Freitag, 7. Oktober 2016

Frankreich – Camargue

Von Pont du Gard ging es über Arles weiter gen Süden.
Heute wollen wir ENDLICH das Meer erreichen.
Das Gelände ist nun völlig flach. Die Strasse wird gesäumt von riesigen Weinanbaugebieten, Pferdeställen mit den typischen kleinen weißen Pferden in der Camargue, Obst und Gemüseanbau, Industrie und dann weiter unten im Delta der Rhone, weite Reisfelder, Schilf und Moorlandschaft und als letztes sieht man nur noch Salzbecken, die teils mit Wasser gefüllt sind und dann manche rosa schimmern (die Farbe erzeugen winzige rote Krebse). Kurz vor Salin de Giraud setzten wir mit einer Fähre über die breite große und heute aufgewühlte Grande Rhone.






Dann geht es zwischen den Salzbecken auf schmaler Straße weiter Richtung Strand. Rechts und links können wir viele wunderschöne rosa Flamingos in den Salzbecken beobachten. Diese sind typisch für diese Gegend und fühlen sich hier sehr wohl.
Und dann ENDLICH das Meer....heute recht stürmisch und aufgewühlt. Wir finden es toll und fahren vor bis in die erste Reihe des breiten Sandstrandes Plage de Piemanson....
Maya sieht heute das erste Mal das Meer und findet es klasse.
Sie will am liebsten in die Wellen hinein laufen und wir haben große Mühe sie davon abzuhalten. Vor Begeisterung tanzt sie mit Jimmy wild durch den Sand und lässt sich die steife Brise um die Nase wehen.












Anselm und Jimmy packen sofort die Magrelenangel von Martin aus und versuchen ihr Glück...ich äußere meine Bedenken, bei diesem Wellengang Fische an die Angel zu bekommen. Aber da einige Meter weiter ganze Horden von Fischern ihre Angeln ins Wasser halten, lassen sich die beiden nicht abhalten. Natürlich beißt nichts an. Aber die Angel war im Wasser und als nächstes wird die professionelle Ausrüstung der anderen Angler begutachtet....die übrigens auch kaum was aus dem Wasser ziehen.









Wir genießen den Nachmittag und Abend an dem tollen Platz und machen uns keine Gedanken darüber, ob es verboten sein könnte oder nicht hier über Nacht zu stehen, da einige weitere Wohnmobile weiter vorne am Strand stehen und keine eindeutigen Schilder zu finden waren. Der Sandstrand ist für unseren Laster sowieso kein Thema. Und ein Belgier, der Anselm wegen dem Laster ansprach, meinte, hier hätten letzte Nacht locker 30-40 Wohnmobile gestanden und das sei überhaupt kein Problem hier zu stehen.
Die Kinder und Anselm schlafen schon und ich nutze die Gunst der Stunde und schreibe Blogtexte und bearbeite Bilder für diesen, als gegen 22:00 plötzlich Blaulicht und Sirene vor dem Laster auftauchen. Ich steige aus und frage die drei Polizisten im Auto was los sei. Sie wollen die Papiere von uns und dem Laster sehen und meinen dann, es sei seid Anfang diesen Jahres verboten hier über Nacht zu stehen und wir müssten 150Euro Strafe zahlen. Uiuiui...
Mit etwas Charme, Mayabonus (sie wachte auf und weinte und ich nahm sie demonstrativ mit nach draußen) und unserem Vorhaben Afrika zu bereisen, konnten wir die Polizisten davon überzeugen, auf die Strafgebühr zu verzichten und wir mussten den Strand verlassen und konnten ein kleines Stück weiter neben der Straße auf dem Damm parken, denn dort sei es erlaubt.
Jimmy verpennte die ganze Aktion inklusive Umparken (der Kerl hat einen beneidenswerten tiefen Schlaf) und Maya schlief mit einer weiteren Flasche Milch schnell wieder ein. Nach uns folgte ein Bus und Wohnmobil nach dem anderem von dem Strand. Ob die sich auch um die Strafgebühren drücken konnten??? Aber wir haben wirklich kein eindeutiges Hinweisschild gesehen, das darauf hinwies, dass man an dem Strand über Nacht nicht stehen darf. (Am nächsten Tag konnten wir es sehen....riesig...wie haben wir es geschafft das zu übersehen???)

Viel lästiger als der nächtliche Polizeibesuch sind jedoch die super fiesen Moskitos hier. Wir sind zwar gewarnt worden. Hatten das aber abends wegen dem Wind nicht wirklich auf dem Sender und hatten die Türe noch ein bisserl offen, obwohl das Licht innen schon an war. Und nun ist der ganze Laster voller super fieser Moskitos. Zum Glück herrscht hier noch keine Malariagefahr. Aber nervig sind die Viecher allemal und zerstechen uns ganz gemein. Habe sicherlich schon 40 von ihnen erwischt und es schwirren noch immer einige umher. Morgen passen wir besser auf und werden das Netz für die Türe auspacken.

Der Platz hier am Strand ist einfach super.
Heute war das Wetter auch deutlich besser wie gestern und gegen frühen Nachmittag war die Sonne wieder voll da und es war warm genug, um im angenehmen Wasser des Mittelmeeres zu planschen und zu baden, was Jimmy stundenlang ausgiebig genoss. Zudem sind heute einige deutschsprachige Kinder in seinem Alter angekommen und er hat super Unterhaltung durch diese. Der Wind war klasse zum Drachensteigen lassen und Jimmys toller kleiner Drachen, den er schon seit über drei Jahren hat, flog wie wild in den Himmel hoch...leider ließ Jimmy ihn kurz los und weg war er. Er flog haltlos übers Meer hinaus und versank in diesem. Da war die Trauer groß bei Jim und die Tränen flossen reichlich. Wir versicherten ihm nach einem neuen Ausschau zu halten und vielleicht würde ihn das Meer die nächsten Tage ja wieder anspülen, denn hier gefällt es uns und wir werden den schönen Platz wohl noch ein paar Tage genießen.










Haben mit ein paar netten Schweizern eine kleine Wagenburg gebaut, um vor dem teils wirklich starken Wind etwas besser geschützt zu sein. David macht mit seinem Sohn Levi und dessen Oma Susanne Herbstferien am Meer. Da Levi und Jim im ähnlichen Alter sind, verstanden sich gleich gut und spielten zusammen.
Immer wieder wurde die Angel zu Wasser gelassen und als diese dann einmal kurz unbeaufsichtigt war, war sie weg....wir vermuten, dass die Angel von einem Fisch ins Wasser gezogen wurde, da wir sie nur in den Sand gesteckt hatten. Oh nein....Jimmy hat echt Pech die Tage und das Meer nimmt ihm so einiges. Nun gut....jetzt wissen wir auch, dass man eine Angel am Meer nicht einfach nur in den Sand stecken kann. Werden uns nach einer neuen umsehen.
Abends baute David mit weißem Tuch und Beamer ein Outdoorkino auf, was echt klasse war und vor allem bei den Kids gut ankam.






Der folgende Tag war endlich soweit Windstill, dass echtes Strandfeeling aufkam und wir den Tag an diesem mit Fußball spielen, Sandeln, Planschen, Paddeln (David hat ein Paddelboot dabei, auf das die beiden Jungs, Anselm, David und der Ossi drauf gingen), Angeln, Sonnenbaden und Sandburgbauen verbrachten.

Dann wurde es langsam Zeit, wieder weiter zu kommen. Das Wasser wurde knapp, das Klo war voll und abends und nachts wird es auch hier langsam frisch....unten in Malaga/Spanien soll es noch bis über 30° haben. Da wollen wir jetzt zügig hin....







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