Donnerstag, 20. November 2008

Jordanien Aquaba – Schiffsüberfahrt nach Ägypten Nuveiba

Nachdem wir wieder alle Arbeiten, die vor einer Weiterfahrt anfallen (Wasser auffüllen, Wäsche waschen, Dicken putzen und aufräumen, duschen, einkaufen und alles innen und außen befestigen), erledigt und uns von unseren lieben Schweizern Rolf und Regina verabschiedet hatten, ging es auf zum Hafen. Vorher hatte uns noch Thiemo, ein deutsche Reiseführer, der uns vor ein paar Tagen per E-mail kontaktierte und uns am 22. November einen Platz auf der Fähre nach Wadi Halfa organisiert hat, am Strand besucht und uns ein paar wertvolle Tipps für Ägypten gegeben. So wussten wir nicht, dass ein GPS Gerät in Ägypten als illegal gilt und die dortigen Polizisten es uns abnehmen können. Wir sollten es an der Grenze und den vielen Checkpoints, in Ägypten, versteckt halten. Das war natürlich ein sehr wertvoller Tipp, wollten wir ja unser teures und gutes GPS Gerät nicht verlieren.
Dann ging es endlich auf zum Hafen.
Dort trafen wir die Franzosen mit ihrem Truck, die Anselm schon am Vortag kennen gelernt hatte, wieder. Das ist eine Familie mit drei Kindern und ihrem Hund.
Wir machten uns an die bürokratische Arbeit.
Zuerst mussten wir ausreisen. Dafür mussten wir pro Nase 5JD und noch mal 5JD für den Dicken bezahlen und bekamen entsprechende Stempel. Dann ging es zur Passkontrolle, wo wir wieder Stempel bekamen und wir mit Digifoto und Fingerabdruck entgültig aus Jordanien ausgereist waren.
Als nächstes kam der Ticketkauf für den Dicken an die Reihe. Und da fing der Ärger an. Denn sie wollten plötzlich 365Dollar und nicht, die uns am Vortag mehrmals bestätigten, 210Dollar. Dabei hatten wir das Ausmaß der Größe unseres Truck ganz genau und ebenfalls mehrmals erklärt.
Das wollten wir uns natürlich nicht bieten lassen und boten heftigen Widerstand. Zogen dann auch den Franzosen dazu, der ebenfalls nur die 210Dollar bezahlt hatte. Alles war etwas verwirrend und stressig. Aber wir sahen uns im Recht und hatten einfach keinen Bock, 150Dollar mehr zu bezahlen, da die Überfahrt sowieso schon unverschämt teuer war. Das Ganze dauerte eine Weile und ging bis vor den Hafenmanager, der uns das, was wir schon wussten, dann auch bestätigen konnte...die Überfahrt des Dicken kostete 210Dollar und nicht 365Dollar. Den Angestellten, die uns das teurere Ticket verkaufen wollten, ging dabei die Kinnlacke ganz schon zu Boden. Sie stellten uns anstandslos ein neues, korrektes Ticket aus. Mussten unsere Pässe dort lassen und mit den Tickets ein Stockwerk tiefer gehen, um diese an der Zahlstelle zu bezahlen. Dort ging die große Verwirrung dann weiter. Wir fragten den Mann an der Zahlstelle, in welcher Währung wir zahlen sollten. Er verstand uns wohl falsch und tauschte unsere Euros in JDs (= jordanische Dinar) um. Als Anselm ihm dann noch genau erklärte, wie viel wir von ihm bekommen sollten (nämlich mehr, als er uns geben wollte), brachten wir ihn wohl völlig aus dem Konzept. Denn er stempelte unsere Tickets ab, gab uns unsere JDs und meinte, wir seien fertig. Etwas verwirrt gingen wir mit den Tickets und dem Geld wieder ein Stockwerk höher, um unsere Pässe zurück zu bekommen und den Leuten dort unsere gestempelten Tickets zu zeigen. Wir seihen nun fertig und sollten nun an den nächsten Schalter, um die Tickets für uns selbst zu erstehen. Das wir das Ticket für den Dicken, in der ganzen Verwirrung, nicht bezahlt hatten, schien niemand zu merken und so waren auch wir erst mal ruhig und kauften die Tickets für uns selbst.
Zurück am Dicken verglichen wir das seine Ticket mit dem des Franzosen. Wir hatten ein voll gültiges Ticket für den Dicken, ohne dafür bezahlt zu haben. Das war die Rache dafür, dass man versucht hatte, uns über den Tisch zu ziehen. Wir freuten uns über das gesparte Geld und waren hübsch ruhig.
Wir mussten dann noch eine gute Stunde warten, bis wir, zumindest mal, vor die Fähre fahren konnten. Nach einer weiteren Stunde des Wartens, es war mittlerweile schon 24:00, konnten wir nun auf die Fähre fahren und mussten den Dicken sogleich verlassen. An Deck mussten wir unsere Pässe für die ägyptische Einreise stempeln lassen. Dann bereitete man unser Carne für die Bearbeitung in Nuveiba vor und wies uns einen, einigermaßen ruhigen, Raum zu, indem es sich die französische Familie bereits, auf den gepolsterten Sitzbänken, bequem gemacht hatte. Wir gesellten uns zu ihnen und breiteten uns ebenfalls, auf den nur mäßig komfortablen, Sitzbänken aus. Mit schlafen war nicht wirklich viel los, da ca. alle 20min., eine furchtbar laute arabische Durchsage jedes wirkliche Einschlafen fast unmöglich machte.
Gegen 6:00 in der Früh, legte die Fähre in Nuveiba / Ägypten an und der Bürokratiekrieg der ägyptischen Grenze konnte beginnen. Es war nicht viel los und da sich unserer, gleich ein Touristenpolizist annahm, der uns durch die verschiedenen Stationen lotste, brauchten wir nur humane drei Stunden für die Formalitäten der Einreise. Bekamen arabische Nummernschilder für den Dicken und Anselm einen arabischen Führerschein. Zusammen mit den Franzosen verließen wir die Grenze, besorgten uns im Ort frisches Brot und Käse und suchten uns am Rande von Nuveiba einen Stellplatz am Strand.
Wir waren alle sehr müde, von der fast schlaflosen Nacht und all dem Bürokratiekrieg. Verbrachten den Tag sehr faul und nur mit den nötigsten Dingen, die zu tun waren...essen, pinkeln und schlafen...aber natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, einen Strandspaziergang zu machen...oder besser, ich war auf der Suche nach einem guten Platz, um einem wichtigen Bedürfnis nachzugehen und dabei ging ich am Strand entlang und konnte die schönsten Muscheln finden.
Hatten wieder ein schönes Plätzchen for free gefunden und blieben dort auch noch den nächsten Tag stehen.



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