Von
Guadix fuhren wir über La Peza Richtung Granada, um kurz vor der
Stadt nach links auf die in die Berge führende Straße abzubiegen
und wir uns diese ca. 30km auf über 2500m ü.M. hoch schraubten und
oberhalb von dem wenig schönen Skiort Pradollano einen Stellplatz
für die Nacht fanden.
Die
Bergstraße, die hier hoch führt und teils spektakulär ausgesetzt
ist und man immer wieder gigantische Ausblicke auf den tief darunter
liegenden Stausee Pantano de Canales hat, galt einmal als Europas
höchste befahrbare Straße, denn man konnte diese bis in die 90giger
noch bis über den Pico Velenta (3394m) und auf der anderen Seite
wieder runter Richtung Capileira befahren. Heute umfasst das Gebiet
der Nationalpark Sierra Nevada und ist nur noch zu Fuß oder per
Fahrrad zu erreichen.
Wir
kommen am späten Nachmittag dort oben an und sind erstaunt und Jimmy
zu tiefst enttäuscht, denn es hat hier auf 2500m Mitte November
keinen Schnee...erst ca.500 Höhenmeter weiter oben hat es etwas
Schnee und wir staunen nicht schlecht, als wir sehen, dass dort
tatsächlich auf einem schmalen präparierten und sicher beschneitem
Streifen Ski gefahren wird. Jim hätte so gerne eine
Schneeballschlacht gemacht und wollte JETZT sofort bis zur doch etwas
weit entfernten Schneegrenze laufen. Wir konnten ihn nur mit Mühe
davon abhalten querfeldein los zu düsen. Wir machten eine kleine
Runde bis zu einer Madonnenfigur etwas oberhalb unseres Stellplatzes
und konnten ein paar tolle Bilder von der Berg - und Abendstimmung
machen.
Da
der Gipfel des zweithöchsten Berges von Festlandspaniens, dem Pico
Velenta, nur 800Höhenmeter weiter oben war und ich große Lust
hatte, da morgen Früh hoch zu laufen, besprach ich das mit Anselm.
Es ginge nur, wenn ich ganz früh, am besten noch im Dunkeln, los
laufen würde. Ich war schon Feuer und Flamme, endlich mal wieder auf
einen richtigen Berg zu kommen und dann noch auf einen recht hohen,
da mussten wir feststellen, dass unsere Standheizung nicht für
solche Höhen ausgelegt ist und sie hier nicht lief. MIST. Es war
schon fast dunkel und wir entschieden, diese Nacht auch ohne Heizung
hier oben zu bleiben. Nur mit meinem Gipfelsturm am nächsten Morgen,
würde es so nichts werden, da ich Anselm und die Kids nicht ohne
Heizung für einige Stunden alleine lassen kann. Wir zogen unsere
lange warme Unterwäsche an, machten uns Wärmflaschen (jawohl, so
was hat man auch auf einer Afrikatour dabei und wurde schon mehrfach
genutzt), ließen die Fenster zu und packten uns unter die Decken.
Und dann wurde es gar nicht so kalt wie vermutet.
Anselm
merkte am nächsten Morgen die ungewohnte Höhe und hatte
Kopfschmerzen, so dass wir uns nach dem Frühstück wieder zügig auf
den Weg nach unten machten und bei Granada in La Zubia einen
Campingplatz anfuhren, um uns wieder mit allem Nötigen zu versorgen.
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