Senegal
– St. Louis / Zebrabar
Der
Senegal macht es uns erst mal nicht ganz einfach...
Aber
auf den zweiten Blick lernen wir dieses Land richtig zu schätzen und
zu lieben.
Nun
sind wir mitten drin in Afrika, da wo wir noch mal hin wollten...es
ist wieder grün, tropisch heiß, bunt, lebendig, voller Musik und
Swing, Improvisation, Gelassenheit, Staub und Dreck. Materielle Armut
genauso wie Reichtum an Farben, an Kulturen, Sprachen, Vegetation,
MUSIK und Lebendigkeit und Lebensfreude machen dieses Land aus...aber
der Weg dorthin war lang...
Ich
fange am besten von vorne an.
Wir
sind angekommen in der Zebrabar ca. 25km unterhalb von St.Louis.
Einem wundervollen Ort eines Schweizer Paares, das hier bereits seit
über 20 Jahren lebt und einen wirklich kultigen und empfehlenswerten
Platz für Reisende aller Art geschaffen hat.
Am
Flusslauf des Senegal Flusses gelegen haben sie einen Ort gestaltet,
wo sich besonders reisende Familien nur wohlfühlen können. Ein
großes Grundstück lädt mit riesigem originellem Spielplatz,
Hängematten unter den Bäumen und Palmen, Ruheplätzen am eigenen
kleinen Strand und der tollen Hauseigenen Bar und dem Restaurant mit
Aussichtsturm zum längeren Verweilen ein. Wer ohne eigenes
Reisemobil unterwegs ist, kann sich in den unterschiedlichen
Bungalows seinem Geldbeutel entsprechend einquartieren. Die Sanitären
Einrichtungen sind für afrikanische Verhältnisse TOP...und auch das
Welan funktioniert meist ganz gut. Die Schweizer Besitzer sind sehr
bemüht und hilfsbereit in allen Belangen. Zudem ist die Zebrabar ein
idealer Platz, um sich mit anderen Reisenden auszutauschen, da fast
jeder Afrika Selbstfahrer hier einen Stopp einlegt.
Wir
kommen hier an einem Donnerstagabend an und sind froh, dass
Wochenende vor uns zu haben, denn man hat uns,wie wir vorher schon
wussten, aber hofften das es trotzdem ginge, unser Carnet de Passage
nicht an der Grenze abgestempelt. Dafür muss man innerhalb von
48Stunden nach Einreise in die Hauptstadt Dakar, ca. 250km entfernt
von St.Louis, fahren. Warum die Senegalesen das so handhaben, bleibt
ungeklärt. Denn die Vermutung, dass sie dann noch mal dafür Geld
verlangen könnten, bleibt unbestätigt. Es ist reine Schikane und
völlig unnötig. Jedes andere afrikanische Land stempelt das Carnet
an der Grenze ab.
Wir
genießen erst mal das „freie“ Wochenende. Jim spielt sofort
ausgiebig und ausdauernd mit Nora, der schwarzen und gleich alten
Adoptivtochter des Schweizer Paares, die mindestens genauso viel
POWER hat wie Jimmy und schlendert viel und lang am Strand entlang,
wobei er wieder jede Menge Fischer trifft.
Ich lasse einen großen
Berg Wäsche waschen, nachdem ich dies die letzten fünf Wochen
selbst von Hand gemacht habe und froh bin, es jetzt wieder abgeben zu
können und fahre mit Martin (Besitzer des Platzes) nach St. Louis
hinein zum einkaufen....Oh welch Fülle an frischen Lebensmitteln
nach fast vier Wochen eher rechter Flaute in Mauretanien. Ich finde
sogar richtig gutes Brot, viel Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst,
Jogurth, Butter und das erste Mal seid über 6 Wochen wieder Wein und
Bier. St. Louis gefällt mir sofort sehr gut. Bunt, lebendig und mit
seinen zahlreichen alten, teils kolonialen Bauten, die meist schon
recht verfallen sind aber dadurch einen gewissen Charme versprühen,
eine wirklich schöne Stadt am Senegal Fluss. Die Altstadt liegt auf
einer Insel, der Ile St. Louis und und ist durch eine eiserne
Rundbrücke mit dem Festland verbunden. Leider reicht die Zeit heute
nicht für eine ausgiebigere Stadtbesichtigung. Aber das will ich
noch nachholen.
Dann
muss Anselm am Montag Morgen in den sauren Apfel beißen und sich mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Dakar machen. Um
7:00 verlässt er die Zebrabar und kommt erst um 18:00 in Dakar an.
Sauber!!! 11 Stunden für 250km. Verdammt!! Und das zuständige Büro
hat natürlich so spät dann geschlossen. Anselm ist ziemlich
genervt. Er checkt dann in der selben Auberge ein, in der auch meine
Mutter und ihr Lebenspartner Mario bereits sind, die heute per
Flieger in Dakar ankamen. Er macht sich gleich am nächsten morgen
auf zum Hafen, wo das entsprechende Büro nach einiger Suche zu
finden war. Niemand bemerkt, dass wir die 48Stunden Frist leicht
überzogen haben und man stempelt unser Carnet de Passage ab. Die
Frage der Beamten, warum die Kollegen an der Grenze das nicht bereits
taten, geben Anselm erst mal den Rest. Er kommt dann, nach realen 4
Stunden Fahrt, in einem schicken Taxi mit meiner Mutter Christine und
Mario wieder an der Zebrabar an.
Und
dann ist das HALLO erst mal groß...
Oma
und Opa werden von Jim und Maya stürmisch begrüßt und in Beschlag
genommen.
Gut...Maya
braucht ein paar Minuten, um Oma und Opa wieder zu erkennen. Aber das
Eis ist schnell geschmolzen und wir genießen den Abend bei einem
gemeinsamen Essen im Zebrabar Openair Restaurant. Wir haben nun zwei
Wochen gemeinsame Zeit vor uns.
Wir
lassen es langsam angehen...und das ist gut so...
Schon
in den letzten Tagen in Mauretanien hatte Jim eine kleine
Schnittwunde am Fuß, die sich entzündet hatte. Wir haben diese
mehrmals täglich desinfiziert, mit Betaisadonna Salbe behandelt und
verbunden....Aber wie bitte halte ich einen 5jährigen Bub am Strand
davon ab ins Wasser zu gehen??? Verdammt schwer. Fakt war, die Wunde
wollte nicht heilen...schlimmer noch, andere kleinere Wunden fingen
auch an sich zu entzünden. Am Schluss sogar ganz massiv eines seiner
Nasenlöcher....Ohne Schnupfen. Da läuteten alle Alarmglocken bei
mir und ich erzählte dies Martin. Der meinte, wir sollten nicht
länger warten und sofort Antibiotika geben. Mit Entzündungen sei
hier nicht zu spaßen. Ich bin kein Freund von Antibiotika. Aber ich
musste schon am eigenen Leib spüren, wie schnell sich in den feucht
warmen Gebieten der Tropen (und an dessen Randgebieten befinden wir
uns bereits) kleinste Wunden zu massiven Entzündungen ausbreiten
können und NUR das RICHTIGE Antibiotika dann noch hilft.
Er
brachte uns noch am selben Tag aus der Apotheke die entsprechenden
Mittel mit, die auch innerhalb zweier Tage Besserung verschafften und
nach einer Woche Einnahme war es wieder gut. Zu allem Überfluss ist
Jim dann auch noch die Zahnfüllung, die er erst ca. 2 Wochen vorher
in Nouakchott erhielt, wieder raus gefallen. Wunderbar. So stand uns
ein erneuter Zahnarztbesuch in St.Louis bevor.
Aber
erst mal widmen wir uns angenehmeren Dingen und machen eine
Pirogenrundfahrt im Nationalpark Lagune de Barbarie direkt von der
Zebrabar aus, die sich bereits im Park befindet. Der Park ist bekannt
für seinen Reichtum an Wasservögeln. Anselm, der sich heute nicht
wohl fühlt und sowieso kein Freund von Bootstouren auf
Meeresgewässern ist, bleibt im Laster. Eigentlich wollten wir Oskar
auch dort lassen. Aber da er sich auf dem Gelände frei bewegen darf,
folgt er uns ans Wasser und macht Anstalten mitzukommen. Wir schicken
ihn zurück. Doch er springt ins Wasser und schwimmt der Piroge weit
ins tiefe Wasser hinter her. Ich gebe dem Bootsführer zu verstehen,
dass er umdrehen muss und wir lassen Oskar einsteigen. Der hüpft
hinein und scheint sich zu beschweren, wie wir auf die Idee kämen,
einen Ausflug ohne ihn zu machen. Da Oskar Bootserfahren ist und
verdammt noch mal mit will, darf er das jetzt auch, unter den etwas
verwirrten Blicken des Bootsführers. Nun kann es endlich richtig los
gehen.
Wir
sehen jede Menge Vögel...Seeadler, Pelikane, Komorane, Möwen und
Kraniche....
Maya
und Jim sind schwer beeindruckt...der Bootsführer fährt uns nach
der Rundfahrt zur Vogelinsel, an die der Zebrabar gegenüber liegende
Landzunge und ein kurzer Fußmarsch bringt uns an den Strand, an den
der Atlantik mal wieder mit aller Gewalt seine tosende und schäumende
Brandung ans Land bringt...
Maya
und Jim bereits völlig Angstfrei, toben wie wild an den Händen von
Opa und Oma im Spülsaum...
Opa
Mario ist wieder gleich in seinem Element, ganz Kind, und sandelt mit
den Kleinen völlig Gedanken verloren und sie benutzen dafür große
Muschelhälften als Schaufeln.
Und
dann müssen wir uns wieder um die Dinge kümmern, die erledigt
werden müssen. Kurz, es ist kein Spaß in Afrika zum Zahnarzt zu
gehen... Von Martin wissen wir, das seine Kinder noch NIE in Afrika
beim Zahnarzt waren...und dass, obwohl sie hier seid 20 Jahren im
Senegal leben. Sie erledigen das bei den Heimaturlauben in der
Schweiz. Und wir müssen Jim jetzt schon das dritte Mal in Afrika zum
Zahnarzt zwingen....schwierig...es ist ja nicht so, dass er groß
Schmerzen hätte. Aber wir wollen auch nicht warten bis es soweit
ist..Okay, lange Rede kurzer Sinn...auch dieser Zahnarzt erfüllt für
afrikanische Verhältnisse viel, aber kann einfach nicht dass, was
unsere Zahnärzte daheim können...
Problem
erkennen....Problem eher langfristig lösen.
Er
will oder kann Jim nicht spritzen und damit nicht bohren. Macht den
bereits gebohrten Zahn sauber und füllt ihn wieder...und nimmt dafür
fast 50Euro...dass macht er wenige Tage später mit dem ungebohrten
Zahn auch. Ich bin da nicht dabei, weil ich zu dieser Zeit mit
heftigen Magen-Darm-Beschwerden danieder liege. Aber der Zahnarzt
macht Anselm weiß, dass er Kinder nicht spritzen kann. Was völliger
Blödsinn ist, was wir uns kurzer Zeit später von einem reisenden
deutschen Zahnarzt sagen lassen, denn nur die Dosierung macht es aus.
Nun hoffen wir einfach mal, dass das ganze irgendwie eine Zeitlang
hält...
JETZT
müsst ihr auch langsam erfahren, was sich in unseren Köpfen schon
länger dreht und wendet und nun ganz klar ist für uns.
Wir
werden unser AFRIKABENTEUER abkürzen und vom Senegal aus wieder gen
Norden abdrehen.
Das
hat diverse Gründe, denen wir in den letzten zwei drei Wochen selbst
erst auf den Grund kamen.
Unsere
Familien und Freunde wissen es schon und uns hat es ein wenig
Überwindung gekostet, dahin zu kommen und es jetzt auch hier
mitzuteilen.
Aber
so ist es... Wir drehen hier wieder um gen Norden...Nur zu Ende ist
unser Trip deswegen NICHT.
Reisen
mit Kindern ist unter anderem sehr anstrengend...Ja. Es bringt einen
an Grenzen, die man daheim nicht kennt. Wie einige wissen, sind wir
daheim recht verwöhnt, was die Kinderbetreuung angeht mit einer
super tollen Oma im Haus und einer weiteren und den dazugehörigen
Opa in guter Reichweite. Und die Grenzen werden krass, wenn es an die
Gesundheit der Kinder geht. Und ja, da ist es egal ob Mama und Papa
Afrikaerfahren sind. Denn die Erfahrungen basieren auf denen OHNE
KINDER....KINDER verändern alles. UND ja....du wirst fast
hysterisch, wenn dein Kind im Malariagebiet hohes Fieber mit
Krämpfen bekommt...Oder sich kleinste Wunden zu massiven
Entzündungen entwickeln. Nasenbluten wegen zu niedriger
Luftfeuchtigkeit trägt auch nicht gerade zur Reiselust bei. Und
Mayas massiver Magendarminfekt im Südsenegal gibt uns dann den Rest.
Ach ja, da war ja auch noch die Canditapilz Geschichte bei Maya in
Mauretanien. So was kommt daheim aber auch vor. Alle Coolness ist
dahin, wenn die Kinder in völlig fremder Umgebung krank werden und
du keinen blasen Schimmer hast, wo der nächste vernünftige Arzt zu
finden ist. Das dies nun mal so ist in vielen Gebieten Afrikas,
wussten wir natürlich vorher schon. Aber die reale Erfahrung ist
etwas anderes.
KURZ...unsere
Entscheidung ist mittlerweile vor allem gesundheitlich geprägt...und
manche von euch wissen, dass MAMA oft nur noch hinkend unterwegs ist.
Wobei AFRIKA da so gar nichts für kann. Aber daheim wäre mir
definitiv oft besser geholfen. LEIDER fangen meine Hüften langsam an
mehr Mucken zu machen und ich schlucke das erste Mal von den heftigen
Schmerzmitteln, die mir daheim der Arzt verschrieben hat. Zum Glück
blieb es bisher bei diesem einem Mal und ich habe weiterhin viele
auch bessere Tage, an denen ich völlig schmerzfrei bin.
Aber
dann sind da noch ganz andere viel undramatischere Gründe...
HEIMWEH...
Jim
hat Heimweh und zwar nicht zu selten. Er vermisst seine Omas, seinen
Opa, seine Tante und seine Freunde daheim. Er redet von realen
Situationen wie Skifahren, Schnee, von seiner KUH (Josephine weiß
Bescheid), dem Waldsee, seinen daheim gebliebenen Kuscheltieren, vom
Rasenmähen mit Oma Ursula, vom Kindergarten, von seiner Cousine
Marlen und seinem Couse Lorenz und davon dass seine Oma mit ihm
bastelt daheim. Ehrlich...uns als Eltern kommen dann schon hin und
wieder Zweifel. Weil wir Jim, als MINI Kerl, ungefragt aus seinem
gewohnten Bereich herausgerissen haben. Zum Glück sind die
Heimwehanfälle meist von kurzer Dauer und irgend etwas spannendes
draußen lenkt Jim schnell wieder ab und er ist im Hier und Jetzt und
genießt dies in vollen Zügen.
Zudem
sind wir so langsam unterwegs, dass wir jetzt, würden wir weiter
südlich fahren oder auch noch einen Schlenker ins Kontinent Innere
machen (Mali und Burkina Faso z.B.), wir zur heißesten Zeit in den
heißesten Ländern hier unterwegs wären (40°- 50°) und dann setzt
auch die Regenzeit in absehbarer Zeit ein, in der die Malaria Gefahr
rapide steigt.
Wir haben das lange hin und her gewendet, unsere Reise
und Abenteuerlust der Qualität der Reise gegenüber gestellt und
haben uns dann entschieden, dass es wichtig für uns ist, dass wir
möglichst ALLE Spaß an dieser Reise haben und das heißt für uns,
dass es vor allem Kindgerecht bleibt und es uns gut geht, wir gute
Lebensmitteln erhalten können, möglichst halbwegs sicheren Zugang
zu medizinischer Versorgung haben und auch immer wieder Plätze mit
Annehmlichkeiten wie Pool, Zugang zum Meer und oder Spielplätzen für
die Kinder finden und das Gesundheitsrisiko so gering wie möglich
bleibt.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir Marokko, wo es uns
einfach sehr gut gefallen hat und als dies in genügendem Maße zu
finden ist , nochmals ausgiebig bereisen wollen (haben den ganzen
Norden ja noch nicht gesehen, der dann in den Frühsommermonaten
genau richtig ist zum bereisen) und dann von dort die Fähre nach
Italien nehmen werden. Und nein...wir fahren von dort aus nicht nach
hause. Der Plan ist, über Slowenien (ach, wie lieben wir dieses
schöne kleine bergige Land), Kroatien, Montenegro, Albanien nach
Rumänien und alles was dazwischen und daneben liegt zu bereisen.
Sommer und Herbst in Osteuropa. Das hört sich in unseren Ohren mehr
als vielversprechend an und wird unseren Trip sicher wunderbar
abrunden.
Wir
freuen uns dabei auch sehr auf das Mittelmeer.
Denn so herrlich und
beeindruckend es am Atlantik ist, baden ist hier ein schwieriges
Unterfangen mit Kleinkindern. Entweder ist er zu kalt oder viel zu
wild. Erst im Südsenegal können wir ihn bei angenehmen
Wassertemperaturen und recht flacher und etwas ruhigerer Brandung
wirklich genießen.
Zum
Dezember werden wir dann wohl wieder daheim sein, da es bis dahin
auch in Osteuropa frisch wird und wir Jim bereits ab Januar noch mal
für den Kindergarten angemeldet haben. Ihm werden einige Monate dort
sicher noch gut tun, bevor es dann ab Sommer nächsten Jahres in die
Schule gehen wird.
Anselm
und ich haben auch schon diverse Ideen, was wir daheim beruflich und
selbstverwirklichend so alles tun wollen. Während solch einem Trip
hat man ja Zeit und auch die Muse die Dinge, die man sonst so tut
daheim, zu hinterfragen und sich Gedanken zu machen, ob man etwas
ändern möchte an dem, wie es bisher war. Aber dazu vielleicht an
anderer Stelle mehr.
Aber
HALT STOPP...
Bevor
wir wirklich abdrehen gen Norden, ist erst mal noch der Senegal dran.
Das heißt, es geht auf jeden Fall noch ein paar hundert Kilometer
gen Süden.
Wir
erleben mit Nora und ihrer großen Schwester Samira zusammen noch
einen wunderbaren Kindernachmittag im Dorf bei der Zebrabar.
Jim
erschrickt dabei erst mal sehr, als wir in den Hof hinein kommen und
sicher über 80 schwarze Kinder auf ihn zustürmen. Auf so viele
Kinder waren wir nicht vorbereitet und ich brauche viel
Überredungskunst Jim dazu zu bewegen, sich zu den Kindern zu trauen.
Der Leiter des Kindernachmittags reagiert gut und fängt einfach mit
dem Programm an. So kann sich Jim langsam aus seinem Versteck heraus
trauen. Denn am Schluss siegt die Neugierde.
Mitspielen
will er nicht, aber er sieht sich alles an und verteilt mit großer
Freunde Luftballons, die Anselm per Handpumpe aufbläst und zu
kleinen Kronen und Tieren formt. Das kommt bei den Kids natürlich
toll an. Wir genießen es bei solch einem Event stille Beobachter
sein zu dürfen und dürfen viele Fotos machen. Der fröhliche
Nachmittag geht viel zu schnell vorbei. Der Leiter des
Kindernachmittags macht dies zweimal wöchentlich ehrenamtlich für
die Kinder der näheren Umgebung. Da er zudem Künstler ist, ist sein
Grundstück herrlich bunt dekoriert. Wir sind ganz beeindruckt von
ihm und seinem Platz.
Die
nächsten Tage in der Zebrabar machen wir nicht mehr viel. Anselm,
mich und meine Mutter hat es sauber abwechselnd mit einem
Magendarminfekt erwischt und so sind nur noch kleinere Spaziergänge
in die Umgebung, abendliches am Feuer sitzen und gemeinsames Kochen
angesagt. Es ist zudem überraschend frisch hier. Wir hatten, nach
den sehr hohen Temperaturen in Mauretanien, nicht damit gerechnet,
dass es hier, noch ein gutes Stück südlicher,doch noch mal so
frisch werden würde. Gerade mal 25° hat es tagsüber. Und der Wind
am Flussufer lädt uns auch nicht zum baden im Wasser ein.
Egal,
wir haben entspannte gemeinsame schöne Tage in der Zebrabar.
Beschließen
aber dann doch, noch gemeinsam ein Stück gen Süden zu fahren und
entscheiden uns dabei für den Ort Popenguine unterhalb von Dakar am
Meer.
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