mann, Salem, auf. Dieser meinte, er könne uns Klein Petra ein wenig zeigen. Und da Anselm und ich heute Mittag nicht wirklich etwas vor hatten, gingen wir später auch mit ihm mit. Erst mal lud er uns zu sich ein und es gab den üblichen Chay.
Dann liefen wir mit ihm durch das Dorf und über die Beduinenwege auf das Gelände von Petra. Unterwegs traf Salem einige Bekannte und Anselm ritt wieder ein Stück des Weges auf einem Kamel. Dann ging es im zügigen Tempo den Berg hoch zum Monument Monestri. Da gingen 800 Treppenstufen hoch und Salem hatte es ein wenig eilig, da es schon spät am Nachmittag war. Mit meiner momentan miesen Kondition kam ich nur schwer hinter her. Salem lieh sich dann irgendwo einen Esel , der mich ein ganzes Stück den Berg hoch trug. Das war echt spannend, da die Stufen teilweiße echt steil waren und ich gut damit beschäftigt war, mich auf dem Esel zu halten. Das arme Tier hatte ganz schön zu arbeiten. Aber Salem meinte, die Esel müssten noch ganz andere Kaliber wie mich hoch tragen. Vor allem die Amerikaner und Engländer seien bei den Eselführern berüchtigt. Nach einer Weile stieg ich dann aber doch lieber wieder ab und ging den Rest zu Fuß weiter. Oben angekommen, tat sich ein gigantischer Blick auf das Monument von Monestrie auf. Ob dies mal ein Grab oder eine Kultstätte war, konnte man bis heute nicht sicher feststellen. Es war einfach schön zum ansehen und Salem legte eine klasse Klettershow ein, indem er das bestimmt 30m hohe Monument ohne Seil bestieg. Er mache das öfter und bekomme dafür Geld von den Touristen.
Dann genossen wir noch den Sonnenuntergang mit spektakulären Blick auf die umliegenden Berge und machten uns wieder auf den Rückweg.
Nun wäre eigentlich der Punkt erreicht gewesen, sich von Salem wieder zu verabschieden und eigene Wege zu gehen. Aber er bestand darauf, für uns und seine anderen Gäste (Backpacker aus Russland und Frankreich) ein typisches Beduinenessen zuzubereiten und mit uns in einer der vielen Höhlen hier in der Umgebung zu übernachten. Das hörte sich einfach viel zu spannend und verlockend an. Wir willigten ein. Mussten aber vorher noch mal bei unseren Schweizern vorbeisehen, um ihnen bescheid zu geben und ein paar Dinge aus dem Dicken zu holen. Bei Salem waren mittlerweile ein ganzer Haufen Leute eingetroffen. Alles Freunde von ihm. Wir legten zusammen und jemand ging einkaufen für das Essen. Es war eine recht nette Stimmung. Erst spät wurde gegessen. Mir tat schon der Rücken von langen am Boden sitzen weh...und Literweiße wurde der Chay getrunken. Noch viel später (01:00 in der Nacht) machten wir uns mit zwei Esel, Salem und einem Freund von ihm auf den Weg zur Höhle. Eigentlich waren Anselm und ich schon verdammt müde. Aber gut. Jetzt hatten wir uns darauf eingelassen, dann mussten wir es auch durch ziehen. Es ging einen steilen Weg den Berg hinab und wir saßen jeweils zu zweit auf einem Esel. Die Viecher sind hier wirkliche Arbeitstiere und einiges gewohnt.
Geschlafen hatten wir diese Nacht dann nicht viel. Zu unbequem war das Höhlenlager und die Decken stanken fürchterlich nach Esel. Ich wachte nach ca. 3Stunden unruhigem Schlaf wieder auf und hatte dann mit meinem Magen zu kämpfen. Die beiden Beduinenjungs schliefen noch eine ganze Weile länger. Irgendwann hatte ich sie dann geweckt. Wir waren da nämlich eigentlich schon seit 2 Stunden mit Regina und Rolf verabredet. Salem hatte auch darauf bestanden, uns am nächsten Tag, ohne dem teuren Ticket, in die Anlage zu führen. Da ärgerten wir uns schon ein wenig, dass wir uns darauf eingelassen hatten, da wir so unsere Schweizer nicht trafen und wir den Tag eigentlich wieder gerne mit ihnen verbracht hätten.
Aber egal. Die beiden Beduinenjungs waren ansonsten echt nett und führten uns mit zwei Eseln durch die wunderschöne Anlage von Petra...auch wenn wir recht müde waren, war es ein toller Tag. Und irgendwann liefen uns dann auch wieder die Schweizer über den Weg und wir sahen uns den Rest noch zusammen an. Den ganzen Tag kam uns die Situation mit den Jungs schon ein wenig seltsam vor. Auch, als sie anboten, heute Abend noch mal für uns zu kochen, schafften wir es wieder nicht, dies zu verneinen und so brachten sie uns zurück in´s Dorf. Wir liefen zu Fuß zu unserem Stellplatz zurück. Wobei ich eher humpelte. Hatte mir bei einem Sprung vom Esel den Fuß unglücklich gezerrt. Außerdem tat mir alles weh, vom langen Reiten auf den Eseln. Anselm hatte sich sogar wund geritten. Das Abenteuer hatte Spuren hinterlassen. ;-) Dort warteten schon die Schweizer auf uns, die mit ihren Rädern unterwegs waren. Nicht lange darauf kamen wieder ein paar Kinder vorbei und auch ein weiterer junger Mann mit seinem Esel. Er machte ein Feuer, kochte Tee für uns, bot uns Brot und Frischkäse an und unterhielt sich in gutem Englisch mit uns. Er machte einen sehr netten und ehrlich interessierten Eindruck auf uns. Jedoch wenig später tauchte wieder die ganze Truppe vom Vorabend auf und die Stimmung wurde sofort seltsam. Der junge Mann sprach kein Wort mehr und die Kinder, die vorher voll mit dabei waren am Feuer, wurden weg geschickt. Mir wurde es zuviel und ich legte mich in den Dicken. War ja auch todmüde und hatte außerdem keine Lust mehr auf Gesellschaft. So bekam ich auch nicht mit, dass ein weiteres Auto auftauchte. Wenig später kam Anselm herein und meinte, wir müssen den Platz hier räumen. Das Auto wäre die Zivilpolizei gewesen und denen schien es nicht zu gefallen, dass wir hier mit den Jungs zusammen saßen. Anscheinend hatten diese ein wenig Dreck am Stecken. Dann mussten wir nachts alles zusammen räumen und den Platz verlassen. Zu allem Ärger wollten die Jungs jetzt auch noch Geld für ihre geführte Tour durch Petra. Ich war stinksauer und meinte nur, dass hätten sie vorher mit uns ausmachen müssen und nicht groß meinen, sie führen uns for free da durch. Wir gaben ihnen ca. 5 Euro und nicht mehr. Ich war auch sauer auf mich, da ich die ganze Zeit schon ein komisches Gefühl im Bauch hatte und nicht darauf gehört hatte. Aber egal...außer ein wenig Ärger und Stress mitten in der Nacht, ist ja nichts passiert. Und man kann ja nicht nur ausschließlich positive Erfahrungen machen. Sind dann ca. 15 km weiter gefahren und fanden ein ungestörtes Plätzchen für die Nacht und schliefen auch sofort todmüde ein.












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