Die Grenze zu Namibia war wieder problemlos und zügig abgefertigt. Wieder hatte niemand in den Laster und somit auch Oskar nicht gesehen. Wir mussten nur ca. 180N$ ( was ca. 18 Euro entspricht) Grenzgebühr für den Laster bezahlen und konnten dann weiter fahren. Wir fuhren etwa 250km durch trockene Steppenartige Landschaft, bis ca. 30km vor Windhoek. Dort quartierten wir uns die nächsten drei Nächte auf der wunderschönen Ondekaremba Gästefarm ein und nutzen die Zeit, um wieder einiges am Laster zu richten, zu überholen, zu putzen und zu waschen. Außerdem fuhren wir nach Windhoek rein und griffen tief in unser Reisebudget, um dem Kühlschrankdrama ein Ende zu bereiten. Wir hatten die Nase ziemlich voll davon und kauften so, in einem der vielen Outdoorgeschäfte, eine teuere aber hervorragende Engelkühlbox, die für starke Erschütterungen gebaut ist und uns wohl noch auf mehrere Reisen begleiten wird.
Nachdem wir alles erledigt und besorgt hatten, ging es weiter. Wir wollten endlich den Atlantik erreichen und fuhren in zwei Tagen über Omaruru und Uis erst gen Norden und dann durch die Ausläufer der Namibwüste gen Westen, bis uns der dichte Küstennebel empfing und wir wenig später den Atlantik sehen und hören konnten.
Hier stößt eine ungebremst wilde Brandung auf riesige Sanddünen, die im diesigen Licht des Nebels fast unheimlich erscheinen.
Bei Hentiesbaai erreichten wir die Atlantikküsten und haben somit Afrika von Ost nach West durchfahren...Vom indischen Ozean bei Watamu in Kenia, bis zum Atlantik bei Swakopmund.
Wir fuhren die Küstenstrasse noch ein Stück gen Norden, um uns Cape Cross anzusehen. Dort tummeln sich Tausende von Seerobben...eine gigantische Kolonie, die einen bestialischen Gestank verbreitet und durch das Tausendfache Gebrüll der Tiere, schon von weitem zu hören ist...wir sahen dem bunten Treiben und Brüllen eine Weile zu und machten einige Fotos, bevor uns der widerliche Gestank dazu verleitete, diesen Ort doch zügig wieder zu verlassen.
Ein wenig südlicher suchten wir uns einen Platz für die Nacht am Strand und wurden durch das Brandungsgeräusch in den Schlaf gewiegt.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Swakopmund hinein und dort einen Campsite an. Dieser Ort, mit seinen netten, bunten und ordentlichen Häuschen und Sträßchen, die hauptsächlich von deutschen Einwanderern aufgebaut wurden, mag so gar nicht nach Afrika passen. Wir flanierten durch den Ort und sahen uns ein Mineralienmuseum an, wo man unter anderem den größten, je gefundenen Kristall begutachten kann.
Dann trafen wir wieder auf Achim und Andrea, ein deutsches Pärchen, die auch mit ihrem Laster unterwegs sind und die Westküste herunter kamen. Wir hatten sie bereits in Windhoek getroffen. Wir luden sie ein, doch auch bei uns auf dem Campsite die Nacht zu verbringen. Wir hatten einen netten Abend zusammen und Achim erzählte von seiner ersten Namibia Reise und das eben gerade der Norden des Landes so unvorstellbar schön sei, dass wir diesen unmöglich auslassen könnten. Geplant war eigentlich, von hier aus gen Süden zu fahren.
Spontan beschlossen wir, noch ein paar Tage mit Achim und Andrea gen Norden zu fahren, bevor es dann gen Süden gehen soll. Aus ein paar Tagen wurden dann drei Wochen. Aber davon mehr im nächsten Bericht.
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