Sonntag, 1. Januar 2017

Marokko – Felsgravuren von Oum-el-Alek und Start unserer Wüstentour am Rande der Hamada du Draa

Wir haben sie gefunden die Felsgravuren von Oum el Alek.
Zugegeben. Wir haben dafür ein Weilchen im Internet recherchiert um die GPS Koordinaten heraus zu bekommen, da wir mit zwei Kleinkindern keine längere Suchaktion starten können und in den Reiseführern geraten wurde, sich dafür einen ortskundigen Guide zu nehmen. Dazu hatten wir aber keine Lust.
Die Gravuren sollten dann nur etwa 1,5 km weit weg von unserem letzten Nachtplatz nahe dem Ort Oum el Alek sein und so machten wir uns am nächsten Morgen nach Frühstück und Felddusche auf die Suche nach diesen.
Für alle die daran interessiert sind, hier die Koordinaten für die Felsgravuren von Oum el Alek N 29.335200 W 8.185308
Wir mußten auf dem lang gezogenen niedrigen Steinhügel nicht lange suchen, bis wir die ersten Gravuren finden konnten. Teilweiße sind sie durch einfache Steinmandel markiert, aber die meisten muss man wirklich auf den zahlreichen Felsen suchen. Und das fanden wir spannend, weil es ein bisserl wie Ostereiersuchen war. Wir stellten uns dann vor, wie hier wohl vor einigen tausenden von Jahren wahrscheinlich Jäger auf dem Hügel saßen und in die, damals sicher noch reich mit Tieren gefüllte, Savanne hinunter sahen. Überwiegend werden wohl Antilopen und der gleichen dar gestellt. Auf jeden Fall ein Stop und Besuch wert.












 Von Oum-el-Alek ging es weiter nach Tata, wo wir einen Versorgungsstop einlegten. Geldautomat, lecker essen gehen, Lebensmittel und Trinkwasser besorgt, getankt und Wasser aufgefüllt. So versorgt, konnten wir noch mal ca. 70km weiter gen Osten bis Tissint fahren, wo wir an den wenig spektakulären Cascaden de Tissint einen Stellplatz für die Nacht am Rande des Ortes fanden. Dort standen schon zwei Mobile aus Frankreich und wir stellten uns dazu. Sofort hatten wir einen ganzen Trupp Jungs um uns herum und Jimmy spielte eine Weile Fußball mit ihnen.







 
In Tissint haben wir nochmal frisches Brot und ein paar Dosen Cola besorgt, die Anselm vor allem für die zahlreichen Militärcheckpoints auf der folgenden Strecke angedacht hat.
Wir düsen auf der wunderbar geteerten und wirklich wenig befahrenen N12 bis kurz vor Foum Zguid. Dort biegen wir rechts auf eine Steinpiste ab und haben jetzt etwa 150km Piste, Gelände und vor allem Sand vor uns bis zum Erg Chigaga bei Mhamid. Keine 5km auf der Piste kommt uns ein Militärlaster entgegen und hält auf unserer Höhe. Die Soldaten sind sehr freundlich und erkundigen sich nach unseren Plänen. Sie seihen sich nicht sicher, ob wir für diese Strecke eine Genehmigung bräuchten. Aber da wir davon noch rein gar nichts gehört hatten, ließen wir uns nicht beirren. Sie Soldaten schenkten den Kids und mir Schokolade und wünschten uns eine gute Weiterfahrt.
Ca.10km weiter machten wir an einem einsamen Palmenhain Mittagspause und als wir gerade dabei waren zusammen zu packen, um nochmal ein paar Kilometer zu machen, kamen uns zwei Geländewägen mit deutschem Kennzeichen entgegen. Klar wurde gehalten und wir tauschten Infos zu den verschiedenen Strecken aus. Unsere geplante Strecke sei gut und problemlos zu machen und auch der Lac Iriqi trocken und gut befahrbahr (ein niedriges Seebecken, das nur nach Starkregen Wasser führt und dann eine zeitlang nicht befahrbahr ist). Wunderbar.













 Zum ersten Militärcheckpoint war es nicht mehr weit. Dort angekommen wurden wir wieder von freundlichen Soldaten empfangen, die erst mal alle Daten von uns brauchten. Sie fragten nach Bier. Was wir nicht mehr haben. Aber sie freuten sich auch sehr über die kalten Coladosen und baten dann noch um Schmerztapletten für einen Soldaten, der starke Rückenschmerzen hat. Damit konnten wir aushelfen. Die Jungs sitzen hier immer drei Monate am Stück und sind um jede Abwechslung froh. So wurde Tee für uns gekocht und wir wurden mit Datteln beschenkt. Bloß keine Eile.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, kündigte man uns beim nächsten Checkpoint per Funkgerät an und versicherte uns, dass wir hier absolut sicher sein würden und uns frei bewegen könnten.
Da es mittlerweile schon spät war, fuhren wir nur noch ca. 5km weiter und schlugen unser Nachtlager unweit der schmalen Piste auf. Ich wusch noch verbisselte Wäsche aus, die wir in der schwarzen Tonne auf dem Dach seid gestern herum fuhren (das klappt jetzt auch endlich ganz gut, seid ich weiß, dass ich da Flüssigwaschmittel nehmen muss, keine zu verschmutze Wäsche und nicht zuviel rein tun kann) und hängte diese zwischen dem Laster und einer Akazie auf. Da wir noch recht viel trockenes Holz von einigen wenigen Akazien um uns herum aufsammeln konnten, machten wir ein schönes Lagerfeuer und verbrannten am Schluss unseren Müll. In unseren Augen eine recht saubere Methode seinen Müll los zu werden, wenn man länger in der Pampa unterwegs ist und sonst keine Entsorgungsmethode hat. Nur braucht man dafür ein anständiges Feuer, damit möglichst wenig bis keine Rückstände zurück bleiben und alles verbrennt.
Wir waren schon im Laster, als ein Auto hielt und wieder ein Soldat ausstieg. Ob alles in Ordnung sei. Man habe uns beim nächsten Checkpoint erwartet und wolle sicher gehen, dass es uns gut ging. Es geht uns wunderbar und selten haben wir uns soooooo sicher gefühlt. Wir sind eben im absoluten Grenzgebiet zu Algerien. Und da die Grenzen zwischen Algerien und Marokko schon seid den 90igern geschlossen und auch stellenweiße vermint sind (es gibt Gerüchte, dass man dabei ist, die Grenzen wieder zu öffnen...genauere Infos dazu haben wir noch nicht), ist das Gebiet hier so streng überwacht. Aber alles kein Problem sagt man uns. Wir haben dann jeden Falls eine völlig ruhige und sichere Nacht.
Die Landschaft hier am Rande der Hamada du Draa ist trocken. Sehr trocken. Menschenleer und einsam. Steinwüste mit sandigen Passagen. Stelleweiße finden sich aber noch ganze Akazienhaine und nach den Fressspuren an diesen zu urteilen und an den Spuren im Sand zu erkennen, kommen hier immer wieder Dromedare und oder auch Ziegen vorbei und verköstigen sich an diesen.







1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Lieben - das sind ja wieder alles wunderbare , fantastische Bilder und wie ich sehen und lesen kann geht es euch und den Kindern nach wie vor sehr gut!
    Was für ein Abenteuer - vor allem auch für die Kinder!!!!!
    Jetzt kommt ja dann gleich Ursula zu Besuch und ich bin schon immer wieder am schauen wegen unserem Besuch dann im Senegal! Weiterhin nur das Beste für euch - alles Liebe - Mama und Oma Christine

    AntwortenLöschen