Dienstag, 14. April 2009

Sambia – Lusaka – Livingstone – Victoria Fälle

Die Grenze nach Sambia war zügig erreicht. Kurz vor dieser kamen wir noch einmal in den Genuss einer malawischen Polizeikontrolle, die es wieder sehr genau nahm. Jedoch konnten wir alles verlangte (Papiere, 2 Warndreiecke, funktionierende Lichter ect.) vorweisen und dann ohne weiteren Ärger passieren. Wenige Kilometer vor dem eigendlichen Grenzposten kamen wir dann noch durch eine Roadfeekontrolle, die wir ja an der tansanischen-malawischen Grenze nicht bezahlt hatten, da der Beamte den winzigen Grenzübergang, den ich als Alibi angegeben hatte, auf seiner Liste nicht finden konnte....jetzt würde es teuer werden. Waren einige hundert Kilometer durch Malawi gefahren. Wir setzten aufs Ganze und behaupteten steif und fest, die Gebühr bezahlt zu haben und keinen Receipt dafür bekommen zu haben. Wir hätten in Malawi mitunter mehrfach mit korrupten Polizisten zu tun gehabt und seien wenig begeistert, die Gebühr noch einmal zu zahlen. Die Beamtin liess sich darauf ein und wir konnten, ohne ca. 100$ zu zahlen, weiter fahren.
Die Grenzformalitäten waren zügig erledigt....leider wieder eine teure Grenze. So zahlten wir wieder fast 200$ nur für den Dicken....dafür ist dies vorerst das letzte Land, wo wir teure Visa (50$ pro Nase) erstehen müssen. Botswana, Namibia und Südafrika sind für deutsche Touristen ohne Visa zugänglich. Zum Glück wollte wieder niemand in den Laster sehen und so blieb Oscar unentdeckt.
In Chipata, dem Grenzort von Sambia, fuhren wir dann einen Campsite an. Es war schon dunkel und es regnete...keine guten Bedingungen, einen wilden Stellplatz zu finden. Langsam ging uns der Regen auf die Nerven. Die letzten Tage hatte es viel geregnet und wir freuen uns darauf, in Botswana und Namibia wieder in trockenere Gebiete zu kommen.
Eigendlich hatten wir vor, erst noch ein Stück gen Norden in einen bekannten und sehr tierreichen Nationalpark zu fahren. Dieser wurde uns mehrfach empfohlen. Leider hatten wir noch immer das Federproblem, mein Fuss wurde nicht besser, eher shlimmer und zum Park führte eine 130km lange Piste in ziemlich schlechten Zustand. Der Campingplatzbesitzer riet uns unter diesen Umständen dringend von diesem Abstecher ab. Wir befolgten seinen Rat und machten uns von Chipata direkt auf den Weg Richtung Lusaka, der Haupstadt von Sambia. Da wir nun mit Florian zusammen fahren und dieser mit gemütlichen 50kmh unterwegs ist, schaffen wir nur noch ca. 230km am Tag...
Uns ist das nur recht. So sind wir ohne Stress unterwegs. Lassen uns morgens Zeit und warten immer mal wieder auf Florian. Eine sehr angenehme Reisegeschwindigkeit. So brauchten wir drei Tage, bis wir Lusaka erreichten. Dort fuhren wir wieder einen schönen Campingplatz an und Anselm kümmerte sich gleich um einen Mechaniker. Dieser nahm sich dem Federproblem auch sogleich an und konnte uns nach drei Tagen eine neue Hauptfeder liefern.
In der Zwischenzeit hatten wir es recht gemütlich. Sahen uns Lusaka ein wenig an, lernten ein paar nette Leute kennen (Five in a box...eine fünfköpfige Familie aus Deutschland, die die Westküste runter gefahren waren und nun noch bis Kenia weiter wollen....links an der Seite gibt es einen Link auf ihren Blog) und auch mein Fuss wurde nun wieder deutlich besser. Und der Regen liess nach. Ausserdem hatte Anselm am 8. April seinen 27. Geburtstag. Die neue Hauptfeder war sein nicht ganz billiges Geburtstagsgeschenk ; - ) Aber nun ist dieses Problem auch endlich gelöst und wir können uns wieder auf schlechtere Pisten oder Offroadtouren wagen.
Von Lusaka ging es gemütlich in zwei Tagen bis Livingstone, das an den berühmten Victoria Fällen liegt.
Der Weg dorthin führte uns durch herrliche Landschaften...die Natur wirkt hier gerade fast herbstlich. Das gelbe Grass links und rechts der Strasse steht meterhoch und teilweise sind die Blätter der Bäume rot, gelb und orange gefärbt.
Wir hatten wieder wunderschöne wilde Stellplätze.
Seit Malawi ist wieder alles recht europäisch geprägt...sehr zivilisert irgendwie. Man findet wieder richtige Shoppingcenter, Supermärkte, richtige Campingplätze mit allem drum und dran und erstaunlich gute Strassen. Man merkt immer mehr den Einfluss von Südafrika und das wirkliche „afrikanische Abenteuer“ ist schon fast vorbei.
In Livingstone fuhren wir wieder einen Campsite an und genossen hier erst mal wieder die Sonne und die wieder sehr heissen Temperaturen von 30° und mehr.
Nachts kühlt es dagegen immer stärker ab...15° können verdammt kalt sein, wenn man sich erst mal an Temperaturen von 30° plus minus gewöhnt hat.
Und dann kamen die Fälle...
Wir konnten die gigantische Gischt schon aus über 10km Entfernung sehen. Momentan herrscht Hochwasser...die Regenzeit geht hier gerade zuende.
Die Leute, die uns von den Fällen entgegen kamen, waren bis auf die Haut nass. Zum Glück war es heute sehr heiss. Wir liessen Oscar im Dicken, bezahlten 10$ Eintritt und hatten dann endlich den ersten spektakulären Blick auf die Fälle...hören konnte man sie schon lange vorher.
Nicht umsonst ist das hier eines der absoluten Weltwunder und wieder Unseco Weltnaturerbe. Die Fälle stürzen auf einer über 1600m langen Kante bis zu 108m tief....vor lauter Gischt kann man momentan den Grund nicht sehen.... eine gigantische Wasserhölle tut sich vor einem auf. Noch waren wir trocken. Aber das sollte sich bald ändern. Wir verstauten alles wasserempfindliche in einem Rucksack, verschlossen diesen mit einer Haube wasserdicht und dachten, dass uns Schirme vor der Gischt shützen würden...Fehlanzeige. Als wir eine Fussgängerbrücke, die eine Insel mit dem Festland verbindet, überquerten, hatten wir das Gefühl, mitten in den Fällen zu stehen. Die Gischt kam von allen Seiten und innerhalb weniger Sekunden waren auch wir nass bis auf die Haut....ein feucht fröhliches Spektakel. Leider war es von hier aus nicht mehr möglich, etwas von den Fällen zu sehen. Die Gischt verbarg diese. Man konnte die Fälle nur noch hören, spüren und zwischen drinn auch mal noch erahnen. Heute morgen hatten wir jedenfalls völlig umsonst geduscht.
Zurück am Laster, mussten wir uns erst einmal umziehen, um dann noch einen weiteren spektakulären Aussichtspunkt zu geniesen. Nämlich von der Grenzbrücke zwischen Sambia und Zimbabwe, die über den Zambesifluss führt.
Von hier konnte man die Fälle noch einmal herrlich schön sehen.
Eins wurde klar, die Victoria Fälle sind jeden Besuch wert....ein wirkliches Weltwunder und ein weiteres Highlight auf unserer Afrikatour.











































2 Kommentare:

  1. Hi Ihr - habt Ihr die schönen Malawi-Barsche etwa gegessen? Ihr Banausen ;-)
    Bei uns kosten die ein Vermögen :-O

    Der Fuß sieht ja echt übel aus, hoffentlich gehts dir schon wieder besser.

    Schöne Grüße
    Finki

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  2. Hey ,Ihr beiden!!!
    danke für die Postkarte;)) Super gefreut!!!
    Mann, Johanna... Dein Fuß... ohne Worte. Klasse berichte und super Fotos habt Ihr gepostet. Es macht Spass nochmal die Strecke mit Euch abzufahren. Der Aussichtspunkt auf die Vic-Falls, die Slider-Brücke auf die Insel..Im Januar gings erst grad los mit der Regenzeit, da war lang nicht so viel Wasser im Fluß und trotzdem gigantisch. Wie muß es dann erst bei diesen Massen ausgesehen haben. Macht auch Spaß Flo´s und Eure Berichte querzulesen:) Elephant Sands zum Beispiel.Leider war unser Zeitdruck dort schon so groß, daß wir die Buschtour nicht wahrnehmen konnten. So schmackhaft sie Brik (so hieß der GM glaub ich) uns auch machte. Klasse Geschichte jedenfalls.
    Ich unternehmt vieles was wir gerne noch "eingeschoben" hätten. Klasse, daß ich auf diesem Wege ein wenig nachholen kann. Wenn man bedenkt, daß die Zusammenarbeit mit dem Kunden nach dem Job im Feb. eh beendet war, hätte ich auch absagen können und Gideon und ich hätten noch 1-2 Monate drangehängt. What the hack;)
    Macht Spaß Eure Blogs zu verfolgen- bin froh, daß Ihr noch lange nicht am Ziel seid. Gideon habt Ihr ja wohl erreicht!? In seiner Strasse wirds eng für den Dicken, aber drumherum gibts sicher nen guten Platz zum Abstellen. Er schrieb heute, daß Flo morgen bei Ihm in Kapstadt einläuft.
    Hut ab! Mein lieber Mann!!!!!
    Ich vermiss Euch und ich vermisse Afrika. Könnte schon wieder los, dabei ist mein Bike noch nicht mal wieder gefixed.
    Viel Glück, habt Spaß, gute Besserung. Namibia wird ein Knaller!!!
    Macht´s gut, Ihr Drei! Klasse mit Oskar;)
    Gruß von Christoph

    www.wuestenritt.de

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