Nachdem wir uns von Humpfrey, seiner Familie und Hund Oskar verabschiedet hatten, ging es mit dem Reisebus der Dar Express Gesellschaft, direkt von Mwika in´s ca. 600km entfernte Dar es Salaam. Die Fahrt war lang (ca. 10Stunden) und verdammt heiß...ohne AirCondition...
In Dar angekommen, fanden wir zügig ein günstiges Backpacker Hotel, wo wir uns für die nächsten Tage einquartierten.
Dar ist die inoffizielle Hauptstadt von Tansania (die offizielle ist Dodoma im Inneren des Landes) und Multikulturelle Küstenstadt am indischen Ozean. Man merkt hier stark den indischen, arabischen und muslimischen Einfluss. Überall kann man Moschen und Hindutempel finden und vor allem nachts hört man wieder den Muhezien rufen. Besonders schön ist die Stadt nicht und nachdem mein Zahnproblem provisorisch schneller als gedacht gelöst war, hatten wir mehr Zeit als gedacht in der Stadt und langweilten uns schnell. Verbrachten viel Zeit im Internetcafe, gingen einkaufen und sahen uns noch ein wenig die Stadt an, bis wir am Freitag meine Mutter und am Sonntag Annika vom Flughafen abholen konnten. Am Montagvormittag ging es dann gemeinsam gleich weiter auf die Fähre Richtung Insel Sansibar. Hatten die Schnauze gewaltig voll von der heißen und lauten Stadt und freuten uns sehr, auf ruhige Stunden und Tage an den Traumstränden der Insel Sansibar.
Die Fahrt mit der günstigeren Slowferry dauerte dann auch gute vier Stunden und da das Meer doch recht unruhig war, litt der arme Anselm wieder ein wenig unter der Seekrankheit. Nahmen uns fest vor, ihm zuliebe, für die Rückfahrt die teuere und auch wesentlich schneller Fastferry zu nehmen.
Kaum hatten wir sansibarischen Boden unter uns, ging es Anselm wieder wunderbar. Wir fanden wieder zügig ein wirklich nettes, altes Hotel und machten uns noch auf den Weg, Stone Town, die Hauptsstadt von Sansibar, ein wenig zu erkunden.
Auch hier ist der arabisch/indische Einfluss sehr zu merken. Die Stadt ist wunderschön alt, mit verschlungenen kleinen Gassen und Läden, in denen man sich herrlich verlaufen konnte. Die Insel ist berühmt für ihre reich verzierten Türen. Die Stadt steht unter Unseco Weltkulturerbe. Leider wird das zur Verfügung gestellte Geld, nicht zur Erhaltung der wunderbaren alten Gebäuden benutzt und so verfallen diese langsam aber sichtbar...in einem einfachen und günstigen local Restaurant aßen wir dann zu abend.
Am nächsten Tag ging es mit dem etwas teuren aber gut organisierten Shertaxi in den Norden der Insel. Dabei fährt das Taxi jedes Hotel an, das man sich ansehen möchte. In dem Ort Nungwi fanden wir in Strandnähe ein nettes Bungalowhotel...wieder stark überteuert, wie so vieles auf dieser Insel hier. Aber die Lage war toll und wir hatten keine Lust, länger zu suchen...das Wasser des indischen Ozeans musste natürlich sofort getestet werden...herrlich blau-türkis und ganz klar schimmerte dies und Badewannen warm trieben einen die sanften Wellen hin und her...der weiße herrlich feine und weiche Sand reflekierte stark in Sonne und war so noch heller... wir waren an einem Stückchen Paradies angekommen.
Anselm checkte gleich die Tauchschule neben dem Hotel aus und die nächsten drei Tage sahen wir ihn kaum noch, da er fast ausschließlich beim Tauchen war.
Wir genossen den Strand...vor allem am frühen Morgen zum Sonnenaufgang für ausgedehnte Strandspaziergänge und exersiven Muscheln sammeln...den da war es noch nicht so heiß. Machten einen herrlichen Schnorcheltrip mit einem der alten traditionellen Dhausegelbooten mit, bei dem wir sogar Delphine aus nächster Nähe beobachten konnten, ließen uns massieren und mit Henna Hände und Füße bemalen, hatten nette Abende am Strand mit einheimischen Jungs und ließen die Tage ansonsten so dahin dümpeln...
Dann ging es noch über Stone Town ein paar Tage in den Süden der Insel in den kleinen Ort Jambiani.
Die Strände dort waren anders, als im Norden...sie gingen lange und sehr flach zum Meer hin und so erlebten wir hier auch sehr deutlich Ebbe und Flut. Außerdem gab es hier viel mehr Palmen. Nach kurzem Suchen fanden wir wieder ein nettes einfaches Bungalowhotel direkt am Meer...Nachts, wenn die Flut kam, war die Brandung teilweise so nah und laut, das man fast dachte, das Wasser würde gleich ins Zimmer laufen. Wir machten eine super schöne und spannende Wattwanderung. Die Frauen bauen hier verschiedene Seegrassorten und Algen für die Kosmetik – und Medizinindustrie an und wenn das Wasser weg ist, kann man die „Felder“ genau sehen und die Frauen beim arbeiten beobachten.
An den Stränden hier, fanden wir die tollsten Muscheln...ein kleines weiteres Paradies tat sich für mich auf...ich konnte meine Sammelleidenschaft kaum mehr zügeln.
Hier konnten wir auch einen richtigen Tropenregen erleben und für mich und Anselm war das sowieso der erste Regen seit vielen Wochen...er hatte etwas reinigendes und abkühlendes und ging nicht allzu lang.
Im Dorf fanden wir wieder ein kleines local Restaurant, in dem wir die nächsten Abende immer gut und günstig essen konnten.
Wir mieteten uns für zwei Tage Fahrräder und erkundeten die Insel ein wenig per Drahtesel. Am zweiten Tag fuhren wir über 25km zum letzten Stück Regenwald auf dieser Insel, dem Jozani Forest Reserv. Dort konnten wir mit Führer eine große Gruppe der seltenen und vorm aussterben bedrohten Rotkopfaffen aus nächster Nähe beobachten. Ein wunderschönes Erlebnis. Anschließend konnten wir noch einen Magrovenwald ansehen und schlenderten noch ein wenig durch den Urwald. Da uns unsere Hintern, vom ungewohnten Fahrrad fahren, schmerzten und wir wenig Lust verspürten, die 25km wieder zurück zu fahren, hielten wir an der Strasse ein DallaDalla an. Die Räder wurden aufs Dach gepackt und auch wir fanden noch ein Plätzchen im bereits wirklich vollem Gefährt. Nur kurze Zeit später waren wir schon wieder zurück in Jambiani.
Per Shertaxi ging es wieder zurück nach StoneTown, wo wir noch mal eine Nacht in dem schönen Hotel verbrachten, wo wir schon die erste Nacht auf der Insel abgestiegen waren. Gingen noch ein wenig einkaufen, besorgten die Tickets für die Fähre morgen und genossen bei einem Italiener richtig gutes Eis und erstaunlich leckere Pizza.
Mit der schnellen Fastferry waren wir zügig zurück in Dar es Salaam und stiegen auch hier wieder im selben Hotel ab, wie schon die Tage vor Sansibar. Am Abend holten wir dann Mario vom Flughafen ab. Nun waren wir vorerst vollständig. Am nächsten Tag besuchten wir noch einmal die Schwester von Humpfrey, bei der wir schon vor Sansibar vorbei gesehen hatten und einen Teil unseres Gepäcks bei ihr gelassen hatten und machten uns am übernächsten morgen per Bus wieder auf den Weg zurück nach Mwika. Zum Glück war der Bus nicht vollbesetzt und es war bewölkt, so das es dieses Mal nicht ganz so pervers heiß wurde, wie bei der Hinfahrt.
In Mwika wartete schon Humpfrey mit Gilbert und seinem Auto auf uns, so dass wir den Weg hoch zu Humpfreys Haus nicht mit unserem ganzen Gepäck laufen mussten. Dort angekommen, begrüßte man uns wieder aufs herzlichste und Hund Oskar überschlug sich schier vor Wiedersehensfreude.
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