Dienstag, 21. Oktober 2008

Türkei – Ruinen von Olympos, göttlich schöner Strand, die Feuer von Chimaira, neue Mitreisende und Anglerglueck

Nachdem wir den Touristenort Ölüdeniz hinter uns ließen, stoppten wir noch kurz in Fethiye für einige Besorgungen und machten uns dann wieder auf den Weg immer weiter Richtung Südost. Es ging die, sehr kurvige, Küstenstrasse entlang und wir unterschätzten Mal wieder die Distanzen hier und fuhren statt angedachte120km 250km, bis zu dem kleinen Ort Olympos am Meer, wo wir kurz vor der völligen Dunkelheit ankamen. Eigentlich ist das hier gar kein richtiger Ort in dem Sinn, sondern eher eine größerer Ansammlung von Backpackerunterkünften im Holzhüttenstil. Kommt einem eher vor, wie ne bunte Hippiekommune. Hat aber echt was und ist auch von seinen Gästen her um einiges angenehmer, als der Ort Ölüdeniz mit seinen Pauschalurlaubern. Außerdem haben wir uns sagen lassen, ist seit ein paar Tagen auch nicht mehr soviel los sei hier und der Ort dadurch noch angenehmer ist...
Wir dachten, wir kommen mit dem Dicken wieder bis an den Strand runter. Da hatten wir uns leider getäuscht. Denn die Ruinen von Olympus liegen zwischen dem Strand und der Pensionssiedlung. Und da führt nur ein Fußweg hinab.
Bei der letzten Pension stoppten wir und fragten nach dem Weg. Der Besitzer sprach uns gleich auf gebrochenem Deutsch an und rief noch einen seiner Gäste, der sich als Münchner zu erkennen gab, hinzu. Wir könnten hier über Nacht stehen bleiben. Gar kein Problem. Und nach einer Weile meinte der Münchner, er würde uns aus der Münchner Tageszeitung, in der, vor ca. 3Wochen, ein kleiner Artikel über uns und unsere Reise erschien, kennen. Das war dann mal ziemlich krass, dass man uns, sogar soweit von daheim, erkennen würde...
Wir stellten den Dicken ab und gesellten uns zu dem Münchner Pärchen, mit dem wir dann noch einen netten, unterhaltsamen Abend verbrachten. Anselm war recht müde vom Befahren der kurvigen Küstenstrasse und ging bald zu Bett. Ich spazierte mit dem Münchner Pärchen noch zwischen den Ruinen hindurch an den Strand hinab. War das herrlich und spannend. Der Mond schien hell und so konnten wir den Weg recht gut erkennen.
Am nächsten Tag erkundeten wir ein wenig die Ruinen von Olympus. Hatten eigentlich nicht vorgehabt, noch mehr alte Gemäuer anzusehen...aber da wir schon mal hier waren und quasi durch diese, zum Strand, hindurch laufen mussten, konnten wir sie uns gerade auch ein wenig genauer ansehen. Und wahrlich, dass lohnte sich. Denn diese Ruinen waren viel wilder und irgendwie romantischer, als die, die wir vorher angesehen hatten. Lianen und Urwaldähnliches Gewächs wuchs zwischen, auf und um die Gemäuer, kleine, blättschernde Bachläufe suchten sich ihren Weg hindurch, die Sonne schien mit diffusen Licht durch die Blätter, die Vögel zwitschernden und man lief kaum anderen Menschen über den Weg... ein wunderschöner Platz.
Dieser wurde dann gleich noch mal übertrumpft, als wir den Strand und seine Bucht zu Gesicht (ich nun bei Tageslicht) bekamen...was soll man da sagen??? Das kann man durch Fotos und Worte nicht beschreiben...gigantisch, traumhaft, wunderschön...einfach selbst mal hinfahren..
Wir verweilten dort 1-2 Stunden und genossen das Meer und die Sonne, bevor wir uns zu Fuß zur nächsten Tagesattraktion auf machten...die Feuer von Chimaira waren ca. 6km entfernt...ein schöner Spaziergang, der gut tat.
Dort angekommen tat sich wieder eine spektakuläre Kulisse vor uns auf...aus einer felsigen Landschaft flammten ca. 15-20 kleinere und größere Feuer aus dem Boden...Gas, das dem Boden entweicht, entzündet sich hier schon seit Jahrhunderten selbst zu natürlichen Feuern...sehr faszinierend anzusehen und sehr einladend zum zündeln und rumalbern, gell Anselm ???!!! ;-) Außerdem hatte man wieder einen tollen Blick auf das Meer. Vor einigen hundert Jahren sollen die Feuer so groß gewesen sein, dass man sie vom Meer aus hat sehen können.
Auf dem Weg zurück trafen wir ein schweizer Pärchen, dass mit seinem Allrad-VW Bus unterwegs ist. Wir luden sie ein, doch später auch an die Stelle z kommen, wo wir mit unserem Dicken standen...
Und so kamen wir wieder an Mitreisende.
Rolf und Regina wollen auch bis Ägypten fahren. Die nächsten Tage wollen sie in dieser Gegend hier noch klettern gehen. Wir machten aus, uns noch vor der syrischen Grenze wieder zu treffen und dann ein Stück gemeinsam zu reisen.
Wir blieben noch einen weiteren Tag in Olympos. Gingen ein wenig in der Umgebung wandern, sahen uns noch mehr von den Ruinen an und genossen noch einmal den herrlich schönen Strand, das Meer und die Sonne.
Dann zog es uns wieder weiter.
Fuhren immer an der Küste entlang...sehr kurvig...sehr ausgesetzte Strasse...aber herrlichste Ausblicke...nur kommt man eben nicht besonders schnell voran. Abends fanden wir wieder ein Plätzchen direkt am Meer und am nächsten Tag ging es gleich weiter. Gegen Mittag wurde es dann so heiß und wir fanden ein solch schönen Platz, dass wir nicht mehr weiter wollten. Gaben den Schweizern unsere Standort-Koordinaten durch und verbrachten den restlichen Tag, das erste Mal, mit Schnorcheln...und später mit Angeln. Anselm hatte uns Angelschnur und Hacken, die man hier fertig auf der Rolle kaufen kann, besorgt. Nun versuchten wir unser Glück.
Und tatsächlich, nach einer Weile bissen sie an. Zogen insgesamt vier kleinere Exemplare aus dem Meer. Da wir diese Fische vom Ausflugsboot schon kannten und genau beim Ausnehmen zugesehen hatten, bekamen wir dies auch recht gut hin und bereiteten ein köstliches Abendmahl für uns und die Schweizer, die es, schon bei Dunkelheit, gut geschafft hatten, uns zu finden. GPS und Handy sei Dank, den wir hatten uns schon ein recht einsames und verstecktes Plätzchen am Meer herausgesucht. Verbrachten einen herrlichen Abend am Meer im fast Vollmondlicht und angenehm warmen Temperaturen...
Am nächsten Tag bummelten wir erst mal...Frühstückten gemütlich und legten noch einmal eine Schnorchelrunde ein. Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg in Richtung syrischer Grenze, wo wir am nächsten Tag einreisen wollten.
Hatten noch einige Kilometer vor uns und die Gegend wurde immer bewohnter und städtischer. Nachdem wir uns durch die ersten Ortschaften und ihr Verkehrschaos hindurch gearbeitet hatten, entschieden wir uns doch für die Gebührenpflichtige Autobahn, die wesentlich weniger befahren und auf der es nicht ganz so chaotisch zuging. Dort kamen wir dann zügiger voran. Heute war es sehr sehr heiß und erst mal drückend schwül. Zudem fing dann gegen Nachmittag noch ein heißer Wind an zu blasen, der gegen Abend immer schlimmer und trockener wurde...es wurde dunkel und noch wärmer. Völlig verrückt. Und heute war zudem noch Vollmond...der ging ganz gelb und riesig vor uns auf. Der Wind wurde noch kräftiger und als wir dann noch an den Berghängen ein größeren Waldbrand entdeckten, bekam die ganze Situation etwas unheimliches und die Luft wurde beißend vor Rauch und Staub. Wir beschlossen, uns lieber wieder ein Plätzchen am Meer zu suchen. Aber auch dort wurde es nicht kühler. Wir hatten bereits 20:00 und noch über 35Grad und nur noch 27% Luftfeuchtigkeit...mit schlafen ging diese Nacht nicht viel. Erst mal kühlte es überhaupt nicht ab und zweitens rüttelte der heftige Wind die ganze Nacht am Dicken...wir waren froh, als uns der Wecker am nächsten Tag früh weckte... (Irgendwann konnten wir dann doch noch ein wenig schlafen)...und wir uns fertig zum weiter fahren machen konnten...es hatte morgens noch immer 28Grad...um sechs.
Heute Nacht verließ und dann auch unser Kühlschrank...dem wurde es wohl auch zu heiß...jedenfalls kühlt er nicht mehr und wir wissen noch nicht warum. Jetzt steht erst mal die Syrische Grenze bevor.

























Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen