Sonntag, 5. Juli 2009

Namibia – Lüderitz

Ab Aus erreichten wir wieder geteerte Strassen und bogen hier auch wieder gen Westen ab, um noch mal an die Küste zu fahren und Lüderitz anzusehen.
Wieder ging es hinein in die Namibwüste. Ca. 35km hinter Aus konnten wir am Straßenrand eine ganze Herde Wildpferde beobachten. Diese wurden von deutschen Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg hier zurück gelassen, als die Soldaten nach dem verlorenen Krieg das Gebiet verlassen mussten.
Vor Lüderitz konnten wir wieder herrliche Sanddünen sehen und von der Strasse aus die Geisterstadt Kolmanskop, die nach dem Diamantenrausch verlassen wurde und nun langsam im Sand verschwindet.
In Lüderitz fuhren wir einen wunderschönen Campsite direkt am Meer an und hatten noch einen netten Spaziergang in der untergehenden Sonne.
Für den nächsten Tag waren verschiedene Sehenswürdigkeiten geplant, da Lüderitz auch eine alte deutsche Siedlung ist und wieder mit wunderhübschen bunten Häusern aufwarten kann.
Leider ging es Oskar schon am Abend zuvor nicht allzu gut. Sein Auge sah seltsam geschwollen aus und sein sonstiger Übermut hielt sich auffällig in Grenzen.
Am nächsten Morgen sah das Auge übel aus und wir fingen an, uns richtig Sorgen zu machen. Oskar fraß nichts mehr und konnte sein Maul kaum noch öffnen. Wir versuchten heraus zu bekommen, ob wir in Lüderitz einen Tierarzt finden könnten. Wie vermutet, stellte sich dies als aussichtslos heraus. Eine freundliche Hundebesitzerin, die wir ansprachen, half uns weiter und telefonierte mit ihrer Tierärztin, die jedoch 300km weit weg war. Diese meinte dann, dass sich die Symptome nicht gut anhören würden und wir besser bald als später bei ihr vorbei kommen sollten. Da der Ort, wo die Tierärztin ihre Praxis hatte, auf unserer weiteren Route lag, beschlossen wir, sofort weiter zu fahren und die Sehenswürdigkeiten ausfallen zu lassen. Wir hätten sie sowieso nicht genießen können, mit einem wirklich kranken Hund im Laster.
Wir fuhren 300km gen Süden in sensationellen 4Stunden, geteerten und völlig leeren Strassen sei Dank. Oscar verkroch sich derweil hinter den Beifahrersitz und hatte offensichtlich Schmerzen. Uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir die Praxis erreichten und feststellen konnten, dass diese hochmodern ausgestattet war und von einer hervorragenden Tierärztin geführt wird. Sie nahm sich Oskar gleich an und untersuchte ihn gründlich, stellte viele Fragen und tastete den Hund genau ab. Sie konnte auch nach langem Suchen keine Ursache für das geschwollene Auge und die Maulsperre finden.
Oskar blieb die Nacht über in der Praxis und bekam per Infusion Antibiotika, Schmerzmittel und Entzündungshemmende Mittel.
Am nächsten Morgen sollten wir wieder vorbei kommen.
Mein Geburtstag. Und das schönste Geschenk heute war, dass es Oskar wieder viel besser ging. Das Auge war kaum noch geschwollen und wir konnten ihn schon von draußen jaulen hören, als er den Dicken gehört hatte und wusste, dass wir kommen würden. Er überschlug sich schier vor Wiedersehensfreude und wir waren glücklich, unseren Oskar wieder zu haben.
Die Tierärztin war sehr zufrieden mit ihm, meinte aber, es sei gut, ihn noch bis Nachmittags an der Infusion zu lassen. Wir gingen mit ihm spazieren und brachten ihn wieder zurück in die Praxis.
Als wir nachmittags wieder kamen, meinte die Tierärztin, Oskar hätte herzzerreisend gejault, als wir wieder ohne ihn fuhren und wir können ihn jetzt wieder mitnehmen. Am nächsten Morgen fuhren wir noch mal bei der Praxis vorbei, bekamen noch Antibiotikatabletten für die nächsten 10Tage, sowie Schmerzmittel. Außerdem stellte uns die Tierärztin, auf Nachfragen, noch eine Notfalltasche für Oskar zusammen und meinte, wir könnten sie jederzeit per Handy erreichen und sie könne uns dann sagen, welche Medikamente wir aus der Tasche wie anzuwenden haben.
Für die ganze Behandlung und die Notfalltasche zahlten wir nur faire 90Euro.
Mit einem wieder fast völlig fitten und nun gut ausgestatteten Hund Oskar, ging es wieder auf die Weiterreise gen Süden.

























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