Dienstag, 30. Dezember 2008

Äthiopien – Zusammenfassung

Nachdem wir in den letzten zwei Wochen in Äthiopien über 2000km, auf zum Großteil wirklich schlechten Strassen und Pisten, gefahren sind, dabei wenig Pausen und wenig Zeit zum Schreiben hatten und es einfach nicht möglich war, eine gute Internetverbindung zu finden, musstet ihr jetzt wirklich lange auf weitere Reiseberichte und Fotos warten und ich werde dieses Mal eine Art Zusammenfassung schreiben, weil ich sonst mindestens zwei Tage brauche, um alles detailliert zu berichten...ich bitte um Nachsicht...Reisen kann wirklich in harter Arbeit ausarten....
Als erstes Beschreibe ich in groben Zügen unsere gefahrene Reiseroute...
Nachdem wir in Debark einen Tag Pause einlegten, an dem wir nicht besonders viel unternahmen, außer einem ausgedehnten Spaziergang in die herrliche Umgebung, dabei die Möglichkeit hatten in eines der einheimischen Häuser zu sehen, von den abendlichen und nächtlichen niedrigen Temperaturen überrascht wurden (morgens hatte es auf über 2500m nur noch ca. 12Grad...brrrr...und das nach über 30Grad im Tiefland des Sudan) und uns doch die ungewohnte Höhe von über 2500m zu schaffen machte, fuhren wir über die, mehr oder wenig gute, Piste weiter durch den Simien Mountain National Park bis zu dem Fluss Tegeze Wenz...wieder hatten wir die Strecke überschätzt und schafften es heute nicht bis Axum. Zu viele Pässe mussten wir, mit halsbrecherischen Kurven, hoch und runter und überwunden dabei einige tausend Höhenmeter...in Kilometern schafften wir da nur gute 120km...die Landschaft war dabei atemberaubend schön...eine gigantische Berglandschaft tat sich vor uns auf...nicht umsonst wird Äthiopien, als die grüne Schweiz von Afrika, bezeichnet...unheimlich tiefe grüne Schluchten waren da, hohe, spektakuläre Gipfel, reißende Bergbäche, urwaldähnliche Wälder und wir konnten unsere ersten Affen sehen...an einem herrlichen Flussbett fanden wir ein gutes Nachtlager. Bei unserer Ankunft sorgten wir für viel Aufsehen und hatten sofort einige Einheimische um uns...darunter war der Dorfpolizist, der uns, im gebrochenen Englisch, zu verstehen gab, dass wir hier in seinem Gebiet seinen und er sich für unseren Schutz verantwortlich fühle...wir würden hier sicher stehen, dafür würde er sorgen. Wir bedankten uns sehr dafür bei ihm und er nahm, mit bestimmenden Ton, all die Kinder und Neugierigen mit...wir hatten einen überraschend ruhigen Abend...leider bekam ich in der Nacht eine Blasenentzündung und hielt mich und Anselm lange wach, da ich ständig auf´s Klo musste...war sehr dankbar über unsere Campingtoilette...(hatte den Fehler gemacht und der sichtbar sauberen Sitztoilette in Debark vertraut und mich, das erste Mal seit Monaten, mal wieder auf eine Toilette gesetzt...vielleicht waren es auch die wirklich ungewohnt niedrigen Temperaturen bei Nacht, im Hochland von Äthiopien....). Am nächsten Morgen gaben wir, im nahe angrenzenden Dorf, eine Tasche voll mit Gastgeschenken ab (dank unserer gut gefüllten Gastgeschenkkiste)...die dort wirklich armen Menschen, stürzten sich wie wild darauf und vergaßen dabei völlig unsere Anwesendheit...wir machten uns an die Weiterfahrt...wieder auf teils schlechter Piste, bis Axum...und obwohl wir hier schon am frühen Mittag angelangten, beschlossen wir, es heute dabei zu belassen. Fanden ein gutes Hotel (Africa Hotel...sehr zu empfehlen...recht sauber, nettes, hilfsbereites Personal, guter Platz für Trucks und bezahlbar) und konnten uns um zwei Probleme kümmern... unsere Bremse muckte...nicht gut.... Wussten wir doch, dass wir noch mindestens zwei große Pässe zu überwinden hatten...Anselm kontrollierte sie und nach längerem Hin und Her entschlossen wir uns, dass es bis Addis Abeba (Hauptstadt von Äthiopien und in diesem Moment noch etwa 1000km von uns entfernt) auf jeden Fall gehen musste...wenn wir Ersatzteile benötigen würden, dann würden wir diese nur dort erstehen können. Dann versuchten wir noch, unser Gas, dass schon in Debark ausgegangen war, wieder auffüllen zu lassen...leider erfolglos...also erstanden wir einen der landestypischen kleinen Holzöfen und einen großen Sack Holzkohle, um uns mit diesem und dem Benzinkocher von Gidion, in den nächsten Tagen unser Essen zu kochen...der Kocher bleibt wohl weiterhin ein „Problemfall“ auf unserer Reise...aber so schnell bringt uns nichts mehr aus der Fassung und sowieso nicht, solange es nichts schlimmeres ist. Der Ofen stellte sich als Glücksgriff heraus, funktioniert gut und verströmt zudem abends eine gemütliche Stimmung.
Von Axum aus ging es dann bis zu unserem nördlichsten Punkt in Äthiopien...nach Adrigat, nur ca. 30 km entfernt von der Grenze zu Eritrea und endlich konnten wir wieder geteerte Strassen genießen...leider nicht ganz bis Agrigat. Mussten vorher auf eine Umleitung, über misserable Pisten fahren...die Strasse war noch nicht fertig und unsere Laune sank wieder sehr, bei all dem Geschüttel und Staub...
Die Chinesen bauen hier im ganzen Land neue Strassen....uns würde brennend interessieren, was sie als Gegenleistung von Äthiopien dafür erhalten???????
Finanziert wird der Straßenbau hier zum Großteil von der europäischen Union, was sich aus den vielen Hinweisschildern an den Strassen eindeutig entnehmen lässt.
Überhaupt lässt sich zu dem Leben auf und an den Strassen von Äthiopien, einiges erzählen....die Strassen sind die Lebensadern von Äthiopien...hier findet das Leben statt...viele Menschen wohnen zwar weit weg, von einigermaßen befestigten Strassen, doch müssen sie diese, um Handel zu treiben, zu reisen, zu arbeiten oder um Dinge des Lebens einzukaufen, erreichen, was sie meist zu fuß oder per Esel tun. Daher geht es auf den Strassen von Äthiopien bunt und chaotisch zu...viele Menschen laufen dort und treiben ihre Tiere an diesen entlang...vorwiegend Kühe, Schafe und Ziegen...natürlich auch viele Esel, die meist schwer beladen sind...wenn die Menschen keine Esel oder Ochsen besitzen, tragen sie oft selbst sehr schwere Lasten...Schafe sind die gefährlichsten Verkehrsteilnehmer...die sind so unberechenbar und strohdumm...laufen panisch in die falsche Richtung, wenn man, schon wissend, sehr langsam an ihnen vorbei fahren will und bleiben dann, wie angewurzelt, genau vor dem Fahrzeug stehen...da hilft alles hupen nicht...Esel bewegen sich meist langsamer und kontrollierter...befinden sie sich schon mitten auf der Strasse, bleiben sie dort auch stehen, bis sich jemand dazu durchringt, sie von der Strasse zu scheuchen...Kühe und Ziegen sind meist in großen Gruppen mit Hirte unterwegs und auch mit Vorsicht zu genießen, da ihre Hirten die befestigte Strasse, dem immer neben der Strasse entlang führenden und breiten Trampelweg, vorziehen und der scheinbaren Ansicht sind, dass die Strasse für ihre Tiere und nicht für Fahrzeuge da ist....somit ist das Fahren auf äthiopischen Strassen ein wahres Abenteuer und benötigt alle Aufmerksamkeit, die man aufbringen kann...man muss immer mit allem rechnen!!!! Außer Tieren und Menschen, sieht man sehr wenig private Fahrzeuge auf den Strassen (bis auf Addis Abeba). Es sind hauptsächlich Lastwägen und Busse, die oft einen hoch gefährlichen Fahrstill ausüben, unterwegs...zudem kann einen immer wieder die spektakuläre Landschaft Äthiopiens vom Fahren ablenken... ; - )...und man kann am Straßenrand immer wieder noch stark verrostete Panzer und sonstige Kriegsfahrzeuge liegen sehen, die noch aus dem letzten Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea (1998-2000) übrig sind.
In Agrigat fanden wir, nach einigem Suchen, wieder ein nettes Hotel...Ethiopia Hotel (sehr einfach, kein fließendes Wasser in den Zimmern, dafür sehr günstig, 4$ pro Zimmer, sehr gutes Restaurant und super netter, hilfsbereiter Hotelbesitzer)...leider konnten wir mit dem Dicken nicht durch die Hofeinfahrt fahren...war zu niedrig...aber der Hotelbesitzer war ein sehr freundlicher Mann und beauftragte seinen Nachtwächter, auf unseren Dicken auf zu passen, den wir an der viel belebten Strasse vor dem Hotel parken mussten. Natürlich schliefen wir auch in ihm. Wir fühlen uns sicher in ihm und wenn wir in ihm schlafen, bekommen wir auch am ehesten mit, wenn sich jemand an ihm zu schaffen machen sollte. Da wir dem Nachtwächter auch ein wenig Geld gaben, schlief dieser vor dem Dicken und wir hatten zwar eine recht laute, aber auch sichere Nacht.
Die Menschen in den Städten sind immer ein wenig anstrengender und fordernder, als in den kleinen Dörfern und auf dem Lande und so wahren wir am nächsten Morgen froh, weiter fahren zu können und all die Menschen, die uns belagerten, hinter uns lassen zu können.
Wir fuhren heute über hervorragende Strassen bis kurz nach Maychew ca. 250km...Gidion und Christoph fanden dort einen schönen Stellplatz oberhalb eines hohen Passes (wieder eine Nacht auf über 2600m) nahe der Strasse....hatten anfangs einen gemütlichen Abend und sahen uns, wie so oft an den letzten Abenden, einen der vielen „Tatort“ Filme von Christophs gut gefüllter Festplatte an...doch irgendwie fühlte ich mich schon nachmittags nicht wohl...und abends wurde es nur noch schlimmer...Anselm und ich hatten super fiese Blähungen, die in ganz gemeine Magenschmerzen über gingen...vor allem bei mir...kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal so heftige Magenscherzen hatte. Musste mich dann auch in der Nacht übergeben und hatte heftigen Durchfall...und als es mir gerade ein wenig besser ging, fing Anselm an, sich mehrfach zu übergeben und auch er hatte starken Durchfall. Schliefen diese Nacht kaum und waren am nächsten morgen wie gerädert. Und dann fiel mir auch ein, wo die Ursache für unsere Pein lag...hatten einen richtig groben Fehler begannen. Und zwar hatten wir am Vortag einigen Kindern am Straßenrand super leckere und ganz frische Karotten abgekauft. Die sahen so sauber aus, dass wir gar nicht darüber nachgedacht hatten, diese zu waschen und hatten fast alle, einfach so, gegessen. Einen dümmeren Fehler kann man eigentlich nicht machen. Aber da wir bis dahin keine Probleme hatten, sind wir unvorsichtig geworden. Das büßten wir noch die folgenden Tage. Denn es dauerte natürlich eine Weile, bis sich unsere Mägen von dieser Missetat erholt hatten. Am nächsten Morgen ging es mir besser wie Anselm und so fuhr ich heute ein Großteil der Strecke...was eher die Ausnahme ist, da meistens der Anselm fährt...was er übrigens richtig super macht!!!!!....die Strasse war gut...und neu und somit nicht auf unserer Karte zu finden und die von uns geplante Route damit heute wieder nicht zu schaffen, da zwei große Pässe nicht in der Karte eingezeichnet waren....fuhren heute wieder nur 220km bis zur Dunkelheit in den Ort Hayk, der wieder sehr belebt war. Die Jungs fanden einen sicheren Stellplatz für ihre Bikes und checkten in einem sehr einfachen und schmutzigen Hotel ein, vor dem wir mit unserem Dickem parken konnten.
Am nächsten Tag ging es über mal mehr oder weniger gute Strassen und Pisten weiter...im nächst größeren Ort Dese, verloren wir kurzzeitig Christoph, der gerne mit seinem Bike voraus fuhr und eigentlich immer ein guter Navigator war, da er über ein noch besseres GPS - Gerät verfügt, wie wir...auch wir hatten hier nach dem richtigen Weg zu suchen und Gidion, der schwer in Sorge um Christoph war, fuhr einige Male die verschiedenen Strassen ab, bis er unseren verlorenen Mitreisenden wieder fand. ...wir wartenden derweil und konnten dadurch heute nicht mehr allzu viel Strecke überwinden...Irgendwo zwischen den Orten Ataya und Robit fanden wir heute einen Platz für die Nacht...wieder nahe der Strasse...wie so oft in Äthiopien, waren wir hier nicht lange alleine und schnell waren wieder einige Einheimische um uns und sehr interessiert an unserem abendlichen Treiben. Die jungen Männer hatten ihre alten russischen Kalaschnikows dabei (ein Gewehr gilt hier für die Männer als Statussymbol, wie bei uns ein schnelles, neues Auto...) und als sich Anselm für diese interessierte, waren sie ganz eifrig dabei, ihm diese genauer zu zeigen. Wir kochten Tee und gaben eine Runde aus. Nach dem Essen sahen wir uns wieder eine Tatortfolge an und die einheimischen Jungs amüsierten sich dabei köstlich, obwohl sie kein Wort davon verstehen konnten. In der Nacht schlief dann einer der Jungs mit seinem Gewehr vor dem Zelt von Gidion...zu unserem Schutz vor wilden Tieren, wie man uns zu verstehen gab. Das war wieder eine wundervoll nette Geste, auch wenn wir nicht das Gefühl hatten, Schutz in irgend einer Weiße zu benötigen.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder früh weiter...heute wollten wir wirklich endlich in Addis Abeba (der Hauptstadt von Äthiopien) ankommen. Hatten immer noch ca. 250km vor uns und keine Ahnung, wie die Strassen heute sein würden. Erst mal waren sie noch o.k. und es ging über den bisher höchsten Pass, bei dem wir über 3260m hoch kamen. Hatten einen gigantischen Ausblick von dort oben und die Landschaft erinnerte uns sehr an unsere Alpen daheim...kamen dabei das erste Mal über die Baumgrenze, die bei etwa 3000m liegt. Die Äthiopier bewirtschaften sogar ihr Land bis auf knapp 3000m...und dann wurden die Strassen wieder richtig schlecht. Das schlimmste sind die vielen und tiefen Schlaglöcher...jede unbefestigte Piste ist besser zu befahren, als eine geteerte Strasse mit vielen, tiefen Schlaglöchern...wir kamen nur sehr langsam voran, wobei unsere Laune wieder stark sank. Wir waren wirklich pausenreif und nicht mehr besonders freundlich zueinander. Das viele, anstrengende Fahren auf schlechten Strassen zehrte an unseren Nerven...und dann wurde es noch schlimmer, als wir die letzten 180km bis Addis auch noch durch eine nicht enden wollende Baustelle fuhren, weil auch hier die Chinesen die Strasse neu bauten und wir auf einer ziemlich krottigen Piste, neben der fast fertigen Strasse, fahren mussten und wieder war alles staubig und wir wurden stundenlang durchgeschüttelt. Hier fragten wir uns wirklich das erste Mal, wer von uns eigentlich auf die saudumme Idee gekommen war, eine Afrikaumrundung zu machen ;-)
Mit dem Sonnenuntergang erreichten wir endlich Addis...und mussten heute noch eine Enttäuschung einstecken. Das angepriesene Hotel im Führer (Bel Air Hotel), das mal als Treffpunkt für Afrikareisende galt und recht günstig sein sollte, hatte vor einem Jahr das Management gewechselt und nun waren da keine anderen Traveller mehr und wir sollten pro Nase und Nacht 20$ zahlen, was einfach zu viel war, für dass, was das Hotel zu bieten hatte. Nach einem längeren Fight mit dem Hotelmanager, konnten wir uns auf 10$ fürs campen mit Dusche einigen, hatten aber dann einfach kein gutes Feeling mehr in diesem Hotel. Was uns erst mal egal war. Wir waren müde und wollten einfach nur noch stehen und eine Pause.
Leider war dann die ganzen nächsten drei Tage nicht viel her mit Pause. Ich war einen ganzen Tag damit beschäftigt, den Dicken von innen zu putzen...der Staub und Schmutz der letzten zwei Wochen hatte sich tief in alles hinein gefressen, wir hatten viel Wäsche zu waschen, wobei mir die Mädels vom Hotel zur Hand gingen, unsere Hupe (sehr wichtiges Detail am Dicken hier in Afrika) hatte den Geist aufgeben, unser Bremsenproblem (konnte Anselm im Endeffekt dann ganz einfach lösen) musste angegangen werden, unsere Gasflaschen konnten wir endlich füllen lassen, viele lose Schrauben mussten angezogen werden und unser Bücherregal brauchte eine Lösung, da die Bücher, bei dem ganzen Gerüttel in den letzten Wochen, jeden Tag aus ihrem Regal geflogen waren. So nähte ich aus Stoff eine Art Schutzhaube, die wir nun mit Druckknöpfen über die Bücher spannen können. Jetzt fallen sie nicht mehr raus. Gidion und Christoph hatten einiges an ihren Bikes zu richten und mussten in Addis in das Immigration Office, um ihre bereits abgelaufenen Visa für Äthiopien zu erneuern, damit sie an der Grenze keine Schwierigkeiten bekommen sollten. Anselm und ich schrieben noch fleißig Weihnachtspost, um diese vom Hauptpostamt in Addis zu verschicken (wir hoffen, ihr habt diese mittlerweile alle erhalten ;-)) und stockten wieder unsere Lebensmittel auf...so konnten wir nur einen halben Tag in Addis ein wenig bummeln, bevor wir noch mal über 700km Strecke bis zur kenianischen Grenze vor uns hatten. Zum Glück sollten uns diese über recht gut geteerte Strassen führen und brauchten dafür trotzdem noch mal drei Tage. Dabei hatten wir jeweils Stops in günstigen Hotelanlagen in Awasa, in Agere Maryam und, den letzten in Äthiopien, in dem Grenzort Moyale. Auf diesen 700km veränderte sich die Landschaft noch einige Male. So ging es, nachdem wir den Weg aus der Stadt gefunden hatten, erst mal an einigen Seen vorbei, wobei die Landschaft dadurch sehr grün und fruchtbar war. Bananenpalmenwälder säumten die Strasse und die Erde war rot...ein typisches Bild von Afrika. Hier konnten wir extrem viele verschiedene und teils recht große Vögel beobachten. Dann wurde es wieder trockener und wir erreichten die erste wirklich afrikanische Savanenlandschaft. Überall wuchsen wunderschöne Akazien und teilweiße konnten wir auch riesige Baobabs sehen...und schlussendlich folgte eine Gegend, in der abertausende rote Termitenbauten standen, die manchmal mehrere Meter hoch waren. Aber in völlige Verzückung versetzten mich einige Kilometer weiter, weiße Termitenbauten, die wie Skulpturen aussahen...ein ganzes Feld natürlicher Kunst lag vor uns. Ein herrlicher Anblick.
Noch ein paar Worte zu der äthiopischen Bevölkerung.
Die Menschen dort sind wunderschön. Vor allem die Mädchen und Frauen stechen mit ihre natürlichen grazilen Schönheit stark hervor. Ihre Gesichter haben noch nicht, die so typisch afrikanische rundliche Kopfform, sondern sehr filigrane Züge. Die Menschen sind fast ausschließlich sehr schlank, großgewachsen und ihre Hautfarbe ist eher ein Hellbraun als Dunkelbraun. Die Frauen sind meist in wunderschöne bunte Kleider und Tücher gekleidet und viele benützen einen Regenschirm als Sonnenschirm, was ihnen eine gewisse Eleganz verschafft. Und vor allem die Frauen haben einen aufrechten und stolzen Gang.
Wie schon erwähnt, laufen die Menschen hier, oft gezwungener Massen, sehr viel und da sie die Höhenlage ständig gewohnt sind, muss man sich kaum wundern, dass sich die Äthiopier mit den Kenianern die Weltspitze des Laufsports teilen. Einige Male konnten wir auch Äthiopier beim trainieren des Radrennsports beobachten. Hier herrschen eben ideale Trainingsverhältnisse.
Was im ganzen Land stark auffiel war, dass sehr wenig Müll herum lag und selbst der Straßenrand überwiegend sauber war. Hier machte eigentlich nur Addis eine Ausnahme und selbst dort war es verhältnissmässig sauber.
Eigentlich gäbe es wirklich noch viel zu Äthiopien zu erzählen...aber da wir uns nun schon wieder über einer Woche in Kenia befinden und ich dies hier endlich abschließen möchte, nur noch in paar Worte zu diesem wunderbaren, völlig anderem Land.
Äthiopien hat eine uralte Kultur, Geschichte und Religion. Und Äthiopien ist das einzigste Land in Afrika, das sich während der Kolonialzeit seine Unabhängigkeit bewahren konnte. Die Menschen hier sind sehr stolz darauf, obwohl es einem Großteil der Bevölkerung, rein materiell, sehr schlecht geht...insgesamt ist in dem ganzen Land eine sehr positive Aufbruchstimmung zu verspüren...allein die hoch spektakuläre Landschaft ist einen Besuch wert...wenn man von der Bettelmentalität, der überwiegenden Bevölkerung absieht, ist diese absolut liebenswert und sobald die erste Scheu auf beiden Seiten abgelegt ist und es, die oft schwierigen, sprachlichen Barrieren (nur wenig Äthiopier sprechen Englisch) zulassen, kann man wunderbare und wirklich interessante Kontakte zu den Menschen bekommen.
Ich habe hier wirklich nur einen Bruchteil dessen verfassen können, was wir erleben konnten und auch unsere 2 ½ Wochen hier in Äthiopien haben lange nicht ausgereicht, um dieses Land, seine uralte Geschichte, Kultur und seine amharische Sprache auch nur annäherungsweise besser kennen zu lernen. Ich hoffe trotzdem, dass wir euch einen kleinen, genügenden Einblick in unsere spannende Äthiopiendurchquerung geben konnten.





























































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