Samstag, 8. August 2009

Malawi gen Norden

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir am folgenden Tag die Grenze zu Malawi.
Diese war auch schnell und unkompliziert überschritten und über gut geteerte Strassen ging es zügig die 80km weiter bis in die Hauptstadt Malawis, nach Lilongwe. Da wir hier bereits wieder bekanntes Gebiet erreichten, fanden wir uns in dieser Stadt problemlos zurecht und steuerten erst mal das Einkaufszentrum und die dazugehörigen Banken an, um alle Vorräte aufzufüllen, bevor wir wieder das schöne Mabuya Camp anfuhren. Hier waren wir einfach nur froh, anzukommen und genossen zwei nette Abende mit unserem norwegischem Pärchen und einen relativ relaxten Sonntag, der dann aber doch noch mit einigen Putzarbeiten am Dicken ausgefüllt war.
Dann wurde es Zeit, sich von unseren norwegischen Mitreisenden wieder zu verabschieden. Die beiden wollten noch ein paar Tage in Lilongwe bleiben, bevor sie sich weiter auf den Weg gen Nordmalawi machen wollen, wo sie einige Wochen in einer Backpacker Lodge arbeiten. Wir wünschen den beiden eine weiterhin herrliche Zeit in Malawi.
Für uns ging es nach einem Tag „Pause“ auch schon weiter gen Norden. Es zog uns wieder nach Tansania und zu Thomas nach Matema Beach...
Jedoch wollten wir auch noch ein wenig von Malawi sehen und wählten dieses Mal die Route gen Norden direkt am See entlang. Während der Fahrt gen Süden im März, war diese Route wegen einer eingestürzten Brücke gesperrt und so für uns unpassierbar.
Jetzt genossen wir es umso mehr, die schöne Strecke direkt am See entlang zu fahren und legten bei Nkhotakota im Sani Beach Resort eine Nacht direkt am See ein. Das Resort war völlig verlassen und wir hatten es für uns alleine. Der See hatte starken Wellengang und machte dem indischen Ozean mit seiner Brandung und deren Lautstärke große Konkurrenz.
Am nächsten Tag ging es weiter am See entlang bis Mzuzu, wo wir noch mal ein Internetcafe und einen Supermarkt nutzten. Wir mussten noch unsere letzten Kwatchas los werden. Hinter Mzuzu fuhren wir in einen Steinbruch und hatten dort einen guten Platz für die Nacht gefunden.
Früh fuhren wir weiter, da wir heute die 300km bis Matema Beach schaffen wollten und noch eine Grenze vor uns lag.
Wir waren schon ganz euphorisch, da wir bald einen herrlichen Platz für ein paar Tage Pause erreichen würden und waren ganz erstaunt, dass uns die malawische Polizei in Ruhe ließ.
Kurz darauf fuhren wir an einem einsamen 25km/h Schild vorbei, das völlig unvermittelt nach einer Kurve auftauchte...wir hatten gar keine Gelegenheit zu reagieren, denn schon waren wir in eine Polizeikontrolle gefahren, die uns anhielt und wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zur Kasse bat. Und das auf einer Schnellstrasse, wo vorher die ganze Zeit min. 70km/h erlaubt war und noch kein Ort oder eine Schule in Sicht war. Natürlich waren wir schneller als 25km/h. Genauso, wie alle anderen Autos auch, die alle angehalten und zur Kasse gebeten wurden. Weise, genauso wie Einheimische. Nun wollte die Polizei unverschämte 5000MK, was ca. 35$ entspricht...da wir aber unsere letzten MK gestern ausgegeben hatten, konnten wir nur in US$ zahlen. Außerdem fanden wir diese Aktion mehr als unverschämt, da schnell klar war, dass dieses 25km/h Schild dort normalerweise nicht steht und sich selbst die Einheimischen darüber furchtbar aufregten. Von ihnen verlangte man die selbe Höhe der Strafe. Für manche ein halber Genickbruch. Und die fettgefressenen und selbstgefälligen Bullen ließen sich in keiner Weiße milde stimmen. Nein, sie hatten sogar noch die Unverschämtheit, uns einen wirklich miesen Wechselkurs zu geben. Ich kochte vor Wut, vor soviel Korruption und Rücksichtslosigkeit. Aber aus unserer Erfahrung mit der malawischen Polizei wussten wir, dass es keinen großen Sinn hatte, sich mit dieser anzulegen...noch dazu, da wir es wieder mit den selben Bullen, wie das letzte Mal zu tun hatten. Wir zahlten und fuhren. Wir hatten keine Lust, uns wieder auf ein mehrtägiges Drama einzulassen und schlossen innerlich mit Malawi ab. Wir bekamen noch mit, wie sie mit einem Schweizer Paar, das mit einem Geländewagen unterwegs war, genauso verfuhren.
Müde und froh, erreichten wir die Grenze, wo wir natürlich nicht um die 50$ Straßengebühr für Malawi herum kamen.







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