Montag, 23. Februar 2009

Safaritour in den Lake Manyara und Tarangiere National Park

Zu einem typischen Afrikaurlaub gehört nun mal einfach eine Safaritour...
Leider gehört Tansania dabei zu den teuersten afrikanischen Ländern, da hier viele sehr reiche Touristen Urlaub machen. Die Preise für die Parks, Guides und Autos sind geradezu unverschämt...wir hatten uns schon bei einer Travelagentur ein Preisvorschlag eingeholt und uns war klar, dessen Preis können und wollen wir nicht zahlen. Über Gilbert, ein Freund von Humpfrey, bekamen wir das günstigste (und immer noch teure) Angebot...ohne den spektakulären Norongoro Krater, den ich schon vor drei Jahren sehen durfte (damals noch ein wenig billiger wie heute)...denn dieser würde heute, mit allem, pro Nase über 150$ kosten...
Wir einigten uns auf die beiden schönen National Parks Lake Manyara und Tarangiere, die ich ebenfalls schon vor drei Jahren sehen durfte...eine dreitägige Safari mit Übernachtung, Auto und Fahrer, Eintritt für die Parks und ohne Essen, kostete uns trotzdem noch 200$ pro Nase.
Anselm hatte kein Interesse an einer Safari. So machten Annika, meine Mum, Mario und ich uns am Dienstag morgen auf den Weg Richtung Mto Wa Mbu...das war unser Basisort, in dem wir auch übernachteten. Ca. 300km Autofahrt hatten wir bis dorthin vor uns. Dabei taten sich spektakuläre Blicke auf den Kilimanjaro, seinen kleinen Bruder Mount Meru und die riesige Massaisteppe auf...
Wir fuhren direkt in den Tarangiere Park...dieser ist zur jetzigen Zeit stark von Tze Tze Fliegen befallen, diese die nicht ganz ungefährliche Schlafkrankheit übertragen können und am Gate wurden sogar die Autos mit Insektenschutzmittel besprüht...wir cremten uns fleißig mit Antimückenmittel ein und dann konnte die Safari endlich richtig los gehen...kaum hatten wir das Gate passiert, konnten wir die ersten Tiere beobachten...Warzenschweine und Antilopen sahen wir zuerst...dann folgten riesige Herden von Elefanten, die zum Teil nur wenige Meter von unserem Auto entfernt waren. Wir konnten herrliche Fotos machen und es war ein tolles Gefühl, diese majestätischen Tiere in freier Wildbahn zu erleben...der Tarangiere Park ist bekannt für die größten Elefantenpopulationen in dieser Gegend...wir bekamen Hunderte von ihnen zu sehen...Giraffen, verschiedene Vögel, viele Affen, Strauße, Dik Diks und Impalas rundeten unsere Tierbeobachtungen für heute ab...unser Fahrer stellte sich als ein sehr guter heraus, der sehr aufmerksam fuhr und immer sofort hielt, wenn wir Tiere entdeckten...außerdem verfügt der Park über eine wunderschöne und sehr weite und offene Landschaft, so dass man von vielen Stellen aus einen herrlichen Weitblick genießen und auch noch in der Ferne Tieren beobachten kann.
Zudem kann man sehr viele wunderschöne, uralte (teilweiße bis zu über 1000 Jahre alte) und riesige Baobab Bäume sehen.
Müde und zufrieden kamen wir wieder in unsere einfachen aber schönen Unterkunft in Mto Wa Mbu an.
Am nächsten Morgen genossen wir zuerst ein gutes Frühstück und machten uns anschließend zu Fuß mit einem Guide des Cultural Tourism Programm von Tansania auf den Weg, den Ort, seine Umgebung, Natur, Menschen, Geschichte und Kultur genauer zu erkunden. Dabei handelt es sich um eine Art sanfter Tourismus, wobei den interessierten Touristen für einen fairen Preis von einheimischen Führen der wirkliche Alltag der Menschen hier möglichst unverfälscht gezeigt und erklärt wird.
Wir waren sehr angetan von dieser wunderschönen, hoch interessanten, sehr informativen und mehrstündigen Tour. Wir sahen uns Reisfelder an und konnten zum ersten Mal sehen, was für harte Arbeit Reisanbau ist (ich kann nur sagen....kauft nur noch Fair Trade Reis...und keinen billigen Aldi Reis mehr...), sahen den Holschnitzern bei ihrer Arbeit zu, durften in die Häuser der Dorfbewohner sehen und erfahren, in welch einfachen Verhältnissen diese leben, konnten den ganzen Prozess der Hirse – und Bananenbierherstellung sehen und kosten...interessant aber für unseren Gaumen nicht wirklich genießbar. ; - )
Bekamen den Bananenanbau genau erklärt, sahen in einer Grundschulklasse vorbei und besuchten ein Krankenhaus, in dem uns der Chefarzt Rede und Antwort auf all unsere Fragen gab...ein hoch interessanter Vormittag ging zu Ende...
Nach einem stärkenden Lunch ging es auf zum Manyara National Park, dessen Gate in unmittelbarer Nähe des Ortes liegt.
Der Park ist ganz anders wie der Tarangiere Park... er liegt direkt am ostafrikanischen Grabenbruch...hat also im Hintergrund die steilen Wände und Berge zum Norongoro Krater hin...dann kommt ein Gürtel, der dicht und urwaldartig bewachsen ist...anschließend erstreckt sich der Manyara Lake, der von den Bergen her kommend ganzjährig von einigen Flüssen mit Wasser gespeist wird...je nach Jahreszeit trocknen aber auch seine Ufer mal mehr oder weniger aus...Bei unserem Besuch war der Park sehr grün und die ganzen Büsche und Bäume boten nur wenig Fernsicht. Erst mal sahen wir nur wenig Tiere...diese, so laut unserem Guide, würden in den Büschen und Bäumen Schutz vor der Sonne suchen. Da wir erst am späten Nachmittag gestartet waren, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Tiere aus ihrem Sonnenschutz heraus kommen würden...und wirklich, nach einer Weile bekamen wir herrlich viele Tiere zu sehen...Affen, Impalas, Giraffen, Elefanten, Flusspferde, Zebras, Warzenschweine, viele Vögel....und wir hatten ganz großes Glück...als wir schon recht spät (die Sonne war schon unter gegangen und es dämmerte...) auf dem Rückweg waren und außer uns kaum noch jemand unterwegs war, entdeckte meine Mutter in den Berghängen, ca. 20m von uns entfernt, eine Löwin....unser Fahrer stoppte sofort und war ganz aufgeregt, da es nicht allzu oft vor kommt, dass man Löwen beobachten kann und die Fahrer natürlich ganz scharf darauf sind, ein solches Erlebnis ihren Gästen bieten zu können. Er stellte den Motor ab und wir konnten dieses schöne Tier für einige Minuten wunderbar beobachten. Es hatte sich dort oben einen guten Beobachtungsplatz ausgesucht...allerdings wurde die Löwin auch von anderen Tieren gesehen...und so konnten wir die vielen Warnschreie, der in den Bäumen sitzenden Affen hören....die Löwin stieß ein paar beeindruckende Protestbrüller aus...und wir waren happy, am Schluss noch ein solch schönes Erlebnis haben zu dürfen...
Wieder glücklich, müde und zufrieden ging es in´s Dorf zurück...
Am nächsten morgen ging es für Annika, meine Mum und Mario schon um halb sieben noch mal in diesen Park, da sich abends und morgens verschiedene Tiere beobachten lassen. Da ich diesen Park vor drei Jahren schon einmal gesehen hatte, zog ich es vor, auszuschlafen...und verpasste promt ein paar herrliche Tierbeobachtungen... so sahen die anderen heute morgen nochmals eine Löwin im Baum liegend aus nächster Nähe, Wasserbüffel und ein ganz junges Elefantenbaby...nach einem ausgiebigen Frühstück ging es wieder auf den Rückweg, wobei wir in Arusha und Moshi Stopps einlegten, um unsere Lebensmittelvorräte in einem richtigen Supermarkt wieder aufzustocken und noch ein wenig zu shoppen.
Spät, müde und zufrieden kamen wir in Lole bei Humpfrey und Anselm wieder an...


















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