Sonntag, 1. Januar 2017

Marokko – Ait-Mansour Schlucht und Qued Tazougart

Von den blauen Felsen bei Tafraoute ging es nun südostlich erst noch mal ein Stück die kurvige und schmale Strasse die Berge hinauf in recht karges und felsiges Gelände und an zwei drei kleineren Siedlungen vorbei. 




Auf der anderen Seite der Bergkette fuhren wir in einigen steilen Kurven in die spektakulär enge und tiefe Ait-Mansour Schlucht hinein. Rechts und links ragen die roten Felswände hoch hinauf in den blauen Himmel. Die Strasse ist schmal, kurvenreich und wird gesäumt von einem Wasserführenden Bach und dichten Dattelpalmhainen. Wir fahren fast wie durch einen Dschungel so dicht und eng wachsen die Palmen an die Strasse heran und mehr als einmal kommen wir mit unserem Lastwagen gerade so hindurch. Das ganze Tal wirkt wie ein etwas vernachlässigstes Paradies. Hier und da einige herunter gekommene Häuser und auch der riesige Palmgarten könnte ein wenig mehr Aufmerksamkeit vertragen. Nichts desto Trotz eine wunderschöne Landschaft die uns ganz verzaubert. 









 Wir nehmen eine ältere Frau mit, die uns an der Strasse heran winkt. Wir sind uns erst nicht sicher, ob sie hinten bei Oskar sitzen will und zeigen ihr den Hund. Sie frägt nur, ob er beißt und als wir verneinen, drückt sie Anselm ihre Handtasche in die Hand und steigt wie ein junges Mädchen mit Leichtigkeit ohne Leiter in den Laster. Wir staunen nicht schlecht. Sie sitzt hinten und strahlt uns durch den Durchgang an. Wir nehmen sie ca. 10km weit mit und müßen dann an einer Kreuzung aber in die andere Richtung wie sie. Wieder hüpft sie ganz ohne Hilfe aus dem Laster, bedankt sich und geht zu Fuß weiter ihren Weg.
Dann erreichen wir bald die Pistenzufahrt zum Qued Tazougart. Das ist ein breites trockenes Flußbett, das nur alle paar Jahre nach sehr starken Niederschlägen Wasser führt und rechts und links von hohen Bergketten gesäumt ist.
Die Schotterpiste ist mehr schlecht als recht und wir werden ordendlich durchgeschüttelt. Die Kinder finden es lustig und da es auch immer wieder größere und kleinere Geländestufen zu überwinden gibt, kommt auch Anselm auf seine Fahrtechnischen Kosten. Die Gegend ist sehr trocken, einsam und eher lebensfeindlich. Trotzdem sehen wir wenige Nomadenzelte und als wir ca. nach 12km unser Nachtlager etwas oberhalb des Hauptverlaufs der Wasserfuhrt aufschlagen (man weiß ja nie, wo es gerade oberhalb von uns Starkregen gibt und sollte einfach NIE direkt IN einem Flußbett nächtigen), kommt eine riesige Ziegenherde mit Hirte an uns vorbei. Wir machen ein schönes Feuer und es gibt Folienkartoffeln mit Knoblauchbrot zum Abendessen.




 Am nächsten Tag geht es noch etwa weitere 25km für die wir ca. 2 Stunden brauchen, durch das wunderschöne Qued. Die Berghänge rechts und links von uns sehen teilweiße aus wie riesige versteinerte Wellen.







  Wir erreichen die dann wieder geteerte N12 und fahren noch ca. 80km weiter gen Osten bis Akka, wo wir frisches Brot und Jogurth erhalten und unseren Müll entsorgen können. Kurz hinter Akka fahren wir bei dem Dorf Oum-el-Alek ein paar wenige Kilometer eine Piste gen Süden und haben wieder einen wunderschönen Stellplatz für die Nacht unter einer riesigen Akazie.











 Die Landschaft ist hier wieder deutlich flacher, sandiger und noch trockener. Wir nähern uns merklich der Sahara, sind wieder ein ganzes Stück tiefer und südlicher als im Anti Atlas und das macht sich auch an den Temperaturen bemerkbar. Die 20° Grenze haben wir wieder geknackt. Zumindest tagsüber. Zudem bewegen wir uns hier schon im Grenzgebiet zu Algerien. Die Grenze verläuft nur ca. 35km weiter südlich von uns.

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