Wir
haben sie gefunden die Felsgravuren von Oum el Alek.
Zugegeben.
Wir haben dafür ein Weilchen im Internet recherchiert um die GPS
Koordinaten heraus zu bekommen, da wir mit zwei Kleinkindern keine
längere Suchaktion starten können und in den Reiseführern geraten
wurde, sich dafür einen ortskundigen Guide zu nehmen. Dazu hatten
wir aber keine Lust.
Die
Gravuren sollten dann nur etwa 1,5 km weit weg von unserem letzten
Nachtplatz nahe dem Ort Oum el Alek sein und so machten wir uns am
nächsten Morgen nach Frühstück und Felddusche auf die Suche nach
diesen.
Für
alle die daran interessiert sind, hier die Koordinaten für die
Felsgravuren von Oum el Alek N 29.335200 W 8.185308
Wir
mußten auf dem lang gezogenen niedrigen Steinhügel nicht lange
suchen, bis wir die ersten Gravuren finden konnten. Teilweiße sind
sie durch einfache Steinmandel markiert, aber die meisten muss man
wirklich auf den zahlreichen Felsen suchen. Und das fanden wir
spannend, weil es ein bisserl wie Ostereiersuchen war. Wir stellten
uns dann vor, wie hier wohl vor einigen tausenden von Jahren
wahrscheinlich Jäger auf dem Hügel saßen und in die, damals sicher
noch reich mit Tieren gefüllte, Savanne hinunter sahen. Überwiegend
werden wohl Antilopen und der gleichen dar gestellt. Auf jeden Fall
ein Stop und Besuch wert.
Von
Oum-el-Alek ging es weiter nach Tata, wo wir einen Versorgungsstop
einlegten. Geldautomat, lecker essen gehen, Lebensmittel und
Trinkwasser besorgt, getankt und Wasser aufgefüllt. So versorgt,
konnten wir noch mal ca. 70km weiter gen Osten bis Tissint fahren, wo
wir an den wenig spektakulären Cascaden de Tissint einen Stellplatz
für die Nacht am Rande des Ortes fanden. Dort standen schon zwei
Mobile aus Frankreich und wir stellten uns dazu. Sofort hatten wir
einen ganzen Trupp Jungs um uns herum und Jimmy spielte eine Weile
Fußball mit ihnen.
In
Tissint haben wir nochmal frisches Brot und ein paar Dosen Cola
besorgt, die Anselm vor allem für die zahlreichen Militärcheckpoints
auf der folgenden Strecke angedacht hat.
Wir
düsen auf der wunderbar geteerten und wirklich wenig befahrenen N12
bis kurz vor Foum Zguid. Dort biegen wir rechts auf eine Steinpiste
ab und haben jetzt etwa 150km Piste, Gelände und vor allem Sand vor
uns bis zum Erg Chigaga bei Mhamid. Keine 5km auf der Piste kommt uns
ein Militärlaster entgegen und hält auf unserer Höhe. Die Soldaten
sind sehr freundlich und erkundigen sich nach unseren Plänen. Sie
seihen sich nicht sicher, ob wir für diese Strecke eine Genehmigung
bräuchten. Aber da wir davon noch rein gar nichts gehört hatten,
ließen wir uns nicht beirren. Sie Soldaten schenkten den Kids und
mir Schokolade und wünschten uns eine gute Weiterfahrt.
Ca.10km
weiter machten wir an einem einsamen Palmenhain Mittagspause und als
wir gerade dabei waren zusammen zu packen, um nochmal ein paar
Kilometer zu machen, kamen uns zwei Geländewägen mit deutschem
Kennzeichen entgegen. Klar wurde gehalten und wir tauschten Infos zu
den verschiedenen Strecken aus. Unsere geplante Strecke sei gut und
problemlos zu machen und auch der Lac Iriqi trocken und gut
befahrbahr (ein niedriges Seebecken, das nur nach Starkregen Wasser
führt und dann eine zeitlang nicht befahrbahr ist). Wunderbar.
Zum
ersten Militärcheckpoint war es nicht mehr weit. Dort angekommen
wurden wir wieder von freundlichen Soldaten empfangen, die erst mal
alle Daten von uns brauchten. Sie fragten nach Bier. Was wir nicht
mehr haben. Aber sie freuten sich auch sehr über die kalten
Coladosen und baten dann noch um Schmerztapletten für einen
Soldaten, der starke Rückenschmerzen hat. Damit konnten wir
aushelfen. Die Jungs sitzen hier immer drei Monate am Stück und sind
um jede Abwechslung froh. So wurde Tee für uns gekocht und wir
wurden mit Datteln beschenkt. Bloß keine Eile.
Nachdem
alle Formalitäten erledigt waren, kündigte man uns beim nächsten
Checkpoint per Funkgerät an und versicherte uns, dass wir hier
absolut sicher sein würden und uns frei bewegen könnten.
Da
es mittlerweile schon spät war, fuhren wir nur noch ca. 5km weiter
und schlugen unser Nachtlager unweit der schmalen Piste auf. Ich
wusch noch verbisselte Wäsche aus, die wir in der schwarzen Tonne
auf dem Dach seid gestern herum fuhren (das klappt jetzt auch endlich
ganz gut, seid ich weiß, dass ich da Flüssigwaschmittel nehmen
muss, keine zu verschmutze Wäsche und nicht zuviel rein tun kann)
und hängte diese zwischen dem Laster und einer Akazie auf. Da wir
noch recht viel trockenes Holz von einigen wenigen Akazien um uns
herum aufsammeln konnten, machten wir ein schönes Lagerfeuer und
verbrannten am Schluss unseren Müll. In unseren Augen eine recht
saubere Methode seinen Müll los zu werden, wenn man länger in der
Pampa unterwegs ist und sonst keine Entsorgungsmethode hat. Nur
braucht man dafür ein anständiges Feuer, damit möglichst wenig bis
keine Rückstände zurück bleiben und alles verbrennt.
Wir
waren schon im Laster, als ein Auto hielt und wieder ein Soldat
ausstieg. Ob alles in Ordnung sei. Man habe uns beim nächsten
Checkpoint erwartet und wolle sicher gehen, dass es uns gut ging. Es
geht uns wunderbar und selten haben wir uns soooooo sicher gefühlt.
Wir sind eben im absoluten Grenzgebiet zu Algerien. Und da die
Grenzen zwischen Algerien und Marokko schon seid den 90igern
geschlossen und auch stellenweiße vermint sind (es gibt Gerüchte, dass man dabei ist, die Grenzen wieder zu öffnen...genauere Infos dazu haben wir noch nicht), ist das Gebiet hier
so streng überwacht. Aber alles kein Problem sagt man uns. Wir haben
dann jeden Falls eine völlig ruhige und sichere Nacht.
Die
Landschaft hier am Rande der Hamada du Draa ist trocken. Sehr
trocken. Menschenleer und einsam. Steinwüste mit sandigen Passagen.
Stelleweiße finden sich aber noch ganze Akazienhaine und nach den
Fressspuren an diesen zu urteilen und an den Spuren im Sand zu
erkennen, kommen hier immer wieder Dromedare und oder auch Ziegen
vorbei und verköstigen sich an diesen.
Hallo ihr Lieben - das sind ja wieder alles wunderbare , fantastische Bilder und wie ich sehen und lesen kann geht es euch und den Kindern nach wie vor sehr gut!
AntwortenLöschenWas für ein Abenteuer - vor allem auch für die Kinder!!!!!
Jetzt kommt ja dann gleich Ursula zu Besuch und ich bin schon immer wieder am schauen wegen unserem Besuch dann im Senegal! Weiterhin nur das Beste für euch - alles Liebe - Mama und Oma Christine