Von Giseh aus fuhren wir erst gute 100km am Nil entlang, wo die Landschaft sehr grün und fruchtbar war. Den richtigen Weg zu finden, war manchmal spannend. Dann ding es wieder links weg und 150km durch die Wüste und zurück zum Roten Meer. Für Touristen ist das Gebiet am Nil zwischen Kairo und Luxor weitgehend gesperrt. Vor allem aber für Individualtouristen. So sind wir gezwungen, ein ziemliches ZickZack durch Ägypten zu fahren. Am roten Meer hatten wir dann erst mal ein wenig Schwierigkeiten, einen Platz für die Nacht zu finden. Da das Gebiet dort stark vom ägyptischen Militär benutzt wird und wir keine Lust hatten, nachts vertrieben zu werden, versuchten wir es erst bei einem der wenigen Hotels dort. Aber da die da nur fürs Parken unverschämte 300Pfund wollten, fuhren wir wieder weiter und parkten hinter einer Sanddüne. Wurden nicht vertrieben und konnten dort ohne Probleme nächtigen.
Am nächsten Morgen ging es zügig 200km weiter gen Süden bis Hurghada. Dort konnten wir wieder unsere Lebensmittel – und Biervorräte auffüllen, was uns in Kairo einfach zu stressig war.
Ca. 50Km weiter fanden wir einen ruhigen Platz am Strand für die Nacht...dachten wir. Hatten vorher an dem Resort, das sich direkt neben uns befand, gefragt, ob es in Ordnung sei, dort für eine Nacht zu stehen. Und es war erst mal in Ordnung. Als wir schon fast am einschlafen waren...es war sehr heiß, Dev und Johnny schliefen vor dem Truck und wir hatten alle Fenster und Türen weit offen...kam plötzlich ein Auto und sechs, teils schwer bewaffnete, Touristenpolizisten stiegen aus. Wir bräuchten ein special Permit, um hier wild stehen zu dürfen, was wir natürlich nicht hatten und dann stellte man uns viele Fragen. Wie wir hier her gekommen seien, ob wir vorher in Israel gewesen sind, (Johnny und Dev waren vorher in Israel), wohin wir wollten usw. und man kontrollierte all unsere Papiere und hatte es mitten in der Nacht furchtbar wichtig...und dass, wo wir am nächsten Tag um 5:30 aufzustehen hatten, um den Konvoi von Safaga nach Luxor zu nehmen. Man, war ich angepisst. Nun gut. Nachdem man feststellte, das all unsere Papiere in Ordnung waren und wir keine Schmuggler oder Terroristen sind und man ewig hin und her telefonierte und diskutierte, bekamen wir das mündliche spezial Permit, um hier den Rest der Nacht stehen bleiben zu können...die Nacht war dann entsprechend kurz aber ohne weiteren Störungen.
Am Morgen fuhren wir dann ca. 20km weiter, um uns dann dem Konvoi nach Luxor anzuschließen. Hatten dabei einen gigantischen Auftritt, als wir auf den Sammelplatz auffuhren. Da standen ca. 50 Reisebusse, Kleinbusse und Autos mit Unmengen von Pauschaltouristen...die schauten nicht schlecht, als wir mit unserem Dicken ankamen und vier ziemlich bunte Menschen ausstiegen. Wurden mehrfach fotografiert. Aber am meisten amüsierten sich die Polizisten und waren ganz angetan vom Dicken. Wir mussten uns als letzte in der Reihe der Busse einreihen, da wir am langsamsten unterwegs sein sollten. Dann setzte sich der Konvoi in Bewegung. Ohne diesen hätte man uns an den vielen Checkpoints auf dieser Strecke nicht passieren lassen. Wobei wir das ganze nicht ganz verstehen konnten. Ist doch so ein Konvoi, der jeden Tag zur selben Zeit die selbe Strecke fährt, der perfekte Spot, für ein Attentat. Aber der Regierung geht es hier wohl eher um die Verhinderung von Entführungen. Wir fühlten uns vorher nie unsicher und hatten eher mit dem Konvoi Probleme, da dieser in einem wahnsinnigen Tempo durch die Ortschaften jagte und dafür jeglicher Verkehr lahm gelegt wurde. Leider mussten auch wir sehr schnell fahren. Hatten die ganze Zeit ein Polizei Auto im Rücken, das uns antrieb. Dabei überfuhren wir ein kleines Krokodil, das die Strasse überquerte. Konnten nicht mehr ausweichen. Das tat uns furchtbar leid...
Fanden dann sofort den angepeilten Campingplatz in Luxor und blieben noch in der Einfahrt stehen...von der schnellen Fahrt war der Tank schneller leer, als gedacht.
Dann pausierten wir erst mal und erledigten anschließend einige anfallende Dinge.
Hätten dringend eine mehrtätige Pause nötig. Müssen aber schon morgen im nächsten Konvoi weiter Richtung Süden den Nil hinauf nach Assuan. Dort geht am Samstag der Ponton in den Sudan. Werden drei Tage auf dem Nil unterwegs sein, bis wir Wadi Halfa erreichen. Kann also wieder eine Weile dauern, bis ihr die nächsten Einträge zu lesen bekommt. Haben keine Ahnung, wie die Internetzugangsmöglichkeiten im Sudan aussehen werden. Geplant ist, dass wir mit Thiemo und seinen Leuten zusammen durch den Sudan fahren. Sind also in kompetenter Begleitung und sehr gespannt auf den Sudan. Das nächste Abenteuer kann beginnen.
Dev und Johnny fahren noch bis Assuan mit und werden dann auch wieder eigene Wege gehen...es bleibt spannend und sehr interessant.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen