Nachdem uns Thomas genau erklaert hatte, wie wir zu seinem Campsite kommen wuerden, nahmen wir fuer ihn noch zwei schwere Lastwagenbatterien mit, da er mit dem Motorrad unterwegs war, sagtem ihm zu, dass wir am naechsten Tag zu seinem Platz fahren wollten uns verabschiedeten uns wieder von ihm.
Heute hatten wir arge Schwierigkeiten, einen geeigneten Stellpaltz fuer die Nacht zu finden. Die Gegend um Mbeya ist strak besiedelt und nachdem einige Versuche fehl schlugen und es schon langsam dunkel wurde, fragten wir in einem kleinen Dorf die Bewohner, ob wir auf dem leeren Dorfplatz die Nacht verbringen keonnten. Man sagte uns zu. Doch schnell war klar, dass wir die absolute Attraktion waren und nicht unbedingt einen ruhigen Abend verbringen sollten. Vorallem Andi war soviel Aufmerksamkeit noch nicht gewohnt und ein wenig unheimlich. Wir beschlossen, dass die Maedels heute die Nacht bei uns im Laster verbringen sollten und nicht draussen im Zelt. Um die allgemeine Situation aufzulockern, verteilten wir einige augeblasene Luftballongs an die ganzen Kinder und hatten dabei einen Heidenspass. Dadurch machten wir uns Freunde.
Das halbe Dorf war einige Meter vor dem Laster versammelt und sie stellten sogar Baenke auf, um uns bei unserem abendlichen Treiben zu beobachten. Wir liessen uns beim Kochen und Essen nicht stoeren und goennten ihnen dieses spezielle Unterhaltungsprogramm.
Ein aelterer Junge brachte und gebratenen Mais und fragte, ob wir Schulhefte fuer ihn haetten. Als Tausch fuer den Mais gaben wir ihm einige Schulhefte und Stiefte.
Am naechsten Tag ging es frueh weiter...nun hatten wir Schwierigkeiten, einen unbeobachteten Platz fuer das morgendliche Beduerfniss der Blasen und Darmentleerung zu finden...unbewohnte Gegenden haben klare Vorteile.
Auf dem Weg zu Thomas kamen wir, wie so oft in Tansania, mal wieder in eine Polizeikontrolle. Mittlerweile koennen wir den Polizisten bereits ansehen, ob sie nur an einem Schwaetzchen interessiert , oder auf mehr aus sind. Dieser Polizist grinste schon so verdaechtig, als er uns anhielt.
Er wollte alle Papiere sehen und unter anderem auch eine Versicherung fuer den Truck. Nun war Tansania eines der wenigen Laender, fuer das wir an der Grenze keine Versicherung abgeschlossen hatten. Wir hatten sogar noch dadanach gefragt. Aber irgendwie gab es keine an der Grenze. Und als auf den ca. 1500km durch Tansania, nicht ein Polizist danach gefragt hatte, haben wir uns auch nicht mehr darum gekuemmert...nun waren wir nur noch 10km von der malawischen Grenze weg und der olle Polizist liess sich auch nicht mit dem gruenen Versicherungsschein fuer Europa abspeisen. Genuesslich meinte er, wir muessten nun Strafe bezahlen. Aber so einfach wollten wir es ihm dann auch nicht machen. Wir verlangten einen ordentlichen Beleg fuer die 20.000TS Strafe, was ca. 13Euro ausmacht. So mussten wir mit auf die Polizeiwache kommen und machten dem Polizisten das Leben noch schwerer, weil wir nach einer Art Gesetzbuch verlangten, das belegen konnte, das wir die Strafe wirklich zahlen muessen. Korruption hat so schnell keine Chance bei uns. Er konnte uns ein solches Buch vorzeigen und so zahlten wir auch ohne weiteren Protest die Strafe, wussten wir ja auch, das die Versicherung um vieles teurer waere. Und in Tansania kann man fuer ein und das selbe Vergehen, nur einmal bestraft werden. Da wir nur noch wenige Kilometer in Tansania zu fahren hatten, wussten wir, dass wir die Versicherung auch nicht mehr abschliessen wuerden.
Als diese Sache auch geklaert war, machten wir uns entgueltig auf den Weg zu Thomas. Dafuer mussten wir nochmals ca. 45km Piste am Malawisee entlang auf uns nehmen. Aber das Geschuettel hatte sich gelohnt, als wir sahen, an welch schoenen Platz es uns mal wieder verschlagen hatte. Thomas hatte nicht zuviel versprochen. Ein wunderschoener Sandstrand, auf dem Thomas bereits viele Baeume und Palmen gepflanzt hatte, tat sich vor uns auf. Der herrlich saubere und klare Malawisee hat Badewannentemperatur und die tief gruenen Livingstone Mountains zur linken Seite bilden eine wunderschoene Kulisse.
Hier ist der Tourismus noch in den Kinderschuhen und man hat wirklich seine Ruhe. Da Thomas noch im Aufbau seiner Campsite ist, waren wir die einzigsten Gaeste und wurden von seinem dunkelhaeutigen Assistenten Mohammed freundlichst begruesst und gleich herrlich verkoestigt. Thomas wuerde erst morgen wieder eintreffen. Wir richteten uns haeuslich ein und beschlossen, hier ein paar Tage zu verweilen.
Fuer andere Traveller, der Name der Campsite ist Crazy Crocodile Campsite und ist am linken Rand der Seite mit Thomas seiner Homepage verlinkt.
Am naechsten Tag waren wir einfach nur faul und unterhielten uns gut mit Thomas, der gegen Mittag wieder eintraf. Er zeigte uns mit grosser Freude sein Gelaende und erzaehlte uns, was er hier noch alles vor hat.
Momentan verfuegt der Platz nur ueber ein einfaches afrikanisches Plumsklo und der See ersetzt noch die Dusche. Aber dank Solarenergie gibt es gekuehlte Getraenke, Licht und Musik. Mohammed versorgt einen super mit local food und abends schuetzt ein grosses Aufenhaltszelt vor den Muecken, die jetzt zur Regenzeit recht agressiv werden keonnen. In den naechsten Monaten moechte Thomas Sanitaereanlagen und Huetten fuer Gaeste ohne Zelt oder eigenes Fahrzeug hier entstehen lassen.
Tags darauf machten wir uns mit einem einheimischen Guide auf den Weg, die Umgebung zu erkunden und liefen heute ca. 12km in der prallen Sonne, so dass wir uns alle wieder nette Sonnenbraende zu zogen. Aber es war herrlich schoen. Am See entlang ging es erst ueber den Strand und dann ueber schmale Pfade oberhalb des Sees mit tollen Ausblicken, bis in die Naehe, eines bekannten Toepferdorfes. Hier genossen wir erst mal das wunderbare Wassers des Sees.und gingen schorcheln. Da es heute extrem heiss war, wollten wir nicht mehr weiter laufen und unser Guide organisierte bei einem nahen Haus, dass deren Bewohner uns zeigten, wie sie die fuer hier typischen Tonwaren her stellten. Sie benuetzen dafuer den Lehm aus den Bergen und stellen mit Hilfe einer Form in Windeseile schoen geformte Schusseln und Troege fuer den Alltag her. Mit dem Pulver aus weissem und roten Stein, faerben sie diese anschliessend ein und brennen diese im offenen Feuer. Hoch interessant. Leider ist es uns nicht meoglich, einen solchen Trog heil nach Hause zu bringen. So konnten wir ihnen keinen abkaufen.
Ziemlich geschafft von der weiten Laufstrecke, der vielen Sonne und der extremen Hitze heute, aber gluecklich, kamen wir wieder bei Thomas an.
Wir verbrachten noch zwei faule Tage mit Baden und Lesen, bevor wir uns wieder auf den Weiterweg machten.
Hatten eine schoene Zeit bei Thomas und koennen ihn und seinen Platz nur waermstens weiter empfehlen. Wir wollen bei unserem Rueckweg von Suedafrika Ende Juli, noch mals bei ihm vorbei sehen und auch Annika hat sich entschlossen, ihre zwei letzten Wochen in Afrika noch bei ihm zu verbringen. Sie faehrt jetzt noch ca. Zwei Wochen mit nach Malawie und dann mit dem Bus wieder zurueck nach Tansania.
Auch Hund Oscar hatte eine tolle Zeit bei Thomas, da dieser auch einen noch recht jungen Hund Socke hat. Mit diesem tollte Oscar vier Tage ununterbrochen um den Laster und abends war er so geschafft, dass er ohne Wiederstand, auf seinen Platz ging und sofort schlief. Ausserdem hat er hier seine Angst vor Wasser ueberwunden und genoss oft ein Bad im kuehlenden See.
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