Donnerstag, 16. Juli 2009

Mosambik – Maputo – Barra – Tofo

Nach langem überschritten wir eine Grenze, die etwas spannend für uns war.
Mit Mosambik erreichten wir wieder das wahre Afrika. Das bunte Chaos, das wir lieben und zu gleich, in manchen Situationen, hassen. Die Grenze ließ uns das sofort spüren. Man belagerte uns, versuchte uns „hilfreich“ zu sein und wir wimmelten alle Versuche ab. Zwar kam hier seit langem wieder eine sprachliche Barriere auf uns zu, da wir dem Portugiesischem nicht mächtig sind, jedoch hatten wir eines auf unserer langen Reise gelernt...alle Grenzen funktionieren ähnlich und überall kann man sich mit Händen und Füßen irgendwie verständlich machen. Man muss nur hartnäckig genug sein. Und nach über 23 Grenzen auf unserer Tour, macht uns kaum noch jemand etwas vor...Sowieso, wenn man sich im Vorhinein ein wenig schlau gemacht hat über die Grenzformalitäten und Bestimmungen des jeweiligen Landes. Da wir alle Papiere hatten, auch für Oskar, kamen wir ohne weitere Verzögerungen durch diese hindurch und übernachteten unweit von dieser auf einem einfachen Campingplatz an der Strasse.
Am nächsten Morgen ging es über erstaunlich gute Teerstrassen weiter gen Maputo, in die Hauptstadt von Mosambik. Normalerweise versuchen wir auf unserer Reise, die großen Städte, so weit wie möglich, zu umfahren. Aber da wir nichts über die Einreisebestimmungen von Tieren von Mosambik nach Malawi in Erfahrung bringen konnten, hielten wir es für angebracht, die malawische Botschaft in Maputo aufzusuchen (leider war diese telefonisch nicht zu erreichen) und uns dort über die Bestimmungen schlau zu machen, zumal diese Stadt genau auf unserer Route lag. Und genau hier verfuhren wir uns seit langem mal wieder ein wenig. Die Stadt ist riesig, sehr unübersichtlich und gespickt mit einigen Einbahnstrassen und Strassen, die für LKWs ab 3,5 Tonnen gesperrt sind. Gut bewacht von Polizisten. Ganz zu schweigen von dem chaotischem Verkehr. Wir irrten eine Weile durch das Strassengewirr, bekamen uns in die Haare und konnten uns dann irgendwann, mit Hilfe unseres GPS Gerätes, wieder orientieren und dann doch noch ungeahnt schnell die malawische Botschaft finden. Dort trafen wir erst mal, wegen unserem Anliegen, auf völliges Unverständnis und auf überraschend schlecht englisch sprechende Beamten. ( Die Menschen in Malawi, erstaunten uns auf der Fahrt gen Süden, mit teils hervorragendem Englisch). Nach einigem Hin und Her, konnten wir heraus bekommen, dass wir alle notwendigen Papiere für Oskar besaßen und machten uns schnell auf den Weg heraus aus der Stadt. Wir fuhren bis Xai Xai, wo wir einen schönen Campingplatz anfuhren und den Abend mit Oskar noch am Strand verbringen konnten, der es liebt, durch den Sand zu tollen und seine Nase in den kühlen, feuchten Sand zu buddeln. Endlich waren wir auch wieder in wärmere Gefilde vorgestoßen.
Mit großer Vorfreude auf die viel gelobten Strände Mosambiks, fuhren wir am nächsten Tag ca. 300 km weiter gen Norden bis Ponta da Barra. Die Strassen dort hin waren gesäumt von endlosen Palmenhainen und der Zustand war hervorragend bis miserabel und so brauchten wir den ganzen Tag für diese Strecke. Da wir mal wieder wild stehen wollten, führten uns die letzten Kilometer über enge sandige Pisten und da fast der ganze Strandbereich von Hotelanlagen belegt ist, waren wir uns schon bald nicht mehr sicher, ob wir überhaupt einen Platz für uns finden würden...es dämmerte bereits, als wir einen schmalen Bereich zwischen den Hotelanlagen fanden, der für uns zu befahren war. Jedoch mussten wir hier ein Schwemmgebiet passieren, das während der Flut unpassierbar sein sollte...Also erst mal ein wenig spannend für uns, da wir nicht wussten, wie hoch die Flut kommen sollte. Unser GPS zeigte schon eine Höhe unter Meereshöhe an. Als wir uns dann auch noch im Sand fest fuhren, war ein wenig Stress vorprogrammiert. Wir konnten uns jedoch schnell befreien und uns auf eine etwas höhere, uns sicher erscheinende, Sanddüne parken. Wir waren gerade dabei, die noch am Morgen erstandenen Garnelen zu pulen und unser Abendessen vorzubereiten, als wir beobachten konnten, dass sich ein Auto, genau am Wasser, fest fuhr. Es war bereits stock dunkel und so liefen wir hin um zu fragen, ob wir helfen könnten.
Ein belgisches Paar hatte sich mit einem gemieteten Geländewagen im Sand böse fest gefahren. Zudem kam die Flut und wir waren immer noch nicht sicher, wie hoch diese kommen würde. Mit den Hinterreifen standen sie quasi schon im Wasser. Für uns war es selbstverständlich, den beiden aus dieser miesen Lage heraus zu helfen. Wir schoben, gruben den Sand auf die Seite, schoben wieder und mussten zu guter Letzt unser Sandbleche einsetzten und noch mehr Sand weg graben, um die beiden wieder frei zu bekommen. Immer die Flut im Rücken, die aber dann zum Glück weniger schlimm ausfiel, wie gedacht. Mit vereinter Kraft bekamen wir den Wagen wieder frei und die beiden waren super glücklich über unsere Hilfe.
Dann konnten wir unsere ersten super leckeren Garnelen in Mosambik genießen.
Früh am nächsten Morgen ging ich gleich mit Oskar auf Erkundungstour den Strand entlang, während Anselm es genoss, mal wieder lange auszuschlafen...es hatte uns wieder an einen herrlich schönen Ort verschlagen. Später am Tag fuhren wir mit dem Dicken noch ein wenig am Strand entlang, um die Umgebung zu erkunden. Wir fanden einen anderen Strandabschnitt, parkten dort und gingen zu fuß weiter, um die, durch die Ebbe frei gelegten, Riffe zu erkunden. Auf dem Rückweg erstanden wir noch zwei super frische Hummer direkt am Strand. Mmmmmhhh....Das sollte wieder ein leckeres Abendessen geben. Die Sonne ging langsam unter, wir badeten und spielten mit Oskar Frisbee am Strand, als langsam die Flut kam. Eigentlich hatten wir vorgehabt, die Nacht an diesem Strand zu verbringen. Als die Flut jedoch immer höher kam, hielt ich es für angebracht, mal jemanden zu fragen, wie hoch diese denn noch kommen würde und dabei stellte sich heraus, das unser Parkplatz bei Nacht völlig überschwemmt sein würde...ihhhh...Nicht gut...Schnell packten wir zusammen und machten uns daran, wieder den Stellplatz von letzter Nacht zu erreichen, wo uns die Flut nicht erreicht hatte. An was man so alles denken muss. Sicher und trocken geparkt machten wir uns daran, den Hummer zu kochen. Was sich auch als kleinere Mission heraus stellte, uns aber dann vorzüglich gelang.
Am nächsten Tag fuhren wir nur wenige Kilometer bis in die nächste Bucht, wo wir in dem Dorf Tofo auf dem Campingplatz „Fatimas Nest“ einen schönen Stellplatz für die nächsten vier Tage fanden. Hier ließen wir die Seele baumeln. Machten lange Strandspaziergänge, Anselm ging noch mal tauchen (allerdings war das Meer recht unruhig und so konnte er nicht allzu viel sehen und beließ es bei einem Tauchgang) und wir lernten Stefan kennen, einen pensionierten Schweizer, der schon seit zwei Jahren mit seinem Toyota Landcruiser in Ostafrika unterwegs ist und viele spannende Geschichten von seiner Reise und seinem bewegtem Leben zu erzählen hatte. Wir verbrachten ein paar nette Abende zusammen.






























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