Schon in der Cabo de Gata hatten wir mehrfach von den Hot Springs bei Granada gehört.
Im Internet haben wir uns die genauen GPS-Koordinaten dafür raus gesucht und das war gut so, da die Quellen dann mitten in einem Olivenfeld zu finden waren, dass nur über ungeteerte und am Schluss über recht ausgefahrene Lehmwege zu erreichen war.
In La Zubia vorm Supermarkt trafen wir noch einen jungen deutschen Mann, der hier in Granada lebt und die Hot Springs kennt. Er warnte uns schon, dass es ein wunderbarer Platz ist, an dem man gut ein paar Tage hängen bleiben kann. Aber leider sei alles sehr stark vermüllt, da auf dem Gelände immer wieder Festivals und Partys statt finden würden und sich dann kaum jemand für den Müll zuständing fühle.
Und leider war das ein echter Minus Punkt an dem ansonsten wunderschönen Platz.
Die Springs sind nur etwa 25km von Granada entfernt und nahe der Kleinstadt Santa Fee.
Es sind mehrere heiße Quellen (ca. 38-40°), die aus der Erde sprudeln,leicht schwefelig riechen und dann über mehrere Becken und kleinere Wasserfälle sich den Hügel hinunter ziehen.
Umgeben ist das Gelände von Olivenplantagen, in denen die Leute dann auch parken, feiern und wohnen.
Es geht recht locker zu hier. Die meisten baden nackt, haben teils ganze Lager für mehrere Tage, Wochen oder auch Monate aufgebaut und teilweiße laufen auch recht freakige Leute herum, bei denen man sich fragen könnte, auf welcher Droge die wohl hängen geblieben sind.
Der erste Eindruck ist leider eher nicht so gut. Es ist völlig vermüllt, es stinkt und wirkt eher gamelig.
Wir parken den LKW, schließen ihn ab und sehen uns um.
Wir finden dann aber einen guten Platz etwas oberhalb der Springs und deutlich weniger vermüllt und zudem außerhalb der Olivenplantage. Von hier oben haben wir eine gigantische Sicht auf die verschneiten Gipfel der Sierra Nevada und nachts auf die Lichter von Santa Fee.Wir beschließen mal eine Nacht zu bleiben und zu sehen ob es uns gefällt.
Ich ziehe mir Plastikhandschuhe an und säubere das Umfeld des Lasters gründlich von Müll und Unrat, so dass wir Maya bedenkenlos laufen lassen können.
Dann wollen wir aber endlich baden gehen.
Das oberste Becken sieht ganz gut aus, wenn man von dem Matsch davor absieht. Aber das kommt vom vielen Ein - und Aussteigen aus diesem. Und dann rein in das super warme Wasser, dass aus einem Rohr sprudelt. Herrlich.....wir bleiben gleich mal zwei Stunden da drinnen.
Auch die anfängliche Skepsis der Leute gegenüber, die sich hier so bewegen, verfliegt dann recht rasch und wenn man über den Müll hinweg sieht, ein klasse Platz und wir bleiben die nächsten Tage hier.
Da es hier offensichtlich kein Thema ist Feuer zu machen, denn abends konnte man gleich ein Dutzend davon zwischen den Olivenbäumen (das der Besitzer des Feldes da nichts dagegen hat ist schon erstaunlich) sehen, machten auch wir uns tags darauf daran Feuerholz zu sammeln im nahen Kiefernwald. Aber einfach war das nicht. Denn auf diese Idee kamen wohl schon viele Leute vor uns. Der Wald war wie leer gefegt. Wir nutzen Axt und Säge um tote Büsche abzusägen und mußten mehrmals laufen um genug zusammen zu bekommen, denn wir wollen endlich mal unseren DutchOven nutzen und Pizza backen. Die wird so lecker., daß kein Krümmel übrig bleibt. Wir machen noch Nudel/Broccoliauflauf im DutchOven und Stockbrot über dem Feuer.
So vergehen knapp 5 Tage mit Baden im heißen Wasser, Feuerholz sammeln, tolle Aussicht und Sonne genießen, Yoga machen in der Morgensonne und überm Feuer kochen.
Wir finden es klasse und bleiben eben deutlich länger als erst gedacht.
Leider werden wir dann ein wenig zu unvorsichtig und lassen unsere Stühle und den Tisch nachts zusammen geklappt draußen und schließen diese auch nicht, wie sonst, mit einem Schloss ab. MIST. Das rächt sich in der lezten Nacht, die wir dort verbringen.
Morgens stehen nur noch die kleineren Stühle der Kinder dran und die beiden guten von mir und Anselm sind weg, genauso wie der tolle Tisch, der sich an allen vier Beinen seperat Höhen verstellen ließ. Und der Beistellhocker auch weg. KLASSE.
Wir ärgern uns dermaßen über unsere eigene Dummheit, so unvorsichtig zu sein.
Dann aber müßen wir uns auch sagen, dass wir zwar schon einiges verloren oder verbummelt haben, aber auch auf unseren bisherigen Reisen noch NIE bestohlen wurden...
Und wir haben ja schon fast eine Einladung verteilt, uns doch zu beklauen. Naja...
Wir werden morgen los ziehen und sehen, welchen Ersatz wir für unsere super bequemen Stühle her bekommen werden und wünschen dem Dieb, dass die Muttern an Anselms Stuhl sich bald wieder lösen (er musste diese mehrmals nachziehen oder ersetzen) und er damit zusammen klappt und sich gescheit weh tut....
Wir zahlen Lehrgeld und lassen uns die nächste Garnitur sicher nicht mehr klauen.
1 Kommentar:
Sehr schön beschrieben und tolle Fotos. So habe ich die Gegend auch in Erinnerung von meinem Wintertrip vor 2 Jahren. Das mit dem geklauten Mobiliar ist echt blöd.
Weiterhin eine interessante Reise und viele Grüße vom verregneten Niederrhein, Bernd
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