Von Pont
du Gard ging es über Arles weiter gen Süden.
Heute
wollen wir ENDLICH das Meer erreichen.
Das
Gelände ist nun völlig flach. Die Strasse wird gesäumt von
riesigen Weinanbaugebieten, Pferdeställen mit den typischen kleinen
weißen Pferden in der Camargue, Obst und Gemüseanbau, Industrie und
dann weiter unten im Delta der Rhone, weite Reisfelder, Schilf und
Moorlandschaft und als letztes sieht man nur noch Salzbecken, die
teils mit Wasser gefüllt sind und dann manche rosa schimmern (die
Farbe erzeugen winzige rote Krebse). Kurz vor Salin de Giraud setzten
wir mit einer Fähre über die breite große und heute aufgewühlte
Grande Rhone.
Dann
geht es zwischen den Salzbecken auf schmaler Straße weiter Richtung
Strand. Rechts und links können wir viele wunderschöne rosa
Flamingos in den Salzbecken beobachten. Diese sind typisch für diese
Gegend und fühlen sich hier sehr wohl.
Und dann
ENDLICH das Meer....heute recht stürmisch und aufgewühlt. Wir
finden es toll und fahren vor bis in die erste Reihe des breiten
Sandstrandes Plage de Piemanson....
Maya
sieht heute das erste Mal das Meer und findet es klasse.
Sie will
am liebsten in die Wellen hinein laufen und wir haben große Mühe
sie davon abzuhalten. Vor Begeisterung tanzt sie mit Jimmy wild durch
den Sand und lässt sich die steife Brise um die Nase wehen.
Anselm
und Jimmy packen sofort die Magrelenangel von Martin aus und
versuchen ihr Glück...ich äußere meine Bedenken, bei diesem
Wellengang Fische an die Angel zu bekommen. Aber da einige Meter
weiter ganze Horden von Fischern ihre Angeln ins Wasser halten,
lassen sich die beiden nicht abhalten. Natürlich beißt nichts an.
Aber die Angel war im Wasser und als nächstes wird die
professionelle Ausrüstung der anderen Angler begutachtet....die
übrigens auch kaum was aus dem Wasser ziehen.
Wir
genießen den Nachmittag und Abend an dem tollen Platz und machen uns
keine Gedanken darüber, ob es verboten sein könnte oder nicht hier
über Nacht zu stehen, da einige weitere Wohnmobile weiter vorne am
Strand stehen und keine eindeutigen Schilder zu finden waren. Der
Sandstrand ist für unseren Laster sowieso kein Thema. Und ein
Belgier, der Anselm wegen dem Laster ansprach, meinte, hier hätten
letzte Nacht locker 30-40 Wohnmobile gestanden und das sei überhaupt
kein Problem hier zu stehen.
Die
Kinder und Anselm schlafen schon und ich nutze die Gunst der Stunde
und schreibe Blogtexte und bearbeite Bilder für diesen, als gegen
22:00 plötzlich Blaulicht und Sirene vor dem Laster auftauchen. Ich
steige aus und frage die drei Polizisten im Auto was los sei. Sie
wollen die Papiere von uns und dem Laster sehen und meinen dann, es
sei seid Anfang diesen Jahres verboten hier über Nacht zu stehen und
wir müssten 150Euro Strafe zahlen. Uiuiui...
Mit
etwas Charme, Mayabonus (sie wachte auf und weinte und ich nahm sie
demonstrativ mit nach draußen) und unserem Vorhaben Afrika zu
bereisen, konnten wir die Polizisten davon überzeugen, auf die
Strafgebühr zu verzichten und wir mussten den Strand verlassen und
konnten ein kleines Stück weiter neben der Straße auf dem Damm
parken, denn dort sei es erlaubt.
Jimmy
verpennte die ganze Aktion inklusive Umparken (der Kerl hat einen
beneidenswerten tiefen Schlaf) und Maya schlief mit einer weiteren
Flasche Milch schnell wieder ein. Nach uns folgte ein Bus und
Wohnmobil nach dem anderem von dem Strand. Ob die sich auch um die
Strafgebühren drücken konnten??? Aber wir haben wirklich kein
eindeutiges Hinweisschild gesehen, das darauf hinwies, dass man an
dem Strand über Nacht nicht stehen darf. (Am nächsten Tag konnten
wir es sehen....riesig...wie haben wir es geschafft das zu
übersehen???)
Viel
lästiger als der nächtliche Polizeibesuch sind jedoch die super
fiesen Moskitos hier. Wir sind zwar gewarnt worden. Hatten das aber
abends wegen dem Wind nicht wirklich auf dem Sender und hatten die
Türe noch ein bisserl offen, obwohl das Licht innen schon an war.
Und nun ist der ganze Laster voller super fieser Moskitos. Zum Glück
herrscht hier noch keine Malariagefahr. Aber nervig sind die Viecher
allemal und zerstechen uns ganz gemein. Habe sicherlich schon 40 von
ihnen erwischt und es schwirren noch immer einige umher. Morgen
passen wir besser auf und werden das Netz für die Türe auspacken.
Der
Platz hier am Strand ist einfach super.
Heute
war das Wetter auch deutlich besser wie gestern und gegen frühen
Nachmittag war die Sonne wieder voll da und es war warm genug, um im
angenehmen Wasser des Mittelmeeres zu planschen und zu baden, was
Jimmy stundenlang ausgiebig genoss. Zudem sind heute einige
deutschsprachige Kinder in seinem Alter angekommen und er hat super
Unterhaltung durch diese. Der Wind war klasse zum Drachensteigen
lassen und Jimmys toller kleiner Drachen, den er schon seit über
drei Jahren hat, flog wie wild in den Himmel hoch...leider ließ
Jimmy ihn kurz los und weg war er. Er flog haltlos übers Meer hinaus
und versank in diesem. Da war die Trauer groß bei Jim und die Tränen
flossen reichlich. Wir versicherten ihm nach einem neuen Ausschau zu
halten und vielleicht würde ihn das Meer die nächsten Tage ja
wieder anspülen, denn hier gefällt es uns und wir werden den
schönen Platz wohl noch ein paar Tage genießen.
Haben
mit ein paar netten Schweizern eine kleine Wagenburg gebaut, um vor
dem teils wirklich starken Wind etwas besser geschützt zu sein.
David macht mit seinem Sohn Levi und dessen Oma Susanne Herbstferien
am Meer. Da Levi und Jim im ähnlichen Alter sind, verstanden sich
gleich gut und spielten zusammen.
Immer
wieder wurde die Angel zu Wasser gelassen und als diese dann einmal
kurz unbeaufsichtigt war, war sie weg....wir vermuten, dass die Angel
von einem Fisch ins Wasser gezogen wurde, da wir sie nur in den Sand
gesteckt hatten. Oh nein....Jimmy hat echt Pech die Tage und das Meer
nimmt ihm so einiges. Nun gut....jetzt wissen wir auch, dass man eine
Angel am Meer nicht einfach nur in den Sand stecken kann. Werden uns
nach einer neuen umsehen.
Abends
baute David mit weißem Tuch und Beamer ein Outdoorkino auf, was echt
klasse war und vor allem bei den Kids gut ankam.
Der
folgende Tag war endlich soweit Windstill, dass echtes Strandfeeling
aufkam und wir den Tag an diesem mit Fußball spielen, Sandeln,
Planschen, Paddeln (David hat ein Paddelboot dabei, auf das die
beiden Jungs, Anselm, David und der Ossi drauf gingen), Angeln,
Sonnenbaden und Sandburgbauen verbrachten.
Dann
wurde es langsam Zeit, wieder weiter zu kommen. Das Wasser wurde
knapp, das Klo war voll und abends und nachts wird es auch hier
langsam frisch....unten in Malaga/Spanien soll es noch bis über 30°
haben. Da wollen wir jetzt zügig hin....
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