Wir
sind wieder in AFRIKA....
Die
Erde ist wieder rot, auf und an den Straßen pulsiert wieder das
Leben, wir kaufen unser Gemüse, Obst und Brot wieder an kleinen
Straßenständen und Märkten, alles ist wieder schmutziger und
vermüllter als daheim, in der Luft liegt oft ein schwerer Duft nach
allerlei Gewürzen, Fisch und verglimmenden Müll, nur weil da ein
Visacardschild an der Tankstelle ist, heißt dass noch lange nicht,
dass man auch mit dieser zahlen kann und nur weil da ein Geldautomat
herum hängt, muss der kein Geld ausspucken.
Die
Hautfarbe der Menschen ist wieder dunkler und ihre Kleidung wieder
farbenfroher, der Muezzin ruft wieder, die Straßen haben mehr Löcher
und GEHT NICHT, gibt es hier auch nicht mehr...denn ALLES wird ganz
einfach improvisiert und was nicht passt wird passend gemacht....
AFRIKA
hat uns wieder...
Nachdem
wir so unkompliziert und schnell nach Marokko einreisen konnten, war
vom Tag noch einiges übrig und wir konnten recht entspannt zu dem
Marjanne Einkaufszentrum auf der anderen Seite von Tanger fahren, wo
wir einen MC für´s späte Mittagessen und dann das reiche Angebot
des Supermarktes nutzten, um noch die ein oder anderen Vorräte
aufzustocken.
Tanger
macht einen recht sauberen und modernen Eindruck auf uns. Noch wenig
afrikanisch. Vielleicht waren wir aber auch nur in den besseren Ecken
unterwegs.
Wir
fahren zügig über recht gute Straßen ins ca. 50km entfernte
Küstenstädtchen Asilah, wo wir an der Stadtmauer einen einfachen
aber bewachten Stellplatz für unsere erste Nacht in Marokko finden.
Am
nächsten morgen können wir dann ganz entspannt die schöne und sehr
ruhige Medina von Asilah (die hauptsächlich zum Wohnen der Menschen
dient und weniger als Bazar/Markt wie sonst eher üblich). In der
Stadt haben sich diverse Künstler an den Hauswänden und Türen
verewigt und man wandelt wie durch eine große Openair Galerie.
Ein
sehr hübsches Städtchen und geradezu ideal für den ersten
Stadtbesuch in Marokko.
Wir
fahren weiter Richtung Süden und wollen uns gleich heute noch um
unsere leeren Gasflaschen kümmern, von denen wir ausgehen, dass wir
sie hier gefüllt bekommen und fahren ein Gaswerk an, das unser
Stellplatzführer angibt.
Leider
bekommen wir dort die Information, dass es anscheinend auch in
Marokko mittlerweile offiziell nicht mehr erlaubt ist, die
europäischen Flaschen wieder zu befüllen. Na sauber.
Wir
beschließen bis Moulay-Bousselham, das an einer wunderschönen
Lagune liegt,auf einen Campsite zu fahren und dann dort zu erfragen,
was wir nun tun können.
Der
Campingplatz liegt dann wunderbar direkt an der Lagune und man kann
uns auch gleich weiter helfen, was unser Gasproblem angeht. Wir
kaufen eine 13K Flasche Gas und füllen diese mit Hilfe eines
Umfüllschlauches, den uns ein netter französischer Camper ausleiht,
in unsere zwei kleineren 5K Flaschen um. Das dauert zwar eine
Zeitlang, aber dafür sind diese jetzt wieder gut voll und das ganze
für 4Euro. Wir werden sehen, dass wir uns auch noch so einen
Umfüllschlauch zusammen basteln, damit wir das Befüllen das nächste
Mal ohne Hilfe hinbekommen können.
Am
nächsten Tag kümmern wir uns erst einmal um allerhand Dinge im und
an dem Laster und bekommen einige nützliche Informationen zu Marokko
von anderen Campern auf diesem Platz.
So
laufen wir noch spätnachmittags in den Ort hoch, genießen die
schöne Aussicht auf die Lagune, den Strand und das Meer und kaufen
uns einen Internetstick für unseren Laptop, mit dem wir dann in ganz
Marokko mobiles Internet haben können.
Nun
wollen wir aber noch ein bisserl was sehen und machen am nächsten
Tag einen Bootstrip in die Lagune. Anselm ist zwar nicht so sehr
angetan davon, weil ihm noch die Überfahrt mit dem Katamaran in den
Knochen sitzt, aber da der Wellengang in der Lagune so gering ist,
lässt er sich überreden und kommt mit.
Wir
werden von einem marokkanischen Fischer und seinem 5jährigen Sohn
zwei Stunden durch die Lagune geschibbert. Wir kaufen Stabwürmer bei
einem Mann, der in dem Watmatsch nach diesen gräbt, damit Jimmy mal
wieder sein Angelglück versuchen kann. Dafür geht der Fischer mit
uns an einer kleinen Inseln aus Muscheln vor Anker. Auch der Sohn des
Fischers probiert sein Anglerglück. Leider sind die Jungs einfach zu
ungeduldig und lassen die Angeln einfach nicht lange genug im Wasser
für einen Biss. Aber sie haben ihren Spaß und das ist das
wichtigste. Und zurück am kleinen Hafen kaufen wir uns einfach ein
paar Fische und bereiten diese in der Pfanne zu.
Als
wir wieder zurück fahren, sehen wir schon von Weitem, dass wir auf
dem Campsite tollen Zuwachs bekommen haben. Da steht nämlich ein
großer roter Magirus 170D 11 mit Göppinger Kennzeichen mit einer
jungen vierköpfigen Familie (Stefan und Janina und ihre beiden
Söhne) und zwei Hunden.
Wir
verstehen uns sofort super und tauschen uns über unsere
Reiseerfahrungen aus.
Und
als wir schon recht gemütlich zusammen sitzen, kommt noch ein weißes
Wohnmobil mit Eva und Henrik und ihrem kleinen Sohn aus Deutschland
an. Die drei gesellen sich zu unserer Truppe und wir verbringen einen
netten Abend zusammen, an dem wir beschließen, einfach mal ein Stück
gen Süden zusammen zu fahren. Unsere beiden großen Jungs verstehen
sich ganz gut und spielen zusammen und wir Erwachsenen sind nicht
undankbar für ein wenig Gesellschaft mit Gleichgesinnten. Und da wir
durch unsere Lastwägen und Kinder ein ähnliches Reisetempo und
Tageskilometerlimit haben, kann das eine nette gemeinsame Reisezeit
werden.
Wir
wollen erst mal nur ein gutes Stück nach Süden kommen, weil es
leider noch immer eher unbeständig und uns einfach zu kühl ist.
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