Für uns ging es über Opuwo gen Süden. Mit einer Nacht wild stehen, kamen wir am nächsten Tag ca. 25km südlich von Kamanjab auf der Otjitotongwe Gepardenfarm an.
Wir waren noch recht früh dran und hatten so noch einen gemütlichen Mittag, bis das Programm mit den Geparden anfangen sollte.
Wir saßen relaxt in der Sonne herum, als plötzlich ein grüner Mercedes Laster an unserm Campsite vorbei fuhr...Konnte das sein??? Hier fährt doch kein zweiter grüner Mercedes Laster herum. Das können nur Andrea und Achim sein. Und tatsächlich. Das waren die beiden. So schnell sieht man sich wieder. Wir hatten uns schon langsam daran gewöhnt, die meisten Mitreisenden auf unseren Trip mehr als einmal zu treffen und waren so nur wenig überrascht. Die beiden hatten ihren Umweg über die Ruancana Fälle schneller gefahren, als gedacht und da sie wussten, dass wir vor hatten, die Farm zu besuchen, hatten sie auf der geteerten Strasse Gas gegeben, um uns noch mal zu treffen. Gerade noch rechtzeitig kamen sie an, um gemeinsam mit uns, an dem Gardenprogramm teil zu nehmen.
Als erstes wurden wir an das Wohnhaus der Farm gefahren, dass mit einem hohen Zaun umzäunt war...schon von außen konnten wir die ersten zahmen Geparden auf dem Gelände frei herum laufen sehen. Außerhalb bekamen wir noch ein paar Instruktionen (Sonnenbrille von den Augen nehmen, niemals mit dem eigenen Kopf näher an die Geparden, wie eine Armlänge heran kommen und immer nur von vorne her streicheln und wenn, dann auch nur den Kopf) und dann ging es auf das Gelände. Unsere Gruppe war zum Glück recht klein und so hatten wir genug Möglichkeiten, die beiden großen zahmen Geparden zu berühren, zu streicheln und zu fotografieren. Das war schon mal erst ein seltsames Gefühl, normalerweise solch scheuen, wilden und mitunter gefährlichen Tieren so nahe zu sein. Der Besitzer erklärte uns, dass es mit zahmen Geparden noch nie zu wirklich gefährlichen Zwischenfällen mit Menschen kam. Im Gegensatz zu zahmen Löwen und Tigern, wo es immer wieder gefährliche und tödliche Unfälle gibt. (Bsp. Siegfried und Roy)
Welch beruhigendes Gefühl. Jegliche Bedenken wichen, als die Frau des Hauses mit einem paar Wochen altem Gepardenbaby in den Garten kam. Die Show war diesem sicher. Der Kleine, in der Größe eines Stubenkaters, wirbelte durch den Garten, mischte alle Besucher auf und machte den beiden großen Geparden ihr Nachmittagsnack streitig. Jeder wollte diesen süßen Racker mal streicheln...ich konnte ihn für einige Minuten für mich gewinnen und er nagte und lutsche an meinen Fingern und genoss meine Streicheleinheiten. Zuckersüß und ein wunderbares Erlebnis. Die harmonische Situation wurde durch einige Hunde abgerundet, die in friedlicher Eintracht mit den Geparden auf dem Grundstück leben. Ein besonders dickes Hundeexemplar legte sich demonstrativ auf den Bauch und flehte geradezu um Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten, dem die Besucher auch zugenüge nachkamen.
Anschließend ging es auf der Ladefläche eines Pickups zu den wilden Geparden, die in einem riesigen, eingezäunten Gelände leben. Wir fuhren mit zwei Autos in dieses hinein und in der untergehenden Sonne konnten wir die Geparden zwischen dem gelben Gras in herrlichem Licht beobachten und fotografieren. Dann wurden sie noch mit großen Eselfleischstücken gefüttert und wenn man schnell war, konnte man noch einige gelungene Actionbilder von den Geparden machen.
Ein wunderbarer Tag bei den Geparden ging zuende.
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